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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine
Autoren: David Mack
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Das würzige Aroma von
Hasperat
. Das trübe Rosa eines Sonnenuntergangs nach einem dunstigen Sommertag. Die bittersüße Musik, die sie zu Tränen rührte. Benjamin Siskos Lächeln, als er ins Kommandantenbüro der Station zurückkehrte … All diese Erinnerungen an große und kleine Freuden wurden ihr genommen, wurden ihren flehenden Händen entrissen, gestohlen …
    Weiß. Blendend und endlos, und doch erstickend nah. Die alles verschluckende flüssige Wärme des Mutterleibs …
    Ich bin Kira Nerys
. Allein in einer Ewigkeit ätherischen Lichts hob sie reflexartig die Hand zur Brust. Ihr Körper war heil. Keine Verletzung und kein Riss im Stoff ihrer Uniform kündeten von ihrem tödlichen Schicksal. Sie stand aufrecht, obwohl sie keinen Boden unter den Füßen hatte. Es gab keine erkennbare Quelle und doch war überall Licht. Die Schatten schienen verbannt zu sein. Nie zuvor war sie wirklich hier gewesen wie Sisko, aber sie wusste ohne jeden Zweifel, dass sie sich im Himmlischen Tempel befand.
    Eine Frauenstimme, monoton und mit von Reife zeugender Tiefe, durchbrach die fremdartige Stille, und Kira begriff, dass sie nicht allein war, nie allein gewesen war. Hier zu sein, bedeutete, bei ihnen zu sein, bei den Propheten, außerhalb der Zeit.
    »Unsere Hand«, sprach das Abbild Opakas.
    Eine Vision von Ro erschien. »Unsere Hand ist geschlossen.«
    Kira ahnte, dass sie nicht mit ihr, sondern an ihr vorbei sprachen. »Ich verstehe nicht«, sagte sie. »Was bedeutet das? Eure Hand ist geschlossen? Heißt das, ich bin nicht willkommen?«
    Weitere Gesichter erschienen vor dem gleißenden weißen Vorhang der Zeitlosigkeit. Shakaar. Marritza. Bareil. Ziyal. Tekeny. Ihr Vater. Jadzia.
    Einer nach dem anderen kamen sie, aus allen Richtungen.
    Umzingelt von ihnen, hörte Kira zu, drehte sich von einem zum anderen.
    »Unsere Hand ist unsicher«, sagte der Shakaar-Prophet.
    »Ihr Zweck ist ungewiss«, ergänzte der Jadzia-Prophet.
    Plötzlich war der Bareil-Prophet neben ihr, nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. In dem Blick, mit dem er sie betrachtete, lag eine Tiefe wie die Unendlichkeit zwischen den Galaxien. »Unsere Hand ist nicht bereit.«
    »Nicht bereit wofür?« Kira war verwirrt. »Die meine zu ergreifen? Mich in den Tempel zu führen?«
    »Unsere Hand muss geöffnet werden«, sagte die Ziyal-Prophetin.
    Die Jadzia-Version umkreiste Kira. »Sie muss sich nach unseren Kindern ausstrecken.«
    Kira drehte den Kopf, um Jadzia zu folgen, sah aber plötzlich einen Propheten als Vaughn aus der anderen Richtung kommen. »Unsere Kinder brauchen unsere führende Hand«, sagte er.
    »Ich verstehe«, erwiderte Kira, obwohl sie gar nichts verstand.
    Eine neue Stimme, voll und warm, ließ sie herumfahren. »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind.« Es war ein Ben Sisko. »Es wurde Zeit.«
    »Ben?« Hoffnung wallte in Kira auf. »Sind das wirklich Sie?«
    »Es ist ein
Teil
von mir«, antwortete er. »Welcher, vermag ich selbst nicht zu sagen. Ich existiere jetzt wieder in der linearen Zeit, auf Bajor … aber ein Teil von mir existiert auch hier. Ich war schon immer hier, aber nie auf diese Weise – bis ich auf diese Weise hier war.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Da komme ich nicht mehr mit.«
    Er lächelte. Das tröstete ein wenig.
    »Ist nicht wichtig«, erklärte er. »Zumindest noch nicht.«
    Hinter ihm sah sie plötzlich ihre letzten Momente auf dem Korridor von Deep Space 9 – doch aus der Entfernung einer Beobachterperspektive und umgeben von dem immer gleichen formlosen Weiß. Drei Gestalten, wie Schauspieler ohne Bühne. Ro brach zusammen. Kiras Hand griff nach dem Phaser. Die Klinge verließ Taran’atars Hand und grub sich in ihre Brust. Ihr Blut spritzte aufs Deck, ihre Schulter schlug gegen die Wand.
    »Ben«, sagte sie und empfand mit einem Mal fürchterliche Angst. »Was wird jetzt werden?«
    »Das hängt von Ihnen ab«, antwortete Sisko.
    »Aber bin ich …« Die Frage blieb ihr im Halse stecken, als sie sah, wie ihr zweites Ich in einem Meer von Blut das Bewusstsein verlor. »Ist dies der Tod?«
    »Es ist ein Ort zwischen Leben und Tod«, korrigierte er.
    »Bin ich deswegen hier?«
    »Nein«, entgegnete Sisko.
    »Weswegen dann?«
    Der Opaka-Prophet hob die Hand und berührte sanft Kiras rechtes Ohr. »Um unsere Hand auf den Pfad zu geleiten.«

Kapitel 4
Das andere Universum – Kalandra-Sektor
    Die Ungeduld war nahezu greifbar. Obwohl Intendantin Kira den Flottenkommandanten, die hinter ihr an den
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