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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2
Autoren: hoffman
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ich nie im Leben auch nur ein Wort Italienisch gelernt habe.«
    »Stravaganti können die Sprache des Landes, in das sie reisen, immer verstehen«, sagte Paolo. »Allerdings gibt es bisher nur Reisen zwischen eurem England und unserem Talia.«
    »Aber warum liegt hier alles Jahrhunderte zurück?«, wollte Georgia wissen. »Ich meine, für mich? Entschuldigen Sie, es gibt immer noch so viel, das ich nicht verstehe. Sie haben gesagt, dass ich hierher gebracht worden bin. Aber warum?
    Ich bin doch noch ganz jung, wahrscheinlich jünger als Cesare. Was kann ich schon machen, um den Stravaganti gegen eine reiche und mächtige Familie zu helfen? Ich werde ja nicht mal mit einem bestimmten Mitglied meiner eigenen fertig.«
    In dem Moment kam Cesare mit einem Arm voller Kleider angestürzt. »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat«, keuchte er. »Es war ein Besucher im Haus.
    Ich habe ihn überredet mit Teresa ein Glas Wein zu trinken, aber wir müssen Georgia verschwinden lassen. Und nicht nur Georgia. Er möchte nämlich die Pferde sehen.«
    »Wer ist es?«, fragten Georgia und Paolo gleichzeitig.
    »Herzog Niccolò«, sagte Cesare. »Niccolò di Chimici sitzt bei uns in der Küche.
    Und er kommt jeden Moment vorbei!«

    Kapitel 3
    Die geteilte Stadt
    Herzog Niccolò war von dem Rennpferd der Jungfrau, einer Stute namens Zarina, beeindruckt gewesen. Sie war ein ausgesprochen feuriges dreijähriges Tier, gut vorbereitet für die Stellata. Trotzdem, aus irgendeinem Grund dachte er beunruhigt an den Bezirk des Widders und, einer plötzlichen Eingebung folgend, beschloss er auch seine Stallungen aufzusuchen.
    So wie die Jungfrau mit Giglia und die Zwillinge mit Remora selbst verbrüdert waren, so war der Widder der Bezirk, der Bellezza die Treue geschworen hatte, und Niccolò lag es besonders am Herzen, dass sein Pferd bei dem Rennen keine Chance hatte. Natürlich ließ er sich solche Gefühle nicht anmerken. Es war eine Ehre für die einfachen Stallbetreiber, Besuch vom großen Herzog von Giglia zu erhalten, und er war die Artigkeit in Person, wie es sich für einen Adligen auf huldvollem Besuch ziemte.
    Der Stallmeister und sein Sohn schienen die Ehre auch wertzuschätzen. Sie waren ganz versessen darauf, ihm ihr bestes Pferd zu zeigen – diese Dummköpfe.
    Wenn sie klüger gewesen wären, hätten sie behauptet, ein anderes Pferd ins Rennen zu schicken. Er war ja tatsächlich ein prächtiger Hengst, dieser Arcangelo.
    »Ausgezeichnet, ganz ausgezeichnet!«, sagte Niccolò munter, jeder Zoll der wohlwollende Herrscher. »Da wird die Jungfrau Mühe haben… obwohl auch wir ein gutes Pferd haben.«
    »Ach, Euer Gnaden«, sagte Paolo höflich, »noch ist nicht aller Tage Abend. So viel kann vor dem Rennen passieren – sogar am Tag der Stellata selbst noch.«
    »Wie wahr«, erwiderte der Herzog. Er war inzwischen erschöpft und sehnte sich zurück nach den Bequemlichkeiten des päpstlichen Palastes. Doch auf dem Weg hinaus warf er noch rasch einen Blick auf die graue Stute mit ihrem schwarzen Fohlen. Über dem jungen Pferd lag eine Decke.
    »Was ist los mit dem Kleinen?«, fragte er.
    »Ein geringfügiges Fieber, Euer Gnaden«, sagte Paolo. »Nur zur Sicherheit, sie ist erst letzte Nacht auf die Welt gekommen.«
    Niccolò nickte. »Man soll sich lieber immer vorsehen«, sagte er und winkte unbestimmt mit der Hand. Begleitet von Paolo, verließ er in leicht gebückter Haltung den Stall, damit sein Kopf nicht an den Türrahmen stieß.
    Kaum waren die beiden Männer verschwunden, da erklomm Cesare, von einem lauten Niesen angelockt, die Leiter, die zum Heuboden führte. Georgia hatte die gesamte Begegnung durch einen Spalt in den Bodenbrettern beobachtet.
    »Nur gut, dass du nicht geniest hast, solange der Herzog hier war«, sagte Cesare. Beide fingen an zu kichern, so erleichtert waren sie, dass der Besucher weder Georgia noch das kleine Fohlen entdeckt hatte. Oder besser: Er hatte das Fohlen ja gesehen, aber sein wahres Wesen nicht erkannt.
    Paolos grauer Kopf erschien in der Bodenluke. »Die Luft ist rein«, sagte er. »Aber das war knapp. Je eher wir Merla nach Santa Fina schaffen können, desto besser.«
    »Wir bringen sie und Sternenlicht nämlich aus der Stadt«, erklärte Cesare Georgia. »Mein Vater hält das für sicherer. Die anderen Bezirke würden nur neidisch werden, wenn sie erführen, was hier im Widder geschehen ist, und sie könnten eine Entführung planen.«
    Georgia hatte sich die Knabenkleider angezogen,
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