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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Autoren: David R. George III
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seinen Abstieg begann. »Mister Data, wo immer Tonia ist, bin ich zu Hause.«

EPILOG
White Oaks
2366
    Spock stieg die Stufen zur Veranda hinauf und ging auf die Vordertür zu. Bevor er seine Anwesenheit ankündigen konnte, öffnete sich die Tür, und Tonia hieß ihn herzlich willkommen. »Ich bin so froh, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagte sie. Obwohl es noch früher Vormittag war, wirkte sie sehr mitgenommen. Ihre erschöpfte Erscheinung schien nicht allein mit ihrem Alter zusammenzuhängen.
    »Als wir sprachen«, sagte Spock, »bemerkte ich eine Dringlichkeit in Ihrer Stimme und Ihren Worten. Ich wollte nicht zu spät eintreffen.« Sie hatte ihn auf Vulkan erreicht, wo er nun bereits seit vielen Jahren lebte. Er wünschte immer noch, er hätte Jim noch einmal gesehen, bevor er an Bord der
Enterprise
ums Leben gekommen war, und er wünschte, er hätte seiner Mutter noch einen letzten Besuch abgestattet. Als Tonia ihn kontaktiert und ihm erzählt hatte, dass sich Leonards Zustand zunehmend verschlechterte, wusste er, dass er nicht warten konnte. Obwohl sie in letzter Zeit mehrere Male miteinander gesprochen hatten, war es Monate her, seit Spock bei seinem ältesten Freund gewesen war.
    Tonia hielt ihm die Tür auf, und Spock ging in den Eingangsbereich. Vor der Treppe blieb er stehen, da er erwartete, dass sie nach oben gehen würden. Stattdessen führte ihn Tonia ins Wohnzimmer. »Leonard ist hier drinnen«, erklärte sie. »Er liegt nicht gerne den ganzen Tag im Bett, also verbringt er viel Zeit im Wohnzimmer oder auf der Veranda.« Sie schob die hölzernen Türen auf, betrat den Raum und bedeutete Spock, ihr zu folgen.
    Leonard saß mit dem Rücken zur Tür auf einem der Sofas. Neben ihm stand ein Antigravstuhl. Spock folgte Tonia um das Sofa herum. »Du hast Besuch«, sagte Tonia.
    Langsam und mit offensichtlicher Mühe hob Leonard seinen Kopf und sah seine Frau an. Dann wanderte sein Blick ebenso schwerfällig zu Spock weiter. »Sind Sie das, Sie grünblütiger Kobold?«, krächzte er. Obwohl der übliche Schalk in seinen Worten mitklang, musste er zwischendurch immer wieder lange und angestrengt Luft holen.
    Spock hob dennoch eine Augenbraue, um auf McCoys gespielten Jähzorn zu reagieren. »In der Tat, Sie reizbarer alter Quacksalber.« Leonard brachte ein gurgelndes Lachen zustande, und auch wenn seine Stimme erschreckend kraftlos klang, war Spock dieser kurze Ausdruck der Freude seines Freundes mehr als willkommen.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragte Tonia an Spock gewandt. »Etwas zu essen oder zu trinken?«
    »Nein danke«, lehnte Spock ab.
    »Was ist mit dir, Schatz?«, fragte sie Leonard.
    »Nein, ich brauche nichts, danke«, antwortete er.
    »Nun, dann lasse ich euch jetzt mal allein, damit ihr euch ungestört beleidigen könnt«, meinte Tonia. Sie beugte sich zu Leonard vor und küsste ihn sanft. Dann verließ sie den Raum und schloss die Schiebetüren hinter sich.
    »Jetzt stehen Sie da nicht einfach so herum, Spock«, sagte Leonard. »Setzen Sie sich.«
    »Danke«, erwiderte er und nahm auf dem anderen Sofa Platz.
    »Also, was haben Sie auf Ihrem Wüstenplaneten in letzter Zeit so getrieben?«, wollte Leonard wissen.
    »Ich habe meine Forschungsarbeit an der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften fortgeführt«, antwortete Spock. »Außerdem unterrichte ich hin und wieder.«
    »Klingt erfüllend«, meinte Leonard.
    »Das ist es«, stimmte Spock zu. »Und Sie? Was haben Sie ‚so getrieben‘?«
    »Nicht viel, Spock«, sagte Leonard. »Ich bin ein wenig zu sehr in die Jahre gekommen, um noch etwas zu unternehmen.«
    »Was fehlt Ihnen?«, fragte Spock.
    »Nichts. Aber ich habe mittlerweile einhundertvierzig Jahre auf dem Buckel. Mein Körper macht langsam schlapp.«
    »Ich verstehe«, sagte Spock. »Auch wenn Vulkanier wesentlich langsamer altern als Menschen, habe auch ich bemerkt, wie die Jahre dahinschwinden. Der Körper wird langsamer, und der Geist ist nicht mehr so wach.«
    »Es ist schrecklich«, meinte Leonard. Während er sprach, sackte sein Kinn auf seine Brust, und seine Augen fielen zu. »Gerade wenn man denkt, man hat endlich raus, wie das Leben funktioniert, muss man sich auch schon wieder davon verabschieden.«
    Leonards nüchterne Bemerkung über sein eigenes Ableben beunruhigte Spock, obwohl er ebenso gut wie sein Freund wusste, dass der Tod unvermeidbar war. »Ich denke, Sie hatten schon vor langer Zeit ‚raus, wie das Leben funktioniert‘.« Als Leonard nicht
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