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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
Autoren: Peter David
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Wirklichkeit hatte er gar nichts gesehen.
    Diese Tatsache hatte bei ihm tiefste Verzweiflung ausgelöst. Es war das Letzte, was er eingestehen wollte. Und als seine Freunde ihn gedrängt hatten, zu erzählen, was genau er gesehen hatte – falls das überhaupt der Fall gewesen sein sollte –, hatte er sich ein Gespinst aus Lügen zurechtgelegt, das mit jeder Nacherzählung größer geworden war. Bis M’k’n’zy irgendwann selbst an die Wahrheit seiner Behauptungen geglaubt hatte.
    Tief im Innern wusste er natürlich, dass dem nicht so war. Doch wie die meisten Männer mit einer Bestimmung würde er sich niemals durch solch unbedeutende Banalitäten wie die Wahrheit von seinem Ziel abbringen lassen.
    Die Danteri drangen langsam durch den nordwestlichen Korridor der Öde vor. Sie bewegten sich mit äußerster Vorsicht und untersuchten praktisch jeden Quadratmeter des Landes, das vor ihnen lag. Sie alle wussten, dass die Öde kein Erbarmen mit denen hatte, die nicht ständig auf der Hut waren.
    Falkar behielt außerdem stets den Himmel im Auge, um jede plötzliche Wetterveränderung rechtzeitig zu bemerken. Er hatte sich nie zuvor in der Öde aufgehalten, aber er wusste genau, für welche Art von Gefahren sie berüchtigt war.
    Delina, Falkars Adjutant, erstarrte plötzlich, während er die Anzeigen eines Sensorgeräts beobachtete. »Was gibt es?«, wollte Falkar wissen.
    Delina drehte sich zu ihm herum und blickte seinen Vorgesetzten mit einem grimmigen Lächeln an. »Wir haben ihn«, sagte er und tippte mit dem Finger auf die Sensoranzeigen. »Er hält sich etwa hundert Meter westlich von uns auf und rührt sich nicht von der Stelle.«
    »Er lässt keine Bewegung erkennen?«
    »Nicht die geringste.«
    Falkar runzelte die Stirn. »Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. Er könnte wissen, dass wir ihn suchen, und sich verschanzt haben, um uns in eine Falle zu locken.«
    »Aber ist es nicht genauso möglich«, warf Delina ein, »dass er verletzt ist? Hilflos? Vielleicht hat er sich versteckt und hofft einfach, nicht gefunden zu werden. Woher soll er überhaupt von seinen Verfolgern wissen?«
    Falkar rieb sich nachdenklich das Kinn und starrte in die Richtung, die das Gerät anzeigte. Er starrte mit solcher Intensität, dass man hätte meinen können, er wäre tatsächlich dazu in der Lage, M’k’n’zy mit bloßem Auge zu sehen. »Er weiß von uns, Delina.«
    »Bei allem Respekt, Sir, aber das lässt sich nicht mit Gewissheit …«
    Falkars Blick wanderte zu Delina. »Als unsere Truppen zum Überraschungsangriff auf Calhoun ansetzten … da wusste er Bescheid, und die Verteidigungskräfte der Stadt konnten uns zurückschlagen. Als wir überzeugt waren, ihn auf der Ebene von Seanwin in die Enge getrieben zu haben … wusste er es ebenfalls, sodass er uns überlisten und fünf Schwadronen auslöschen konnte. Als meine besten Berater mir versicherten, die Schlacht von Condacin ließe sich unmöglich vorhersehen, da der Plan das genialste militärische Unternehmen des Jahrhunderts darstelle …«
    Delinas Miene verdüsterte sich. »Mein Bruder starb bei Condacin.«
    »Ich weiß«, erwiderte Falkar. »Und zwar, weil M’k’n’zy auch diesmal Bescheid wusste. Ich habe keine Ahnung, wie er es anstellen konnte. Vielleicht ist er mit der Geisterwelt im Bunde. Vielleicht besitzt er übersinnliche Fähigkeiten. Es spielt keine Rolle, wie er es fertigbringt. Er wusste es damals, und er weiß es auch heute.«
    »Soll er doch!«, sagte Delina grimmig. »Soll er sehen, was es ihm nützt! Wenn Sie es mir gestatten, Sir, werde ich ihm mit bloßen Händen das Herz herausreißen.«
    Falkar musterte ihn anerkennend. »Sehr gut.«
    »Vielen Dank, Sir.« Delina salutierte zackig.
    Mit neuer Zuversicht setzten die Danteri ihre Verfolgung fort.
    Diese Zuversicht hielt so lange an, bis sie sich durch einen schmalen Durchgang bewegten, der zu M’k’n’zys Versteck führte. Denn plötzlich war ein leises Rumpeln von oben zu hören, das schon kurze Zeit später gar nicht mehr leise war. Als sie aufblickten, sahen sie, wie eine bedrohliche Steinlawine auf sie zurollte. Die Männer hasteten hektisch weiter, um der Falle auszuweichen. Schreie ertönten und wurden unvermittelt abgeschnitten, als schwere Steine die Soldaten unter sich begruben. Es gab einen kurzen Moment des Zögerns, als die Danteri sich zu entscheiden versuchten, ob sie vorrücken oder sich zurückziehen sollten, während weiterhin der Tod auf sie herabregnete. Falkar
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