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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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brauchst, um das gesamte Spiel zu drehen
.
    Schon seit einer ganzen Weile trieb sie die Sorge um, Bajor könne seine Ehe mit der Föderation aus einer Position der Schwäche heraus beginnen. Asarem hielt es für wichtig, in der astropolitischen Arena von Anfang an als starker und entschlossener Partner aufzutreten und bei der Föderationspolitik mit lauter Stimme mitzureden. Insbesondere wenn es um den bajoranischen Sektor ging, der durch das Wurmloch, dem Tor vom Alpha- in den Gamma-Quadranten, sowie aufgrund seiner Nähe zu den Tzenkethi, den Badlands und den Überresten der Cardassianischen Union nach wie vor große Bedeutung hatte.
    Rava Mehwyn war eine kompetente Diplomatin gewesen, jedoch nicht Asarems erste Wahl. Ihr hatte die Kantigkeit gefehlt, die Charakterstärke. Sie hatte nicht die Präsenz besessen, die Bajors erster Föderationsrat in Asarems Augen mitbringen musste. So sympathisch und vernünftig Rava als Botschafterin und am Verhandlungstisch aufgetreten sein mochte, so sehr hatte Asarem befürchtet, sie könne sich als zu kompromissbereit erweisen, als jemand, der Konflikten möglichst aus dem Weg ging und Bajors Wohl politischer Zweckmäßigkeit unterordnete. Rava war der Kompromiss gewesen, die moderate Entscheidung. Die, die die Ministerkammer zu akzeptieren bereit gewesen war.
    Doch der Ball hat seine Richtung geändert. Ich bin am Zug und könnte damit das ganze Spiel für mich entscheiden … wenn ich geschickt genug vorgehe
.

Kapitel 5
Rena
    Rena sah sich im Schankraum der Raststätte um und beobachtete die Gäste. Das unerbittliche Prasseln des Regens auf dem Wellblechdach überlagerte die Geräusche im Innenraum. Das Schaben der Stuhlbeine auf dem Fußboden. Den Jubel nach einer triumphalen Runde
Shafa
. Das Klirren, als ein Glas vom Tablett des Kellners glitt und zerschellte. All das hörte Rena kaum. Sie hörte nur den Sturm.
    Zufrieden schmiegte sie sich weiter in die Nische, in der sie saß. Für den Moment genügte es, zu beobachten, statt aktiv an der Kakophonie teilzunehmen. Sollten die Umstände ihre Aufmerksamkeit verlangen, würde sie es schon merken. Hatte Vedek Triu nicht erst vor wenigen Tagen gesagt, sie erkenne ihren Weg, indem sie ihn beschreite? So die Propheten es wollten, war sein Rat ein inspirierter gewesen und Renas Anwesenheit in dieser Raststätte diente einem Zweck – wenngleich sie sich aktuell nicht vorstellen konnte, wie dieser aussehen sollte. Die Antworten auf Topas Rätsel fanden sich wohl kaum im verrauchten Dämmerlicht eines Schankraumes! Doch Triu hatte gesagt, sie fände ihren Weg, wenn sie sich gestattete, aus allen Möglichkeiten zu lernen. Rena zwang sich, daran zu glauben.
    Ihre Meditationen waren ihr dabei allerdings keine große Hilfe, und das irritierte sie. So ruhelos kannte sie sich gar nicht, und sie wusste nicht damit umzugehen. Normalerweise konnte sie stundenlang über Winzigkeiten wie den Farbverlauf im Stängel einer
Lana
-Blume oder das Muster auf dem Rücken eines Käfers nachdenken. Sie genoss es, auf der Wasseroberfläche des Lebens zu schwimmen und sich von den Strömungen des Schicksals treiben zu lassen.
    Heute war es aber anders. Gestern auch, wenn sie genauer darüber nachdachte. Ehrlich gesagt, schon seit ihrer Rückkehr von der Universität. Die lockere Rena hatte nämlich im Dahkur-Kunstinstitut bleiben müssen. Statt ihrer war die zwanghaft verantwortungsbewusste Rena nach Hause gereist.
Ist das ein Wunder?
, dachte sie.
Schließlich muss ich Versprechen einhalten. Das erste liegt schon hinter mir: Ich war am Kenda-Schrein und würdigte Topa. Für die anderen muss ich aber nach Mylea
. Allerdings schienen sich die Umstände verschworen zu haben, sie zu stoppen.
    Spät an diesem Morgen hatte der Himmel überraschend die Schleusen geöffnet. Ein Erdrutsch blockierte die Flussstraße, diese alte Passage durch die Kendra-Provinz, die in der nördlichsten Halbinsel ihren Anfang nahm und dann parallel zum Yolja bis zum Meer verlief. Ranger hatten alle nach Süden Reisenden – darunter auch Rena – in die benachbarten Dörfer verfrachtet, wo sie warten sollten, bis die Aufräumarbeiten erledigt waren. Da der Fluss rapide anstieg, hatte auch jeglicher Schiffsverkehr unterbrochen werden müssen. Und Mylea lag noch über dreißig
Tessijens
entfernt. Rena blieb keine andere Wahl, als den Sturm auszusitzen.
    Wenigstens verging die Zeit. Sie hatte einen Teller warmer Tetrafins im Teigmantel gegessen, sich den örtlichen Tratsch
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