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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis
Autoren: Ilona Andrews
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von Gefühlen: Bedauern, ihn nicht zu sehen, Erleichterung, dass er fort war, Freude, dass es ihm so gut ging, dass er wieder auf den Beinen war. Ich war wirklich ein hoffnungsloser Fall.
    Doolittle seufzte. »Soll ich dir das Übliche erzählen? Wo du bist, wie’s dir geht, und wie du hergekommen bist?«
    Ich sah ihn an. »Doc, wir müssen damit aufhören, uns auf diese Weise zu treffen.«
    Er verzog säuerlich das Gesicht. »Da rennst du bei mir offene Türen ein.«
    Jim war der erste Besucher des Tages, nachdem ich ausführlich betastet und mit Nadeln gepiekst worden war, man meine Temperatur gemessen und mich allgemein so weit gebracht hatte, dass ich wünschte, ich wäre erst ein paar Tage später wieder zu mir gekommen. Er kam herein und setzte sich an mein Bett, wieder ganz der Sicherheitschef des Rudels und gar nicht mehr mein mürrischer ehemaliger Söldnerpartner. Er sah mich mit ernster Miene an und sagte: »Wir werden uns um dich kümmern.«
    »Danke.« Dass sich noch jemand um mich kümmerte, hätte ich im Augenblick jedoch gar nicht ertragen. Doolittles Fürsorge war schon fast zu viel für mich.
    Jim nickte noch einmal auf seltsame Weise und ging dann wieder hinaus. Er war mir richtiggehend unheimlich.
    Anschließend kam Julie. Sie legte sich mit todtraurigem Gesicht zu mir ins Bett, und ich schimpfte sie dafür aus, dass sie Curran zu früh aus dem Käfig gelassen hatte.
    Während sie sich meinen Vortrag anhörte, kam Derek herein.
    »Wie geht’s Livie?«
    »Sie ist abgereist«, sagte er. »Sie hat sich bei mir bedankt, wollte aber nicht bleiben.«
    »Das tut mir leid«, sagte ich.
    »Mir nicht«, sagte Julie.
    »Ich hatte auch nicht erwartet, dass sie bleibt«, sagte Derek. Sein Gesicht war eine steinerne Maske, und seine Stimme verriet keinerlei Emotionen. Trotz allem, was ich gesagt hatte, musste er geglaubt haben, dass sie ihn liebte.
    »Ich war ihr Ticket nach draußen, weiter nichts. Aber mir macht das nichts aus. Und außerdem haben sich die Dinge ja auch verändert … « Er wies auf sein Gesicht.
    Julie hüpfte vom Bett herab. »Nur dass du’s weißt: Mir ist das egal!«
    Sie lief hinaus. Derek sah mich an. »Ihr ist was egal?«
    Meine Kleine war verknallt in meinen jugendlichen Werwolfkumpel. Wieso immer ich? Wieso? Was hatte ich getan?
    Ich wand mich in meinem Bett und zog mir die Decke unters Kinn. »Dein Gesicht, Derek. Es ist ihr egal, wie du aussiehst. Aber klärt das mal unter euch.«
    Dann schlief ich wieder ein, und als ich das nächste Mal erwachte, kam Andrea herein und scheuchte Doolittle hinaus. Sie nahm sich einen Stuhl, setzte sich an mein Bett und sah mich an.
    »Wo bin ich, und wie bin ich hierhergekommen?«, fragte ich. Doolittle hatte zwar schon angeboten, mir das zu erklären, aber ich wusste ja, dass ich von Andrea auch eine vorwurfsfreie Version dessen kriegen konnte.
    »Du bist in Jims konspirativem Haus, seinem Versteck«, sagte sie. »Nachdem die Rakshasas dich entführt hatten, ist Curran ausgerastet. Er hat alle Gestaltwandler aus der Arena abgezogen – «
    »Da waren noch mehr, außer Mahon, Tante B und uns?«
    »Ja, sie waren im Publikum verstreut. Er glaubte, die Rakshasas wären nun auf eine Entscheidungsschlacht aus. Unterbrich mich nicht. Wir folgten Jim nach Unicorn Lane und in den Dschungel, liefen dem Vimana hinterher, bis es das nächste Mal landete – es landet alle paar Stunden, um den Propellern ein bisschen Ruhe zu gönnen oder was weiß ich. Dann haben wir es gestürmt. Es kam zu einem Kampf, und was als Nächstes geschah, weiß ich nicht. Ich war bei der Gruppe dabei, die den Flugmotor sabotiert hat. Als ich Curran das nächste Mal sah, trug er dich auf den Armen, und du sahst echt ziemlich scheiße aus.«
    »So, so.« So weit hatte ich mir das auch schon selbst zusammengereimt.
    Andrea fixierte mich mit ernstem Blick und senkte die Stimme. »Du hast den Scarlet Star zerbrochen.«
    Mist. Ich hätte nicht gedacht, dass sie das Schwert erkennen würde. »Hä?«
    »Verkauf mich bitte nicht für dumm. Ich stehe ganz kurz davor, beim Orden zur Waffenmeisterin ernannt zu werden.« Sie machte ein grimmiges Gesicht. »Und ich habe dazu an allen möglichen Sicherheitsschulungen teilgenommen. Wenn Ted nicht wäre, hätte ich diesen Titel längst. Ich weiß also, wozu dieses Schwert in der Lage war.«
    »Hast du den anderen etwas davon gesagt?«
    »Ja, das habe ich.« Und es schien ihr kein bisschen leidzutun. »Ich habe ihnen gesagt, wozu das Schwert
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