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Stadt ohne Namen

Stadt ohne Namen

Titel: Stadt ohne Namen
Autoren: H.P. Lovecraft
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Ofenrohr, der größte Teil hatte ungefähr einen Durchmesser von zwei Fuß. Ich scharrte immer noch weiter, dann sprang ich plötzlich aus dem Loch heraus, hinweg von dem schmierigen Ding, ich zog schnell die Korken der schweren Ballonflaschen heraus, kippte eine nach der anderen um und goß ihren zersetzenden Inhalt in diese Leichenhöhle, auf die unvorstellbare Abnormität, deren riesigen Ellbogen. ich gesehen hatte.

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    Der einen fast blendende Mahlstrom grüngelblichen Dampfes, der stürmisch aus dem Loch emporquoll, als die Säurefluten hinunterflossen, wird mir ewig im Gedächtnis bleiben. Den ganzen Hügel entlang sprachen die Leute von dem gelben Tag, als giftige und schreckliche Dämpfe aus dem Fabrikabfall aufstiegen, der in den Providence−River geschüttet worden war; aber ich weiß, wie sehr sie sich bezüglich seines Ursprungs irren. Sie erzählen auch von dem furchtbaren Dröhnen, das zur gleichen Zeit aus einer unterirdischen in Unordnung geratenen Wasser− oder Gasleitung drang − ich könnte sie widerlegen, wenn ich es wagte. Es war unbeschreiblich schockierende und ich weiß nicht, wie ich es überlebt habe. Mir wurde schwach, nachdem ich die vierte Ballonflasche entleert hatte, mit der ich hantiert hatte, nachdem die Dämpfe bereits begonnen hatten, in die Maske einzudringen, aber als ich mich wieder erholt hatte, sah ich, daß das Loch keinen neuen Dampf mehr aus stieß.
    Ich entleerte die beiden letzten Ballonflaschen ohne besonderes Resultat, und nach einiger Zeit fand ich es sicher genug, die Erde in die Grube zurückzuschaufeln. Es herrschte bereits Zwielicht, ehe ich fertig war, aber die Furcht hatte den Ort verlassen. Die Feuchtigkeit stank nicht mehr so sehr und all die seltsamen Schwämme waren zu einer Art harmlosen grauen Pulvers zerfallen, das wie Asche über den Bode wehte. Einer der von weit unten gekommenen Schrecken dieser Erde war für immer vernichtet und wenn es eine Hölle gibt, hat sie nun endlich die teuflische Seele eines unheiligen Wesens aufgenommen. Als ich den letzten Spaten voll Moder flachklopfte, vergoß ich die ersten von vielen Tränen, womit ich dem Andenken meines geliebten Onkels den ersten Tribut zollte. Im nächsten Frühjahr wuchsen im Terrassengarten des gemiedenen Hauses kein bleiches Gras und keine merkwürdigen Unkräuter mehr, und kurz danach vermietete Carrington Harris das Haus. Es hat noch immer etwas Geisterhaftes, aber die Fremdartigkeit zieht mich an. Sollte es einmal abgerissen werden, um einem geschmacklos aufgemachten Laden oder einem gewöhnlichen Apartmenthaus Platz zu machen, wird meine Erleichterung mit einem merkwürdigen Bedauern gemischt sein. Die unfruchtbaren alten Bäume im Hof haben angefangen, kleine süße Äpfel zu tragen, und im letzten Jahr nisteten Vögel in den knorrigen Zweigen.

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