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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition)
Autoren: Lily K. Weidemann
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völlig freie Hand, denn er vertraute meinem Instinkt, aus irgendeinem Grund.

Am Ende dieses Samstags war ich auf merkwürdige Art und Weise einerseits ausgelaugt, andererseits ruhte ich wieder in mir selbst. Vielleicht war dieser Artikel das größte Geschenk, das Brandon mir jemals machte.
Auf der Rückfahrt unterhielten wir uns über den Tag und diese auf ihre Weise starken, mutigen Frauen.
„ Weißt du, Stace, sie erinnern mich ein wenig an dich. Du bist auf deine Art stark und mutig. Du hast erst aufgegeben, als du dachtest, alles verloren zu haben. Das bewundere ich.“, meinte Brandon.
„ Aber du kannst ihre Situation kaum mit meiner vergleichen. Sie waren oder sind mit einem Mann liiert, von dem sie wissen, dass er sie liebt und sie ihn auch lieben.“, widersprach ich ihm.
Doch er sah mich nur wortlos an.
„ Was meinst du?“, fragte ich verwirrt.
„ Du hast ihn immer geliebt, genau wie er dich immer geliebt hat, Stace. Vielleicht war das nicht immer eine ausgeglichene Liebe, aber der Punkt ist doch, dass ihr euch liebt. Oder etwa nicht? Und dein Unterbewusstsein hat dir schon die ganze Zeit gesagt, was du nicht bewusst fühlen wolltest.“
Darüber dachte ich länger nach, als ich mir anmerken ließ.

Gerade als ich wieder Zuhause war, klingelte das Telefon in der Küche. Ich nahm den Hörer ab, meldete mich und erwartete mit Tante Lilian oder meiner Mom zu sprechen, doch stattdessen antwortete mir eine männliche Stimme.
„ Stace? Ich bin's, Andy.“
Bei diesen wenigen Worten wurden mir die Knie weich und meine Beine fingen an zu zittern. Irgendwo tief in meiner Seele löste sich etwas. Etwas, womit ich lieber nicht so genau zu tun haben wollte. Und ich musste an der Wand herunterrutschen, damit ich nicht umkippte. Ich war so geschockt, dass ich für eine Sekunde meine Stimme nicht wiederfand.
    „ A-Andy?“,
wiederholte ich geschockt.
    „ Hey,
Stace. Ich würde dich wirklich gern besuchen kommen, wenn das
geht, denn in ein paar Tagen werde ich vielleicht schon entlassen und
muss mich auf einer Militärbasis melden.“, berichtete PFC
Andy.
    „ Du
willst hierher kommen, wenn du entlassen wirst? Das ist kein
Scherz?“
    „ Nein,
kein Witz. Ich weiß noch nicht genau wann ich zu dir kommen
kann, anscheinend erwartet man von mir, dass ich noch einen
höllischen Berg von Formalitäten erledige.“
    Meine
ganze Welt schwankte.
    Ich
war nicht mehr ich selbst, sondern ein Roboter, der automatisch
dachte und alles wiederholte, was er sagte. Ich konnte es einfach
nicht fassen.
    Die
Ankündigung, dass er mich besuchen wollte, holte meine Seele
wieder zu meinem Körper zurück.
    „ Es
tut mir so leid! Ich war so dumm! Niemals hätte ich dir diese
Sachen an den Kopf werfen sollen.“, sprudelte es aus mir
heraus.
    „ Ich
hätte dich auch nicht so behandeln dürfen. Es tut mir
ehrlich leid. Ich war so eifersüchtig... Dabei hatte ich gar
keine Ansprüche auf dich.“, auch Andy entschuldigte sich.
Aber er verstand es nur halb.
    „ Tja,
das stimmt nicht ganz...“, berichtigte ich ihn.
    „ Wie
meinst du das?“
    „ Na
ja... Du... Du warst einfach da. Schon so lange. Und ich habe gar
nicht wahrgenommen, wie sehr ich mich dir gegenüber verändert
habe. Das ist mir klar geworden, als die mir gesagt haben, dass du
tot seist. Weißt du –“
    „ Wollen
wir von Angesicht zu Angesicht darüber reden?“
    Das
enttäuschte mich ungemein. Die Euphorie über seinen Anruf
in meinem Inneren bekam einen kleinen Dämpfer.
    Empfand
er etwa nicht das gleiche wie ich für ihn? Warum konnten wir das
nicht am Telefon regeln?
    Aber
andererseits... In gewisser Weise würde es trotzdem schöner
sein, wenn ich ihm dabei ins Gesicht sehen konnte. Und niemand
zuhörte.
    „ Klingt
gut.“

    Kapitel 24:
Die folgenden Wochen vergingen wie im Flug. Klausuren mussten geschrieben werden (was natürlich eher uninteressant für diese Geschichte ist), unsere Partnerarbeiten sollten eingereicht werden...
Es gab viel zu tun, doch jeder Brief, den ich in dieser Zeit erhielt, erhellte meinen Tag.
Lesh erkannte mich kaum wieder, geschweige denn meine Eltern, wenn ich mit ihnen telefonierte. „Stacee, ist alles in Ordnung?“, fragte meine Mom eines Tages.
„ Ja, Mom. Langsam renkt sich alles wieder ein. Und bei euch?“ Gerade las ich einen weiteren von seinen Briefen, weshalb ich meiner Mom kaum zuhörte.

Wenn du diesen Dave loswerden willst, helfe ich dir gern. Josh hat mir einiges über ihn und diesen Artikel erzählt.
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