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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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die vielleicht etwas rasch, aber keinesfalls überraschend für uns kam. Seit dem Einsatz am Hindukusch wissen wir nun, warum einige Politiker mit den AIn 21 zusammenarbeiten, ohne von einem Implantat dazu gezwungen zu sein. Offenbar ist für manche Menschen mit arischen Genen die Aussicht auf ein langes Leben in Gesundheit verlockend genug, um Verrat an der gesamten Menschheit zu begehen. Ich gebe es zu, diese Erkenntnis schmerzt, aber wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken.
    Darüber hinaus scheint vieles darauf hinzudeuten, daß es schon lange vor dem ersten Auftauchen der Fremden auf der Erde im Verborgenen operierende Interessengruppen gab - und gibt! -, die hinter den Kulissen an den Fäden ziehen und nichts anderes anstreben als die totale Macht über die Welt. Ich wäre nach den jüngsten Ereignissen nicht einmal überrascht, wenn diese Kreise die AIn ebenso für ihr schmutziges Spiel einspannen wie die Regierungen unseres Planeten.
    Die Erhebung des Südens der USA könnte eine einmalige Chance für uns, ja für die gesamte Welt sein, diese Pläne zu durchkreuzen. General Roberts will unsere Gentests für alle im Süden zur Pflicht machen, so daß sich dort neben dem unseren der zweite Staat auf der Welt etablieren würde, dessen Bewohner ausnahmslos immun gegen die Einflüsterungen der AIn und ihrer Lakaien wären. Deswegen schlage ich vor, daß das Reich Thule die Konföderierten Staaten von Amerika offiziell anerkennt und mit allen Mitteln unterstützt. Ich bitte um Ihre Meinung !«
    Bittrich war noch dabei, sich hinzusetzen, als Feldmarschall Georg Speidel, der Kommandant der vierten Panzerdivision »Heimatland«, wie von der Tarantel gestochen aufsprang. Mit hochrotem Kopf erklärte er: »Das würde Krieg bedeuten! Einen Krieg, für den wir noch nicht bereit sind!«
    Generalmajor Heinrich Geyer, der die zweite Panzerdivision »Theoderich« befahl, entgegnete gelassen: »Seit der Falle in England befinden wir uns de facto im Krieg mit der NATO, also auch mit den USA. Daß wir hier davon bisher so gut wie nichts spüren, liegt nur an unserer Unangreifbarkeit unter ewigem Eis und kilometerdickem Gestein. Glauben Sie mir, Georg, die Amis wären längst hier, wenn sie nur könnten !«
    Der in England geborene Gordon Stewart, der den gleichen Rang bekleidete wie Geyer und unter ihm in England gedient hatte, ansonsten aber seine eigene Division (die fünfte mit Namen »Gotland«) befehligte, unterstützte seinen Freund: »Mit dem erneuten Aufstand des Südens ergibt sich für uns und für die gesamte Welt eine einmalige Chance, die Yankees zu schwächen. Wenn sich die Konföderierten diesmal behaupten können, werden die USA kaum noch in der Lage sein, mit dem Reich Thule so zu verfahren, wie sie es zweimal mit dem Deutschen Reich getan haben. Deswegen bin ich für eine uneingeschränkte Unterstützung der CSA .«
    Es gab noch einige Diskussionen, bei denen sich neben Spei-del auch Generalfeldmarschall Wernher von Paulus, der Chef der Aufklärungseinheiten, gegen eine Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten aussprach. Bittrich war gelinde gesagt verwundert über die Uneinigkeit unter seinen höchsten Offizieren, aber er stellte auch fest, daß die Mehrzahl auf seiner Seite stand. Er schloß die Versammlung mit den Worten: »Wir dürfen uns die einmalige Chance, den Weltherrschaftsplänen der Yankees und ihrer Hintermänner endgültig einen Riegel vorzuschieben, nicht entgehen lassen. Deswegen werden wir die CSA in jedem uns möglichen Umfang unterstützen. Ich sehe allerdings ein, daß es ein großer Fehler wäre, den USA offiziell den Krieg zu erklären. Davon nehmen wir Abstand und definieren unsere Aktionen vor der Weltöffentlichkeit als Hilfseinsätze und humanitäre Missionen zur Friedenssicherung. Wir können die Propagandamaschine der westlichen Welt nur mit einer Art von Waffen schlagen: mit ihren eigenen !«
    *
    Als am nächsten Morgen die Sonne über dem Westatlantik aufging, lief die TS »Hindenburg« mit voller Fahrt auf die amerikanische Ostküste zu. Das gigantische Schiff pflügte mit 62 Knoten 22 durch die eiskalten Wogen. Obwohl es seinen optischen Tarnschutz noch aktiviert hatte, war es schon von weitem zu erkennen. Denn der Koloß von mehr als 4000 Metern Länge und 807 Metern Breite erzeugte ein Kielwasser, das selbst noch aus dem Weltall zu sehen gewesen wäre, hätte nicht eine dichte Wolkenschicht den Himmel verhangen.
    General zur See Hellmuth von Schirlitz, der Kommandant
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