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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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Schultern und nickte dann in Richtung der Barkeeperin. »Da hinten ist eine Dame, die mir angeboten hat, einen Brief an meine Familie weiterzuleiten. Ich muss ihn nur noch schreiben.«
    Rena riss eine Seite heraus und legte sie auf den Tisch. »Setzen Sie sich. Brauchen Sie auch einen Stift?« Sie öffnete eine Tasche ihres Beutels und nahm ein Schreibgerät heraus.
    Der Föderationsknabe – sie entschloss, ihn »Fed« zu nennen – nickte wieder und ließ sich auf der Bank ihr gegenüber nieder. Rena sah zu, wie er mehrere Zeilen bajoranischer Schriftzeichen aufs Papier schrieb. »Es gibt keinen Transmitter auf dem Schlepper«, erklärte er dabei, »und hier erst recht nicht. Außerdem dauert’s sicher noch einige Tage, bis ich nach Mylea komme.«
    »Sie müssen nach Mylea?«, fragte sie neugierig. Laut der Gerüchteküche hatte ihre Freundin Halar einen neuen Geliebten, einen Außenweltler, der im Winter an den Docks arbeitete. Mochte das dieser Fed-Bursche sein?
    »Das nicht direkt. Es schien mir nur das richtige Ziel zu sein, als ich vor einer Woche von zu Hause aufbrach. Schätze, dort bekomme ich ein Shuttle oder so. Vielleicht braucht ja auch ein Fischer dort eine helfende Hand.«
    Der Stift flog so schnell über das Blatt, dass es für einen Außenweltler schon erstaunlich war. Seit Ende der Besatzung strömten zwar Studenten aus dem gesamten Quadranten in Bajors Universitäten, auch in die in Dahkur, doch kam die Mehrheit von ihnen Renas begrenzter Erfahrung nach nicht ohne Übersetzer aus. Die wenigsten sprachen Bajoranisch, und noch weniger konnten es schreiben. Eigenartig. Kam Fed etwa aus dieser Gegend? Sie wusste von Föderationsbürgern, die schon seit acht Jahren hier waren, seit die Sternenflotte der provisorischen Regierung zu Hilfe gekommen war.
    »Das heißt, Sie arbeiten den Sommer über nicht auf dem Fluss?«
    »Nee«, antwortete er. »Linh wollte mich am nächsten Halt absetzen. In Tessik erzählte mir jemand von einem Ausgrabungsort – Yyn? –, der mir gefallen könnte. Und da ich ein wenig Erfahrung in Archäologie habe, will ich ihn auf dem Weg nach Mylea mir ansehen.«
    »Da werden Sie aber noch eine Woche brauchen«, sagte sie. »Yyn ist der Öffentlichkeit nur in den Tagen vor der Sommersonnenwende zugänglich.«
    Sie wollte nach seinen archäologischen Erfahrungen fragen, doch plötzlich kündigte ein Läuten an, dass eine Nachricht über das Komm-System kam. Sofort verstummten die Gespräche. Alle warteten gespannt, und Rena hoffte, dass es gute Nachrichten waren.
    »Aufgrund der Bodenverhältnisse und des Risikos einer Springflut haben die Ranger-Einheiten der Provinz entschieden, die Flussstraße und die Yolja-Schlepper bis auf Weiteres nicht wieder freizugeben.«
    Ein kollektives Stöhnen, in das auch Rena einstimmte, bewies, was die Menge von dieser Entwicklung hielt. Rena sah zur Bar, wo der uniformierte Ranger in die Komm-Einheit sprach. Dafür dass er ihnen allen den Tag verdarb, wirkte er viel zu fröhlich.
    Und er fuhr fort:
»Es wurden Vorkehrungen getroffen, Sie alle im angrenzenden Dorf unterzubringen. Mein Deputy wird Sie über die Details informieren.«
    »Sie …«
    Rena drehte sich um. Ein uniformierter Deputy deutete auf sie.
    »… und Sie«, sagte er, und sein Finger wanderte zu Fed, »werden mit dem Rest Ihrer Schlepperbesatzung im Daveen-Wingert zugeteilt.«
    Rena stand auf. Sie wollte protestieren, wollte nicht mit dieser zusammengewürfelten Schleppermannschaft abgefertigt werden. Doch dann sah sie in die mürrischen Visagen der anderen Anwesenden – von denen viele deutlich angetrunkener wirkten als Feds Schiffskollegen – und setzte sich wieder. Seufzend packte sie ihre Zeichenutensilien ein.
    »Die Jungs sind gar nicht so übel«, sagte Fed, als lese er ihre Gedanken.
    Rena errötete. War es wirklich so offensichtlich? »Glaub ich gern. Ich … Ich muss nur dringend heim, und diese Verzögerung ist nicht gerade eine Hilfe.«
    »Ein Notfall?«
    »Eine Verpflichtung.«
    »Ah«, sagte Fed. »Das verstehe ich.« Er stand auf, und Rena bewunderte seine Größe – fast zwei Meter. »Ich muss mein Zeug holen, aber, na ja, wenn Sie wollen, bleibe ich noch ein wenig an Ihrer Seite. Falls Sie sich dann wohler fühlen.«
    Sie sah ihn amüsiert an, blinzelte und fragte sich, ob sie sich ob seiner höflichen Geste verneigen sollte oder er beleidigt wäre, wenn sie lachte. Anstand und ländliche Raststätten gingen selten Hand in Hand. Die vielen Jahre des
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