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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
Autoren: Peter David
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verschiedene unangenehme Fähigkeiten entwickelt hatten, die sie zum Überleben in dieser Wüstenregion benötigten. Zweitens war das Wetter äußerst launisch, da sich immer wieder verschiedene Fronten dorthin verirrten und dann von den Bergen festgehalten wurden, die einen Teil dieser Region umringten. Jederzeit konnten heftige Sandstürme aufkommen. Oder es gab wolkenbruchartige Regenfälle, die manchmal tagelang andauerten. Darauf folgten oft eine derartige Trockenheit und Stille, dass man meinen konnte, hier hätte es seit Ewigkeiten keine Niederschläge mehr gegeben. In manchen Bereichen war der Boden von Trockenrissen durchzogen, während er andernorts butterweich war.
    Abgesehen von den materiellen Herausforderungen, die hier herrschten, gab es noch einen ganz anderen Aspekt. Hier geschahen Dinge, die an übernatürliche Erscheinungen grenzten. Die Befürworter der Pseudowissenschaften behaupteten immer wieder, in der Öde gäbe einen Riss in der Realität. Ihnen zufolge stellte sie eine Art Nexus dar, einen Schnittpunkt unterschiedlichster Wirklichkeiten, die hier ungehindert ein- und ausgingen, so mühelos wie Staubkörnchen, die von flüchtigen Brisen aufgewirbelt wurden. Wer sich nicht zu den Anhängern der Pseudowissenschaften zählte, glaubte einfach nur, dass dieser Ort verflucht war.
    Wie dem auch sein mochte, es handelte sich jedenfalls um den unberechenbarsten Landstrich von ganz Xenex.
    Obwohl zeitgenössische Xenexianer einen möglichst großen Bogen um die Öde machten, hatte diese Region in früheren Zeiten eine wichtige Bedeutung für die Initiationsriten heranwachsender Jugendlicher besessen. Wenn ein Xenexianer ein bestimmtes Alter erreichte, marschierte er oder sie mitten in die Öde hinein, um mit der »Suche nach der Allzeit« zu beginnen, wie es genannt wurde. Wenn man lange genug durch die Öde wanderte, so hieß es, würden sich Visionen einstellen, in denen sich die Zukunft der jeweiligen Person offenbarte, sodass diese den wahren Sinn ihres Lebens erkannte.
    Die Suche nach der Allzeit forderte jedoch einen immer höheren Tribut an Todesopfern, denn es kam oft vor, dass junge Xenexianer den Gefahren erlagen, die in der Öde lauerten. Infolgedessen war die Suche allmählich aus dem praktizierten Brauchtum der Xenexianer verschwunden. Doch das bedeutete nicht, dass sie nun überhaupt nicht mehr praktiziert wurde. Sie verlagerte sich lediglich in den Untergrund und wurde zu einer Art Mutprobe, um Ausdauer und Persönlichkeit zu testen … und in vielen Fällen wurde sie aus reiner Geltungssucht durchgeführt. Wer der Meinung war, er hätte eine Bestimmung – in welcher Form auch immer –, machte sich häufig aus eigenem Antrieb auf die Suche. Die Eltern versuchten, ihre Kinder davon zu überzeugen, wie unsinnig ein solches Unterfangen war, genauso wie es zuvor ihre Eltern mit ihnen versucht hatten. Und in den meisten Fällen hatten sie genauso wenig Erfolg, ihre Kinder davon abzubringen, wie ihren Eltern wiederum vor all den Jahren mit ihnen vergönnt gewesen war.
    Als M’k’n’zy dreizehn geworden war, hatte er keine Eltern mehr gehabt, die ihn zur Vernunft hätten bringen können. (Doch um fair zu bleiben: Es wäre ihnen höchstwahrscheinlich auch nicht gelungen, wenn sie noch am Leben gewesen wären.) M’k’n’zy hatte lauthals verkündet, dass er ein junger Mann mit einer großen Bestimmung sei und sich auf den Weg zur Öde gemacht, um in Erfahrung zu bringen, was seine strahlende Zukunft für ihn bereithielt. Wie es die (inoffizielle) Tradition vorschrieb, brach er ohne Lebensmittel auf und nahm nur einen kleinen Wasservorrat mit, der unter normalen Umständen einer Tagesration entsprochen hätte.
    Trotz strengster Einteilung hatte er diesen Vorrat am fünften Tag aufgebraucht.
    Es war am achten Tag, als sein großer Bruder D’ndai ihn fand, bewusstlos, halb verdurstet und vor sich hinmurmelnd. D’ndai brachte ihn nach Hause, und als M’k’n’zy sich wieder erholt hatte, berichtete er seinen Freunden von den denkwürdigen Visionen, die er erlebt hatte. Visionen, in denen sein Volk sich von der Herrschaft der Danteri befreit hatte. Visionen eines stolzen und ehrenhaften Volkes, das sich gegen seine Unterdrücker erhob. Und er erzählte mit solcher Eindringlichkeit, Kraft und Überzeugung von diesen Visionen, dass diese Ziele tatsächlich erreichbar schienen, woraufhin sie schließlich die Grundlage für den folgenden Aufstand des xenexianischen Volkes wurden.
    In
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