Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
jemals zuvor ... oder in Trümmern liegen.
KAPITEL 5
Die Sternenflottenberichte, die im Palais de la Concorde eintrafen, wurden mit jeder Stunde schlimmer, und Präsidentin Nanietta Bacco war es müde, sie zu lesen. Sie zuckte zusammen, als ihr Interkom summte und ihr ältlicher vulkanischer Assistent Sivak verkündete: »Admiral Akaar ist hier, um Ihnen Ihren mittäglichen Bericht zu überbringen, Frau Präsidentin.« Bacco wollte sich gerade eine Ausrede ausdenken, um den Admiral wieder fortzuschicken, als Sivak hinzufügte: »Ms. Piñiero und Seven of Nine sind bei ihm.«
Sie seufzte. »Schicken Sie sie rein.«
Bacco erhob sich von ihrem Platz und drehte sich um. Sie sah aus dem Panorama-Wandfenster, wo der Eiffelturm im Licht der Nachmittagssonne über Paris strahlte. Wolkenfetzen rasten tief über den Horizont.
Sie betätigte eine Taste auf ihrem Schreibtisch, um die Fenster gegen die Sonne abzudunkeln. Während sich die elektrochemische Blende zwischen sie und die Stadt der Lichter senkte, fühlte sich der Moment für Bacco so an, als sei er ein tragisch-prophetisches Omen für die kommenden Stunden.
Eine der Türen hinter ihr öffnete sich. Es kostete sie all ihre Entschlossenheit, sich zu ihren Besuchern umzudrehen, da sie wusste, dass diese schlechte Nachrichten überbrachten. Sie wurden von Baccos Stabschefin Esperanza Piñiero hereingeführt, deren schwarzes Haar und olivfarbener Teint im starken Kontrast zum Aussehen ihrer zwei Begleiter stand.
Fleet Admiral Leonard James Akaar, der Sternenflottenkontaktmann zur Föderation, war ein großer, breitschultriger Mann capellanischer Herkunft. Sein hellgraues Haar rahmte in langen Wellen sein wettergegerbtes Gesicht ein.
Neben ihm stand Seven of Nine. Sie hatte helle Haut und blondes Haar. Ihr gutes Aussehen wurde durch die verbliebenen Borgtransplantate aus silbriggrauem Metall beeinträchtigt.
Seven, deren Name einst Annika Hansen lautete, bevor die Borg sie in ihrer frühen Kindheit assimilierten, war durch die Besatzung des Raumschiffes Voyager während ihrer langen Reise aus dem Delta-Quadranten nach Hause vom Kollektiv befreit worden. Nun war sie Baccos höchste Sicherheitsberaterin in Sachen Borg.
»Guten Tag, Frau Präsidentin«, sagte Akaar, der in dem honigfarbenen Licht ihres abgedunkelten Fensters einer Bronzestatue ähnelte.
»Admiral«, sagte Bacco mit einem höflichen Nicken. Dann wandte sie sich mit einer ähnlichen Begrüßung an ihre Sicherheitsberaterin. »Seven.«
Piñiero tat so, als wäre sie beleidigt. »Kein Gruß für mich?«
»Sie sehe ich ja sowieso den ganzen Tag«, erwiderte Bacco ironisch.
Bevor Piñiero ihr Wortgeplänkel fortsetzen konnte, unterbrach Admiral Akaar: »Frau Präsidentin, wir haben wichtige Neuigkeiten.«
»Und wahrscheinlich keine guten«, sagte Bacco und setzte sich auf ihren Sessel. Sie vollführte eine rollende Handbewegung. »Sprechen Sie weiter, Admiral.«
Ein verzweifelter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. »Die Borg bewegen sich schneller, als wir es jemals für möglich gehalten hätten.«
»Sie haben wahrscheinlich neue Antriebstechnologien assimiliert, während sie ihre Stärke wieder auffüllten«, fügte Seven hinzu.
»Wie schnell bewegen sie sich, Admiral?«, fragte Bacco.
»Uns wurden Angriffe auf Yridia, Hyralan und Celes bestätigt«, sagte er. »Wir nehmen an, dass die Borg in zwei Stunden Regulus belagern werden, Deneva in drei, Qo’noS in fünf. Bei dieser Geschwindigkeit sind sie nur noch neun Stunden von Vulkan und Andor und zwölf Stunden von der Erde entfernt. Bis morgen werden sie Trill, Betazed, Bajor und Dutzende anderer Welten angreifen können. Ein Großteil unserer Simulationen deutet auf einen Zusammenbruch der Föderation in zehn Tagen hin und die Niederlage der meisten unserer Nachbarn innerhalb eines Monates.«
Bacco ließ ihren Kopf in ihre Hände sinken. »Großer Gott!«
Piñiero fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Wir müssen diese Welten evakuieren. Jetzt sofort.«
»Um die Wahrheit zu sagen, Frau Präsidentin«, warf Akaar ein, »das wird nicht machbar sein. Es würde bedeuten, mehrere zehn Milliarden Personen innerhalb weniger Stunden zu bewegen.«
»Und es wäre ein sinnloses Unterfangen«, fügte Seven hinzu. »Jedes Schiff, das von diesen Welten flieht, würde von den Borg zur Strecke gebracht werden.«
Die ruhige Gewissheit der ehemaligen Drohne entflammte Piñieros Zorn. »Na und? Sollen wir unseren Leuten einfach sagen, dass sie still
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