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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille
Autoren: Peter David
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habe mir solche Sorgen gemacht!«
    »Dazu bestand kein Grund, Mutter. Es war alles in Ordnung.«
    »Du bist nicht nach Hause gekommen! Die ganze Nacht …«
    »Ja, das weiß ich. Ich bin hier eingeschlafen.«
    »Warum? Stimmt etwas mit deinem Bett nicht? Oder wurdest du verletzt? Hat man dich hierher verschleppt oder …«
    »Mutter …« Riella musste insgeheim über die Aufgeregtheit ihrer Mutter lachen. Es hatte etwas Liebenswertes. Sie legte ihren Finger auf die Lippen ihrer Mutter, um den Wortschwall einzudämmen. »Mutter … könnten wir jetzt einfach nach Hause gehen? Bitte!«
    »Ja, mein Schatz. Natürlich.« Sie seufzte und legte ihrer Tochter einen Arm um die Schultern, dann machten sie sich gemächlich auf den Heimweg. »Die Träume …«, sagte Malia irgendwann. »Sind sie …« Es war gar nicht nötig, den Satz zu beenden.
    Riella dachte kurz über die Frage nach und schüttelte langsam den Kopf. »Nein.«
    »Nein?«
    »Nein. Ich hatte gar keine Albträume. Ich habe sogar sehr gut geschlafen. Es war … sehr angenehm.«
    Sie hatte keine Übung darin, ihre Mutter anzulügen, und sie war sich nicht sicher, ob sie überzeugend wirkte. Malia nickte nur und tätschelte ihrer Tochter die Schulter, bevor sie sich auf den Heimweg machten.

JETZT …

I

    Morgan Lefler erkannte auf den ersten Blick, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmte.
    Robin war ungewöhnlich still, als sie in ihr gemeinsames Quartier zurückkehrte. Es war nichts ungewöhnlich daran, dass sie in ihr Quartier kam, da sie soeben ihre Schicht beendet hatte. Was Morgans Aufmerksamkeit erregte, war ihr ungewöhnlich stilles Verhalten. Normalerweise ließ sich Robin nach Dienstschluss ausführlich über alles aus, was sich während des Tages zugetragen hatte, ob es sich nun um bedeutende oder triviale Ereignisse handelte. Daher war die Stille, die Robins Rückkehr an diesem Abend begleitete, umso auffälliger.
    »Was hast du?«, fragte sie in jenem Tonfall, den Mütter seit unzähligen Jahrhunderten gegenüber ihren Töchtern verwenden, worauf Robin die ebenso traditionelle Antwort gab: »Nichts.«
    Morgan dachte kurz über die Sinnlosigkeit dieses Dialogs nach und beschloss, es mit einem anderen Ansatz zu probieren. Morgan war gerade mit der Lektüre neuerer wissenschaftlicher Artikel über die Erforschung von Wurmlöchern beschäftigt und wollte sich nicht allzu sehr von dieser Arbeit ablenken lassen. Also widmete sie sich wieder dem Computerbildschirm, während sie das Gespräch mit Robin nebenbei fortsetzte. »Schön. Und … wie war dein Tag?«
    »Gut.«
    »Und dein Treffen mit Si Cwan?«
    Robin reagierte mit sichtlicher Verblüffung. Sie sah ihre Mutter mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Woher wusstest du, dass ich heute ein Treffen mit Si Cwan hatte?«
    »Ich wusste es nicht. Ich habe nur geraten. Immer wenn du in letzter Zeit mit ihm zu tun hattest, warst du anschließend in ungewöhnlich nachdenklicher Stimmung. Heute wirkst du besonders nachdenklich, also habe ich mir gedacht, dass du heute ein besonders wichtiges Treffen mit ihm hattest.«
    »Oh … nun ja … nein. Ich meine, so wichtig war es gar nicht. Wir haben nur eine diplomatische Mission vorbereitet, das war alles.«
    »So? Wohin?«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Robin. Sie schlug sich auf die Schenkel und stand auf. Offensichtlich wollte sie das Thema wechseln. »Und … wie war dein Tag?«
    »Nun … wenn du es unbedingt wissen willst … dieser Artikel über Wurml…«
    »Also gut«, sagte Robin, trat an den Schreibtisch und lehnte sich dagegen. »Wie es scheint, hält Si Cwan mich in letzter Zeit auf Abstand.«
    »Ich verstehe. Auf Abstand, sagst du?«
    »Ja, genau.«
    »In letzter Zeit?«
    »Ja.«
    »Und was war sonst? Ich meine, wie hat er sich denn in den Wochen oder Monaten davor verhalten?«
    »Oh, er war immer höflich. Respektvoll. Stets an meiner Meinung interessiert.«
    »Und was hat sich daran geändert? In letzter Zeit, meine ich.«
    »Er …« Sie verstummte, als hätte sie auf einmal den Antrieb verloren. Sie runzelte die Stirn, suchte scheinbar nach einer Antwort, die vernünftig klang, doch ihr schien nichts einzufallen. »Okay, daran hat sich vielleicht gar nichts geändert.«
    »Worüber beklagst du dich dann? Ach so, natürlich!«, sagte sie lächelnd. »Du beklagst dich,
weil
sich nichts daran geändert hat. Da ist was im Busch zwischen dir und deinem geschätzten thallonianischen Edelmann, nicht wahr? Beziehungsweise möchtest du gerne, dass
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