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Star Trek - Into Darkness

Star Trek - Into Darkness

Titel: Star Trek - Into Darkness
Autoren: Alan Dean
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und das Schweigen brach. »Neunzig Sekunden bis zur Detonation, Sir.«
    Kirk starrte nach vorne, auf etwas, das weit hinter dem abgeschalteten vorderen Schirm lag. »Wenn Spock hier und ich da unten wäre, was würde er tun?«
    Da niemand antwortete, richtete er den Blick einmal mehr auf Uhura. Sie wollte etwas sagen, hielt inne, blieb stumm. Ihr gequälter Gesichtsausdruck verriet ihm, was er ihrer Meinung nach tun sollte, aber als Sternenflottenoffizier konnte sie es nicht aussprechen. Dieser Widerspruch drohte, sie innerlich zu zerreißen.
    Am Ende waren es immer die Ärzte, die sich an derartige Fragen herantrauen. Doktor McCoy versuchte nicht absichtlich, die Art des Wissenschaftsoffiziers zu imitieren, aber Spock hätte die Hommage sicherlich zu würdigen gewusst.
    »Er würde dich sterben lassen«, sagte McCoy ohne den geringsten Zweifel.
    McCoys Worte, Uhuras Gesichtsausdruck. Es gab Zeiten, zu denen es erhebend war, der Captain eines noblen Schiffs zu sein. Dann wiederum gab es Zeiten, in denen es verwirrend war, Zeiten, in denen es tragisch war.
    Und in genau diesem Augenblick war es für James T. Kirk die Hölle.
     
    Obwohl Angst ein sehr reales Gefühl war, ließ Spock sie schnell hinter sich. Er war dafür ausgebildet, sie zu überwinden. Letzten Endes war Angst schließlich auch nur eines von vielen Gefühlen. Vielleicht war das, was er empfunden hatte, nicht einmal »Angst«. Eher Unbehagen im Angesicht der bevorstehenden Selbstaufopferung und des folgenden Ausfalls seines Bewusstseins. Das und ein übermächtiges Gefühl des Verlusts. Von Dingen, die noch nicht erledigt waren, nicht gemachten Erfahrungen, einer bestimmten Beziehung, die noch nicht voll ausgekostet war …
    Auf die Angst folgte Ruhe.
    Sie überkam ihn mit erstaunlicher Leichtigkeit und lag ebenso in seiner ureigensten Persönlichkeit begründet wie in allen Lektionen, die er je gelernt hatte. Spock schob jegliches Bedauern beiseite und bereitete sich auf das Ende vor. Er streckte die Arme in einer Geste von sich, die jedem Vulkanier wohlbekannt war. Er schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und bereitete sich darauf vor, die Leere hineinzulassen.
     
    Sie hatten die Störenfriede, die die Schriftrolle gestohlen hatten, verjagt. Die Götter würden erfreut sein. Einige der Verfolger heulten angesichts des zurückeroberten Relikts ekstatisch auf. Einen zusätzlichen Beweis, dass die Götter mit ihren Untertanen zufrieden waren, interpretierten sie in die Zerstörung des Tempels hinein: Denn glücklicherweise hatte sich niemand darin befunden, als das geschmolzene Gestein ihn verschlungen hatte. Der Verlust des Tempels an sich war nicht wichtig. Was zählte, waren die Schriftrolle und die Worte, die auf ihr geschrieben standen. Wenn die Priester zu der Zerstörung des heiligen Geländes befragt werden würden, dann würden sie beschwören, dass das die einzige Möglichkeit der Götter gewesen war, ihre Untertanen vom Bau eines neuen Tempels zu überzeugen. Einem, der noch erhabener und eindrucksvoller sein würde als sein Vorgänger. Das Volk würde dieser Anweisung mit Sicherheit Folge leisten.
    Ein weiterer Beweis für die Zufriedenheit der Götter manifestierte sich bald auf eine bisher nie da gewesene Weise – eine, für die selbst die wortgewandtesten Priester keine Erklärung hatten.
    Es war, als wäre die Luft selbst zu einem Instrument geworden. Sie pulsierte stetig und ein merkwürdig hoher Heulton erhob sich selbst über das Brüllen und Grollen des Vulkans. Dann erschien der Gott vor ihnen, in einer nie vorhergesagten Form und überwältigend majestätisch.
    Meerwasser strömte von seiner großen Plattform und den Gondeln, einheimische im Wasser lebende Gliederfüßer zappelten, um der plötzlich beweglich gewordenen Oberfläche zu entkommen. Die Enterprise erhob sich unterhalb der Klippe aus dem Wasser. Sie stieg weiter aus dem Ozean, über die Steilküste, bis sie in Richtung des ausbrechenden Vulkans abdrehte. Die eingeborenen Zweibeiner konnten nur mit aufgerissenen Mündern nach oben starren. Als das Schiff beschleunigte, schwappte Wasser auf die verblüfften Zuschauer am Boden. Sie stöhnten auf, wanden sich und genossen es, sich von der Flüssigkeit durchnässen zu lassen, die nur von allerhöchster Heiligkeit sein konnte.
     
    00:15 … 00:14 …
    Es war wirklich erstaunlich, überlegte Spock, wie die Sekunden länger zu verstreichen schienen, wenn man nur noch einige wenige übrig hatte. Um ihn herum stieg
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