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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine
Autoren: David Mack
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geführten Fäden zu beheben. Damals hatten sie nicht über die Wunder moderner bajoranischer und cardassianischer Medizin verfügt, doch je älter Aylam wurde, desto seltsamer fand sie die distanzierte Natur, die auch in der Sternenflotte operativen Eingriffen anhaftete. Ein Teil von ihr hatte wohl immer noch Ehrfurcht vor den gefährlichen und unterschwellig gewaltsamen Methoden der Vergangenheit.
    Minuten später war Ros Milz geheilt. Weitere, weniger kritische innere Verletzungen warteten nun auf Aylams Aufmerksamkeit, und früher oder später würde die Medizinerin auch entscheiden müssen, wie Ros Brustwirbel behandelt werden konnten, ohne das ohnehin schon verletzte Rückenmark der Patientin weiter zu schädigen.
    Aylam trat an die andere Seite des Bettes, beugte sich über Ros verkrümmt daliegenden Leib und stellte sich der Flut an inneren Verletzungen, die durch gebrochene Rippen verursacht worden waren und vor allem Ros Lunge und obere Eingeweide betrafen. Sie kam gut voran, und Ingbar reichte ihr stumm – und nahezu vorausahnend – zahlreiche chirurgische Instrumente.
    Als sie fast fertig war, schlug Ro Laren plötzlich entsetzt die Augen auf und ließ einen Schrei erklingen, der Aylam bis ins Mark fuhr. Die junge Ärztin stolperte zurück, überrascht von Ros abruptem Ausbruch. Der Geweberegenerator fiel ihr aus der Hand und landete klappernd auf dem kalten Metallboden.
    Ros panischer, verwirrter Blick jagte durch den Raum. »Was …? Wo …? Der Captain?«
    Ingbar legte Ro beruhigend die Hand auf die Schulter. »Ganz ruhig, Lieutenant«, sagte er in sanftem Ton. »Captain Kira wird gerade operiert. Sie sind beide auf der Krankenstation. Wir flicken Sie gerade zusammen. Bleiben Sie einfach liegen.«
    Dr. Aylam fing sich wieder und trat zu Ingbar an Ros Bett. Die verwundete Sicherheitschefin schloss die Augen und atmete tief durch. Dann starrte sie Aylam an. »Warum kann ich mich nicht bewegen?«
    Es war noch zu früh, um zu sagen, ob ihre Lähmung temporär oder permanent sein würde. Aylam ahnte, dass sie Ro nur zu weiteren, zunehmend präziseren Fragen provozieren würde, wenn sie jetzt von Wirbelsäulenschäden anfing. Mehr als ein paraphrasiertes »Ich weiß es nicht« würde sie dem Lieutenant auf ihre vielen Fragen nicht antworten können, und das half niemandem.
    »Wir machen uns gerade erst ein Bild Ihrer Verletzungen«, erklärte Aylam daher schnell, bevor Ingbar Ros Frage beantworten konnte. »Wir geben Ihnen jetzt etwas, das Sie entspannen wird und …«
    »Ich will mich nicht entspannen«, knurrte Ro so einschüchternd wütend, dass es ihrem Zustand Hohn sprach. »Ich will eine Antwort: Warum kann ich mich nicht bewegen?«
    Dr. Aylam dachte noch über ihre Antwort nach, als Bashir sich meldete:
»Dr. Aylam, melden Sie sich umgehend bei uns!«
, drang es laut aus dem Kommunikator.
    »Bin unterwegs«, bestätigte sie. Dann wandte sie sich wieder an Ro. »Ich erstelle meine Diagnose
nach
der Untersuchung, Lieutenant. Nicht vorher. Von daher schlage ich vor, Sie gestatten uns, es Ihnen bis dahin bequem zu machen.«
    Ro rollte mit den Augen – ein klares Zeichen ihrer Kapitulation. Aylam nickte Ingbar zu. »Zehn ml Adozin.« Er drückte das Hypospray sanft an Ros Hals und verabreichte das leichte Sedativum, das mit einem leisen Zischen in ihren Blutkreislauf entlassen wurde. Im Nu war Ro nur noch halb bei Bewusstsein.
    Als sie zurück zur OP-Nische ging, hatte Aylam fast ein schlechtes Gewissen, weil sie die zweifellos schwierig werdende Unterhaltung mit Ro aufgeschoben hatte. Es war einfach, einem Patienten mitzuteilen, dass alles in Ordnung war. Ein bevorstehender Tod war natürlich eine deutlich traumatisierendere Nachricht, gab den Betroffenen aber wenigstens das Gefühl eines Abschlusses.
    Doch wie sagte man einer in der Blüte ihrer Jahre stehenden Frau, dass sie den Rest ihrer Tage wahrscheinlich quadriplegisch, also an allen Gliedern gelähmt, verbringen musste? Das war eine Aufgabe, für die sich Aylam trotz der jahrelangen medizinischen Ausbildung schrecklich unvorbereitet fühlte.
    Major Cenn Desca, Verbindungsoffizier des bajoranischen Militärs auf Deep Space 9, geleitete die Sternenflotten-Sicherheitsleute Broeking und Cardok in Taran’atars Quartier. Die zwei Wachmänner gingen mit Bedacht vor, hielten beide einen Phaser in der einen und einen Trikorder in der anderen Hand. Sie betraten den Wohnraum und teilten sich sofort auf.
    Cenn beobachtete sie und staunte über das Ausmaß
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