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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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ist, hätte ich niemals für möglich gehalten !«
    »Lassen Sie ihn obduzieren, Sheriff«, empfahl Magnus. »Ich bin sicher, daß man auf seiner Hirnrinde ein Implantat der AIn finden wird !«
    Zwei Polizisten schleppten die große Kiste aufs Dach, in der die Navy Seals ihre Spezialausrüstung mitgebracht hatten. Mit dem Geigerzähler war die Bombe rasch entdeckt. Sie befand sich im Gehäuse eines der zahlreichen Klimakompressoren hier oben.
    Nachdem die Tarnung entfernt worden war, entdeckte man eine herkömmliche »kleine« Wasserstoffbombe des Typs B28, die mit ihrer Sprengkraft von 1,1 Megatonnen TNT nicht nur Richmond, sondern auch das ganze Umland in eine radioaktive Gluthölle verwandeln konnte.
    Während die Bombe ein schon etwas angejahrtes Modell war, handelte es sich bei ihrer Zündvorrichtung um die raffinierteste Installation dieser Art, die Magnus jemals gesehen hatte. Sie verfügte sogar über einen (momentan abgeschalteten) Notstromgenerator, der ein Funkgerät betrieb. Es war tatsächlich so, wie es in der Datei aus dem Pentagon stand: Nach mehr als 24 Stunden ohne Verbindung würde die Bombe automatisch auslösen. Angesichts der maroden Stromnetze in den USA war der kleine Generator mehr als nur notwendig.
    Summers und seine Leute waren hervorragende Spezialisten, wenn es um das Entschärfen von Sprengfallen ging, und auch Magnus hatte einige Kenntnisse beizusteuern, die die Südstaatler verblüfften.
    Doch auch ihrem kombinierten Sachverstand gelang es nicht, die Bombe zu entschärfen.
    Lange nach Mitternacht stellte Magnus Wittmann eine Funkverbindung zu General Roberts her.
    »Sie können die Bombe nicht entschärfen, Hauptmann? Das will mir nicht in den Kopf !« Lee E. Roberts verstand die Welt nicht mehr. »Was sagt denn Summers dazu ?«
    Der hörte natürlich mit und erklärte: »Es gibt keine Bombe, die wir nicht entschärfen können. Aber bei diesem speziellen Modell würde es Monate dauern, wenn wir sorgfältig vorgehen und nichts riskieren. Wenn wir es bis morgen früh versuchen, ist die Chance, daß sie bei dem Versuch hochgeht, meiner Meinung nach etwa vier zu eins. Webber schätzt sie sogar noch größer ein. Wenn Sie es befehlen, werde ich den Versuch unternehmen, General - aber die Chance, daß Richmond verglüht, ist verdammt groß .«
    »Zu groß, Summers. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und Ihre Opferbereitschaft, aber wir können es nicht riskieren, noch mehr Menschenleben aufs Spiel zu setzen. So schwer es mir auch fällt: Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig, als zu kapitulieren !«
    Magnus ergriff wieder das Wort: »Ihre Haltung ist tadellos, General. Aber wenn ich mir erlauben darf, Ihnen einen Rat zu geben.« Er zögerte kurz.
    »Reden Sie nicht lange um den heißen Brei herum, Hauptmann«, drang Roberts' Stimme aus dem Funk. »Die Lage ist dermaßen verfahren, daß ich für jeden Rat dankbar bin !«
    »Bevor Sie etwas unternehmen, sollten Sie mit Thulemarschall Bittrich reden, General. Wenn ich einen Mann kenne, der Atomwaffen haßt wie die Pest, dann unseren guten alten >Bärwolf<. Ich glaube nicht, daß er Sie angesichts dieses abgefeimten Spiels der Yankees im Regen stehenläßt !«
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    3. Drohphase
    Im unterirdischen Reich Thule galt dieselbe Zeit wie in Deutschland. Nur den Unfug der Sommerzeit hatte man hier nicht mitgemacht, so daß die Uhren jetzt 19.43 Uhr zeigten, während es in der Bundesrepublik schon 20.43 Uhr war.
    Bernhard Bittrich, der höchste Offizier des Reiches und wegen des noch immer geltenden Kriegsrechts gleichzeitig auch oberster Politiker, hatte den Generalstab einberufen, um die neue Entwicklung auf dem amerikanischen Kontinent zu diskutieren. Denn obwohl ihm sein Amt das Recht dazu gab, allein zu entscheiden, sprach er sich lieber ab. Er wußte, daß ein Mensch sich um so öfter irrte, je einsamer er seine Entscheidungen traf.
    Neben Bittrich gehörten 14 weitere Offiziere dem Generalstab an. Wie in allen militärischen Einheiten Thules wurde nicht auf Masse Wert gelegt, sondern auf Klasse.
    Thulemarschall Bittrich betrat den Konferenzraum, ging zu seinem Platz am Kopfende des großen Tisches und nickte den Ordonnanzen zu. Sie verließen den Raum, so daß sich die 15 höchsten Offiziere des Reiches ohne Rücksicht auf mögliche Fragen der Geheimhaltung offen über jedes Thema austauschen konnten.
    Pünktlich um viertel vor acht eröffnete der Marschall die Sitzung. »Sie alle sind über die Entwicklung in Nordamerika unterrichtet,
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