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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter
Autoren: Jerry Oltion
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bisschen überraschen, wenn sie einfach weiterkämpften, auch nachdem sie wissen, was es mit ihrem Jenseits auf sich hat.«
    Spock nickte. »Vielleicht. Wenn die Geschichte etwas lehrt – oder in diesem Fall die persönliche Erfahrung – dann werden Intelligenzwesen ständig Kriege führen. Aber im Allgemeinen vertragen sie sich irgendwann. Harry Mudd hat den Nevisianern in Erinnerung gerufen, dass sie Frieden schließen können, wenn sie es nur wollen. Darüber hinaus zeigten ihnen die Probleme, die sich durch die Androidin ergaben, dass sie Frieden schließen können, wenn es notwendig ist. Ich glaube, das ist eine sehr wichtige Lektion für sie – für jeden. Und sie wird irgendwann dazu führen, dass sie mit weniger Gewalt zu leben lernen.«
    McCoy schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, dass Sie recht haben. Aber Sie scheinen mehr Vertrauen in das Gute im Menschen – oder in humanoiden Lebewesen, wie ich wohl sagen sollte – zu setzen als ich.«
    »Es geht gar nicht unbedingt um blindes Vertrauen«, sagte Spock. »Es gäbe da nämlich noch ein Detail, das ich zu erwähnen versäumte, während ich mich in den Räumen unter dem Palast aufhielt.«
    »Und das wäre?«, fragte Kirk interessiert.
    Spock erkannte, dass er ein wenig ausholen musste, um zu verdeutlichen, worauf er hinauswollte. »Als ich zum ersten Mal hineingebeamt wurde, war die Beleuchtung nicht aktiviert. Sie reagierte automatisch auf meine Anwesenheit und schaltete sich vermutlich wieder ab, als der Große General, Harry Mudd, Mr. Scott und ich weggebeamt wurden. Auf jeden Fall war es wieder dunkel, als ich allein zurückkehrte, worauf das Licht bei meinem Eintreffen aufs Neue eingeschaltet wurde.«
    »Also funktioniert die Beleuchtung automatisch«, fasste McCoy ungeduldig zusammen. »Genauso wie alles andere im Nevis-System. Und was wollen Sie uns damit sagen?«
    »Damit will ich sagen, Doktor, dass alle Systeme sehr alt sind. Der Computer wurde für eine lange Lebensdauer konstruiert, aber die Beleuchtung offensichtlich nicht, da sie einen großen Teil ihrer ursprünglichen Kapazität verloren hat. Inzwischen erzeugen die Leuchtkörper fast genauso viel Hitze wie Licht, und diese Hitze hat bei unserem ersten Besuch anscheinend eine Befestigung gelockert, denn der Leuchtkörper über dem zentralen Prozessor hing ein wenig schief. Ich hätte es niemals bemerkt, wenn ich nicht ein ominöses Knacken von oben gehört hätte, während ich den Computer mit meinem Trikorder untersuchte.«
    »Sie wollen sagen, dass die Lampe auf den Computer fallen wird?«, fragte Kirk. »Auf den Hauptprozessor?«
    »Das ist sehr wahrscheinlich«, entgegnete Spock. »Vielleicht nicht sofort, aber in nächster Zeit. Nach weiteren drei oder vier Besuchen, würde ich schätzen. Und ich habe unter den Schablonen, die zur Vervielfältigung bereitstehen, keine für den Prozessor entdeckt. Also vermutete ich, dass der Hauptcomputer unersetzbar ist.«
    »Sie wissen genau«, sagte Kirk, »dass der Große General dem Drang nicht widerstehen wird, sich gelegentlich dort umzuschauen. Warum haben Sie ihm nichts davon gesagt?«
    Spock hatte mittlerweile die Aufmerksamkeit der gesamten Brückenbesatzung gewonnen. Er fühlte sich unter den prüfenden Blicken ein wenig unwohl, weil er wusste, dass Menschen auf unvorhersehbare Weise reagieren konnten, wenn er eine logische Schlussfolgerung erklärte. Da der Captain ihn jedoch zu einer Erklärung aufgefordert hatte, sprach er weiter. »Ich habe entschieden, dass es eine Verletzung der Obersten Direktive wäre, ihn über das bevorstehende Versagen in Kenntnis zu setzen.«
    »Wie soll so etwas die Oberste Direktive verletzen?«, fragte McCoy. »Wenn diese Lampe ausfällt, ist das gesamte Computersystem in Gefahr. Und dann wird sich alles verändern.«
    Spock nickte. »Das wird geschehen, falls die Veränderungen nicht längst eingetreten sind. Aber die Befestigung des Leuchtkörpers saß bereits vor unserem Eintreffen locker, und sie hätte sich mit ziemlicher Sicherheit in den nächsten Jahrhunderten von selbst weiter gelockert, wenn der Prozess durch unser Auftauchen nicht beschleunigt worden wäre. Daher habe ich überlegt, dass ich den Zeitraum, den das Reinkarnationssystem über die nevisianische Gesellschaft herrscht, künstlich verlängern würde, wenn ich sie darauf aufmerksam gemacht und ihnen die Gelegenheit gegeben hätte, es zu reparieren. Also beschloss ich zu schweigen.«
    Dasselbe tat die Brückenbesatzung einige Sekunden lang.
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