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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Autoren: David R. George III
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regennassen Untergrund. Er erwischte Keeler an der Hüfte, und sein Schwung riss sie von den Füßen. Sie taumelte rückwärts, fuchtelte mit den Armen in der Luft herum und fiel. Ein überraschter Aufschrei entkam ihren Lippen, als sie mitten auf die Straße stürzte.
    McCoy landete auf ihren Beinen und bereitete sich auf den Zusammenprall vor, da er nicht sicher war, ob er Keeler und sich vollständig aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Als nach einem Moment nichts passierte, wurde ihm klar, dass er keine quietschenden Bremsen oder über den Boden rutschenden Reifen mehr hörte. Stattdessen näherten sich Schritte, und er riskierte einen Blick über die Schulter. Das linke Vorderrad des Fahrzeugs war weniger als einen halben Meter vor seinen Schienbeinen zum Stehen gekommen. Er erschauderte kurz aber heftig, eine Reaktion, die von der krassen Realität der Gefahr hervorgerufen wurde, der er nur knapp entkommen war.
    McCoy sammelte sich, löste sich von Keeler und richtete sich auf die Knie auf. Er sah sie an, und sie starrte mit unverhohlenem Schock, weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, zurück. Ansonsten wirkte sie unverletzt. Um sie herum kamen die Leute aus allen Richtungen herbeigelaufen. Einige knieten sich neben Keeler auf den Boden, während sich ein Mann in einem dunkelgrauen Mantel und einem hellbraunen Filzhut über McCoy beugte.
    »Sind Sie in Ordnung, Mister?«, fragte der Mann. Er sprach laut, um sich über das Brummen des Fahrzeugmotors verständlich zu machen. Seine Besorgnis schien aufrichtig.
    »Ja«, brachte McCoy zwischen tiefen Atemzügen hervor. Er schob seinen Körper in eine angenehmere Position, bewegte prüfend seine Arme und Beine, untersuchte seine Hände und versuchte, seinen allgemeinen körperlichen Zustand einzuschätzen. Seine Knie und Ellbogen schmerzten, und diverse blutige Abschürfungen bedeckten seine Handflächen, aber ansonsten schien er unverletzt. »Ein wenig durchgeschüttelt«, gab er zu, »aber ich bin in Ordnung.«
    Hinter dem Mann, der über McCoy gebeugt stand, verstummten die Geräusche des Fahrzeugs und die Fahrertür schwang auf. Der Fahrer sprang auf die Straße. Sein Gesicht war aschfahl und seine geweiteten Augen spiegelten den Schock in Keelers Blick wider. »Sie ist einfach vor meinen Laster gelaufen«, stammelte er hektisch. Er richtete die Worte an McCoy, hatte aber einen Arm erhoben und deutete damit auf die am Boden sitzende Keeler. »Als ich sie über die Straße gehen sah und mir klar wurde, dass sie nicht stehen blieb, bin ich sofort auf die Bremse getreten.« Der Fahrer sah auf der Suche nach Bestätigung zu dem Mann in dem grauen Mantel. »Mehr hätte ich nicht tun können. Ich war einfach …«
    »Schon gut«, unterbrach McCoy, der jetzt besser sprechen konnte, nachdem er wieder zu Atem gekommen war. Er stemmte sich von der Straße hoch und stand auf. Der Mann im grauen Mantel bot ihm eine helfende Hand an. Als McCoy wieder sicher auf den Beinen stand, sah er den Fahrer des Lasters an. »Es war nicht Ihre Schuld«, versicherte er ihm. »Außerdem geht es uns gut.« Der Fahrer starrte zurück und versuchte offensichtlich, den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen abzuschätzen. Schließlich atmete der Mann geräuschvoll aus, und sein Körper schien sich nach und nach zu entspannen, wie eine Sprungfeder, der man langsam die Spannung entzog.
    McCoy drehte sich zu Keeler um, die gerade damit begonnen hatte, sich wieder aufzurappeln. Auf beiden Seiten griff je ein Mann nach einem Arm und half ihr auf die Beine. Um sie herum drängten andere Zuschauer herbei, von denen viele wild durcheinander über das soeben Erlebte plapperten und Beobachtungen und Mitgefühl anboten. Keeler wirkte immer noch verwirrt und schien nicht in der Lage, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. McCoy ging zu ihr hinüber. Ihr Hut war vom Kopf gefallen, und das Haar war völlig zerzaust. Einige lose Strähnen hingen in die Stirn. Ihr hochgeschlossener marineblauer Mantel war verrutscht, sodass man den rechten Ärmel ihrer weißen Bluse sehen konnte, der an mehreren Stellen zerrissen war. Auch die blasse Haut unter der ramponierten Kleidung wies diverse Kratzer und Schürfwunden auf.
    »Sind Sie in Ordnung, Miss Keeler?«, fragte McCoy. Sie hob langsam den Kopf, um zu ihm aufzusehen – er war fast ein Dutzend Zentimeter größer als sie –, und es dauerte ein paar Sekunden, bis ihre Augen die seinen fanden. Sie nickte vorsichtig, sagte jedoch nichts. Um sie herum wurde die kleine
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