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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire
Autoren: Marco Sonnleitner
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ein.
    »Alles klar.« Peter holte aus und warf dem Ganoven den Sack vor die Füße. »Bitte sehr.«
    Der Fremde nahm den Sack in die rechte Hand und entfernte sich dann Schritt für Schritt nach hinten, die Pistole immer auf die drei ??? gerichtet. Als er weit genug weg war, drehte er sich um und lief in Richtung Yonderwood.
    »Wir hätten wieder erst nachsehen sollen, wer in Yonderwood nicht in seinem Bett liegt«, murrte Bob. »Das wäre ungefährlicher gewesen.«
    »Ich wollte aber nicht, dass sich der Typ den Schatz unter den Nagel reißt und ihn womöglich unauffindbar versteckt«, erwiderte Justus und fügte dann missmutig hinzu: »Und außerdem weiß ich jetzt, wie wir den Kerl schnappen.«

Experimente
    Am folgenden Abend versammelte Josy im Auftrag der drei Detektive die Bewohner von Yonderwood im Golden Bear. Während Peter erst später dazustoßen wollte, erwarteten Justus und Bob die Ankömmlinge in der Gaststube. Einer nach dem anderen tröpfelte ein, und sogar Eleonora kam diesmal mit. Skeptisch beäugten die Einwohner beim Eintreten die beiden Detektive, denn Josy hatte niemandem gesagt, worum es gehen sollte. Und als Justus und Bob dann verkündeten, das Rätsel von Yonderwood lösen zu wollen, wuchs der Argwohn. Doch nachdem die beiden ihren Bericht beendet hatten, kippte die Stimmung schlagartig.
    »Was erzählst du uns da?« Homer Diesel sprang auf. Er konnte kaum glauben, was er da eben gehört hatte.
    Den übrigen Bewohnern erging es nicht anders. Jeder von ihnen war vollkommen fassungslos.
    »Die Beute von diesem Einbrecher war im Baum versteckt? Seit 120 Jahren? Und deswegen der ganze Spuk?« Diesel ließ sich wieder stöhnend auf seinen Stuhl fallen.
    »Noch einmal ganz langsam«, ergriff Pound das Wort. »Vor ungefähr 120 Jahren starb also dieser Ken die Katze hier bei uns im Ort, so viel ist klar. Dann fanden der damalige Pfarrer und vier Männer in seinem Zimmer einen Beutel voller Goldstücke, der ein Vermögen wert war.«
    »Aber keiner wusste, wem das Zeug gehörte«, übernahm Stamper, der mittlerweile wieder im Ort war. Allerdings ohne Mary. Die lag noch im Krankenhaus. »Man hörte sich um, forschte nach, aber jeder schrie ›Hier! Das ist meins!‹, sodass man sich nicht sicher war. Daraufhin beschloss der Pfarrer, das Geld an sich zu nehmen, bis sich der wahre Eigentümer fand.«
    »Aber dann lag er fünf Jahre später im Sterben«, fuhr Jonathan Black fort, »und man wusste immer noch nicht, wem das ganze Gold gehörte. Da fasste der Pfarrer einen Plan. Er versteckte das Geld an einem sicheren Ort und gab den vier Männern, die damals dabei waren, jeweils einen Hinweis in Form eines Bibelverses. Und nur alle vier Verse zusammen gaben Aufschluss über das Versteck, es konnte also keiner einen Alleingang machen.«
    »Aber sie hätten die Beute doch unter sich aufteilen können«, bemerkte Klara Kowalski.
    Justus schüttelte den Kopf. »Laut Tagebuch bestand diese Gefahr nie. Die Männer waren alle absolut verlässlich und unbescholten. Der Pfarrer wollte einfach eine Sicherung einbauen, um keinen von ihnen in Versuchung zu führen.«
    »Gut. Weiter«, sagte Miles. »In den Versen waren nun vier Orte angegeben, die auf Punkte hier in der Gegend Bezug nehmen: die Kirche, der Löwe, der Wasserfall und der Hundskopf. Und wenn man die richtigen Verbindungslinien zieht, kommt man bei der alten Eiche raus, wo ihr den Schatz gefunden habt.«
    »Den uns der Ganove aber gleich wieder abgenommen hat«, murrte Bob.
    »Aber woher«, fragte Diesel, »wusstet ihr von dem vierten Vers? In dem Sarg habt ihr ja nur drei gefunden.«
    »Der Tagebuchschreiber hat die Vornamen der Männer vermerkt, die Verse bekamen«, erklärte Bob. »Und da auf den Versen im Sarg Initialen waren, die auf die Männer hinwiesen, konnten wir schlussfolgern, dass uns noch ein Hank fehlte. Davon gab es in dem passenden Alter auf dem Friedhof jedoch nur zwei: Hank Stamper und Hank McDonaghough.«
    »Und da der Vampir die Stampers schon heimgesucht hatte, wollten wir zunächst sichergehen, dass den McDonaghoughs nichts passiert.« Justus zögerte eine Sekunde. »Was uns dann ja leider nicht gelungen ist. Aber dort fand sich dann der vierte Vers.«
    Stamper machte ein grimmiges Gesicht. »Der Typ hat sich übrigens tatsächlich auch bei uns umgesehen, als wir nicht da waren. Wenn ich dieses Schwein in die Finger kriege!« Zornig ballte er die Faust.
    Pfarrer Clark räusperte sich. »Aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen
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