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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno
Autoren: Bernd Frenz
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„Dafür wird jemand im Generalstab bezahlen."
    Sein Zorn wirkte echt, das beruhigte David. „Ich dachte schon, du hättest mir den Kerl nach Ostrov geschickt, damit ich dein Angebot auf jeden Fall annehme", gestand er.
    Alexander schüttelte den Kopf. „Zu solchen Mitteln brauche ich nicht zu greifen. Ich wusste, dass dich die Zone auch so genügend locken würde."
    David berichtete von dem Angebot, das ihm Kim gemacht hatte. Marinin zeigte sich daran sehr interessiert, doch seine Reaktion auf den Wunschgönner fiel verhalten aus.
    „Ja, davon habe ich gehört", sagte er. „Und ich würde auch nur zu gern daran glauben, du weißt, warum. Aber wir sollten uns keinen falschen Hoffnungen hingeben. Die Zone hat sicher viele Wunder zu bieten, aber eine Wunschmaschine? Ich fürchte, das geht zu weit."
    David schwieg dazu. Im Prinzip gab er Alexander recht, mochte sich aber nicht den letzten Funken Hoffnung rauben lassen. Nicht jetzt, wo er einen dieser geheimnisvollen Feuerkäfer gefunden hatte. Oder besser: der Feuerkäfer ihn.
    „Möchtest du Kim kennenlernen?"
    Marinin lehnte ab. „Nein, jetzt noch nicht. Schließlich gehöre ich zum allseits verhassten Militär. Aber ich werde dich von nun an nicht mehr aus den Augen lassen. Hier mischen nämlich viel zu viele Parteien mit, die alle ihr eigenes Süppchen kochen."
    Sie kamen überein, dass David den anderen zur Fahrzeughalle folgen sollte. Marinin wollte ihn dabei aus der Ferne beobachten und nur im Notfall dazu stoßen. Gemeinsam gingen sie noch ein Stück des Weges, dann schlug sich der Major in die Büsche, während David weiter dem grauen Betonklotz entgegenging, den er schon von Weitem zwischen den Baumwipfeln hervorblitzen sah.
    Er näherte sich ohne Deckung, weil er davon ausging, dass Kim ihn angekündigt hatte. Aber niemand eilte ihm zur Begrüßung entgegen. Alles, was er vorfand, war eine leere Halle und eine mit Altöl an die Wand geschmierte Nachricht.
    David,
    Kims Leute haben sie gefangen genommen
    und wollen sie der Spetsnaz ausliefern.
    Folge meinen Spuren.
    Igel
    David eilte nach draußen und feuerte zweimal in die Luft. Major Marinin sollte so schnell wie möglich antraben. Der besprochene Notfall war bereits eingetreten.
     

26.
    EHEMALIGER GUTSHOF, LANDWIRTSCHAFTLICHES KOMBINAT TSCHERNOBYL
    Das alte Gehöft lag in einer von Unkraut und Farnen überwucherten Senke. Doch die Trampelpfade zwischen den einzelnen Gebäuden bewiesen, dass hier regelmäßig Personen rasteten.
    Vor dem verfallenen Wohnhaus angelangt, holte Tunduk das Funkgerät hervor, das ihm Unterleutnant Gvenko ausgehändigt hatte. Als er es einschaltete, hörte er zuerst nur ein Rauschen, dann leise Stimmen, die sich miteinander unterhielten.
    Der Offizier hatte nicht gelogen. Hier gab es einen sicheren Empfang. Sobald Tunduk drinnen war, wollte er die Spetsnaz an-funken, damit sie ihm seinen Sohn zurückgab.
    „Ist es wirklich klug, wenn wir alle auf einem Haufen bleiben?", fragte Rosshinter ihm.
    Der massige Brite hielt Kims Oberarm so weit umfasst, dass sich Daumen- und Fingerkuppen beinahe berührten. Mit ihren auf den Rücken gefesselten Händen hatte sie keine Chance zu entkommen.
    „Wie meinst du das?" Tunduk war so krank vor Sorge, dass er kaum noch klar denken konnte.
    „Überleg doch mal", forderte Ross. „Sobald wir die Kleine übergeben haben, hat Gvenko keinen Grund mehr, uns am Leben zu lassen."
    Tunduks Augen weiteten sich vor Schreck. Diese Möglichkeit hatte er gar nicht einbezogen.
    „Wäre es nicht besser, ich gehe mit Kim in die Scheune, während du am verabredeten Platz wartest?", fuhr der Ex-SAS-Mann fort. „Die sollen dir erst mal zeigen, dass dein Sohn gesund und munter ist. Eher läuft hier gar nichts für die. Oder noch besser -du verlangst, dass ihr, du und Radek, euch zwei Kilometer weit absetzen dürft. Danach gebe ich die Kleine frei und folge euch."
    „Das würdest du für uns tun?" Tunduk strahlte vor Glück.
    „Natürlich, mit diesen Brüdern werde ich schon fertig. Ich weiß genau, wie die ticken. Ich war selber mal einer von denen."
    Das leuchtete Tunduk ein.
    „Gut", erklärte er sich einverstanden. „Genauso machen wir's."
    Während der Alte ins Haus ging, um Kims Übergabe anzukündigen, zerrte Ross die junge Frau über den Hof und schob sie durch das halb offene Scheunentor. Ihr war nicht wohl dabei, mit Ross allein zu sein, doch sie hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
    Als er sie zu Boden stieß und den Torflügel
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