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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2
Autoren: hoffman
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Farben von Valdimontone sind ebenfalls rot und gelb und das Symbol des gekrönten Widders kann im Südwesten der Stadt überall bewundert werden.
    Der Palio findet in Siena jeden Sommer zweimal statt: am 2. Juli und am 16. August. Die Stellata gibt es nur einmal: am 15. August. In beiden Fällen gibt es bisweilen Sonderrennen, um an gewisse Anlässe zu erinnern. An jedem Palio nehmen nur zehn contrade Teil – sieben Bezirke sind turnusmäßig dran, weil ihre Pferde und Jockeys im Jahr zuvor ausgesetzt haben, und drei werden per Los gezogen. Es kann also passieren, dass ein Bezirk zweimal im Jahr gewinnt, obwohl das selten vorkommt.
    Der große Campo in Siena ist nicht rund, sondern muschelförmig. Übereinstimmend zu Remora geht jedoch auch dem Palio eine zweistündige Prozession voraus, der Corteo Storico, und auch das Rennen dauert nur ungefähr anderthalb Minuten. (Es kann allerdings eine Stunde oder mehr dauern, bis man einen gültigen Start hinbekommt!) Der Palio begann schon im 14. Jahrhundert als ein Rennen auf gerader Strecke, doch 1650 wurde er auf den Campo verlegt. In Remora wird das Rennen im Jahr 1578 schon seit einem Jahrhundert auf dem kreisförmigen Campo abgehalten.
    Es gibt drei Aspekte der Stellata, von denen ich annahm, dass ich sie erfunden hatte. Dann musste ich feststellen, dass sie auch im sienesischen Palio vorkamen. Vor hunderten von Jahren waren die Reiter in Siena eher jugendliche Männer und in einem ganz besonderen Rennen von 1581 ritt sogar ein Mädchen mit.
    Sie hieß Virginia und startete für Drago (den Drachen), aber sie siegte nicht. Und dann entdeckte ich, dass es eine alte Tradition gab: Die contrade formten tatsächlich spezielle Bündnisse mit anderen Städten. Lange, nachdem mir die Idee gekommen war, in Remora den Widder mit Bellezza, die Jungfrau mit Giglia zu verbünden und so fort, machte ich diese spannende Entdeckung. Es war, wie Alan Dundes und Alessandro Falassi in ihrem Buch La Terra in Piazza (University of California Press, 1975) schreiben: »Man darf nicht vergessen, dass sich jedes Viertel in Siena als kleine Republik oder als Staat fühlte… Viele contrade haben sich mit anderen italienischen Städten verbündet, als seien sie politische Einheiten, die mit der Stadt Siena nichts zu tun hätten.«
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