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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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Sie haben einen besseren Vorschlag, Major …«
    »Cenn Desca. Und: Ja, den habe ich. Allerdings dürfte er Sie nicht sonderlich interessieren.«
    Ros Augen verengten sich. Was war sein Problem, verflucht noch mal? »Da Sie so offenkundig auf die Frage warten, will ich Sie nicht enttäuschen:
Warum
zweifeln Sie an meinem Interesse, Major Cenn?«
    »Weil Sie für meinen Vorschlag
auf
Bajor schauen müssten, anstatt von ihm weg.«
    »Wie bitte?«
    »Sie glauben, die Antworten seien alle dort draußen«, sagte Cenn und nickte in Richtung der Decke. »Ich frage mich, ob Ihnen je in den Sinn kam, hier nach ihnen zu suchen. Auf Bajor.«
    »Die Täter befinden sich nicht auf Bajor.«
    »Aber das Verbrechen. Warum zerstört man ein komplettes Dorf, wenn nicht, um etwas zu vertuschen?« Der Major schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht einmal, warum ich meine Zeit verschwende. Sie sind Ro Laren. Sie haben es zur Kunstform erhoben, Bajor den Rücken zuzukehren.«
    Ro stand so abrupt auf, dass ihr Stuhl umfiel und lautstark gegen eine andere Konsole knallte. »Ich weiß nicht, für wen Sie sich halten, aber, verdammt, ich muss mir das nicht anhören!«
    »Na, dann gehen Sie doch. Hauen Sie ab.
Einmal mehr

    Ro war schon unterwegs, doch Cenns anklagender Tonfall ließ sie gegen ihren Willen inne halten.
    »Das können Sie schließlich am besten, nicht wahr?«, fuhr der Major fort. »Sagen Sie, finden Sie es bestätigt Ihr Verhalten während der Besatzung, dass nun das halbe Militär Ihrem damaligen Beispiel folgt und Bajor aufgibt?«
    »Major Cenn!«
    Cenn sprang in Habtachtstellung. Ro starrte ihn an und merkte kaum, dass General Lenaris auf der Schwelle nach draußen stand.
    Lenaris’ scharfer Tonfall schnitt durch die Stille. »Melden Sie sich bei Colonel Heku, Major. Sagen Sie ihm, ich hätte Sie abgestellt, bei der Suche nach Beweismaterial am Westhang zu helfen.«
    »Ja, Sir«, sagte Cenn und eilte zum Ausgang.
    Lenaris ließ ihn vorbei und schloss hinter ihm die Tür. Dann wandte er sich an Ro, die noch immer reglos dastand. »Das tut mir leid. Möchten Sie eine Beschwerde einreichen?«
    »Nein«, antwortete Ro.
    Lenaris schien sich zu entspannen und trat auf sie zu. »Irgendwelche Fortschritte bei den Ermittlungen?«
    Ro schüttelte den Kopf. Sie hatte die Frage kaum gehört. Wut, Scham und Verwirrung wetteiferten in ihr miteinander, und es entsetzte sie, wie hart Cenns Worte sie getroffen hatten.
Früher habe ich anderer Leute Urteil locker weggesteckt. Warum nimmt es mich jetzt dermaßen mit?
    Dankbarerweise ließ Lenaris das Thema fallen. Er schien zu warten, ob sie darüber reden wollte. Darauf würde er verflucht lange warten müssen. Für sie war die Sache erledigt.
Überhaupt alles! Scheiß auf diese Ermittlung, scheiß auf diese Leute!
Sie hatte sie vorher nie gebraucht, und, verdammt noch mal, sie brauchte sie auch jetzt nicht.
    »Finden Sie …«, begann sie leise, konnte die Worte nicht länger im Mund einsperren. »Finden Sie, er hat recht? Mit mir?«
    Lenaris seufzte und ließ sich in einen Stuhl an der benachbarten Arbeitsstation fallen. Die Stille, die darauf folgte, war ohrenbetäubend.
    »Wissen Sie«, sagte er schließlich, »ich erinnere mich noch an den Tag, an dem Sie öffentlich vor der Ministerkammer aussagten. Über Ihre Handlungen beim Maquis. Den Kampf gegen die Cardassianer, gegen das Dominion. Sie machten diese Aussage, kurz bevor Sie Ihren ehrenhalber verliehenen Militärrang bekamen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie dort waren«, erwiderte sie und nahm wieder Platz. Warum schnitt er jetzt ausgerechnet
das
an?
    Lenaris hob die Schultern. »Warum sollten Sie. Ich war nur ein Offizier von vielen in diesem Raum, damals erst ein Colonel. Aber Ihre Aussage beeindruckte mich.«
    Ro stutzte. »Welcher Teil genau?«, fragte sie skeptisch.
    »Alles, was Sie nicht sagten.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinaus wollen.«
    »Formulieren wir’s so: An jenem Tag lernte ich, dass man sich manchmal ein besseres Bild von Leuten machen kann, wenn man darauf hört, was sie
nicht
sagen. Was ich damals nicht hörte, veranlasste mich dazu, Ihre Berufung ins Militär zu unterstützen.«
    Ro hatte Schwierigkeiten, ihre Überraschung zu verbergen. »Ich … Das wusste ich nicht. Danke.«
    Lenaris winkte ab. »Nichts zu danken. Es war allerdings ein Kampf, das gebe ich zu. Sie können sich sicher vorstellen, dass viele Senioroffiziere Sie nicht haben wollten. Sie wollten Ihnen keinen Job
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