Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
Mikrofrakturen wurde. Technisch gesehen hatte Senkowski demnach recht: Ein so kleiner Schaden würde die Schiffsleistung in absehbarer Zeit nicht beeinträchtigen. Prynn wusste jedoch, dass der Bereich langfristig gesehen porös werden würde und ausgetauscht werden müsste. Sie grinste. Sie liebte es, recht zu behalten.
    Sie führte einen Tiefenscan der befallenen Hüllenplatte durch und kartografierte jeden einzelnen Mikrometer, um Senkowski, Leishman und den anderen die Reparaturen zu erleichtern.
    »Prynn.«
    Sie zuckte zusammen. Was da aus dem Interkom ihres Helmes erklang, war Shars Stimme. Prynn überlegte noch, ob sie ihn ignorieren sollte, als sich ein Schatten über die Hülle vor ihr bewegte. Überrascht wirbelte sie herum und sah eine Gestalt in einem Raumanzug hinter sich stehen. Der Hauch von Blau, der durch das Sichtfenster schimmerte, sagte ihr alles, was sie über ihren Besucher wissen musste. Sie versteifte sich. »Was machst
du
denn hier?«
    »Es schien mir die perfekte Tageszeit für einen Spaziergang zu sein.«
    »Sehr witzig.«
    »Nog bringt mir gerade Sarkasmus bei. Allem Anschein nach ist das ein bedeutender Faktor in der interpersonellen Kommunikation der Ferengi.«
    »Wie wissenschaftlich von dir.«
    Für einen langen Augenblick standen sie sich stumm gegenüber. Prynn weigerte sich, ihrem Impuls nachzugeben und ihn zu fragen, was zum Donnerwetter er vorhatte.
    »So schön der Denorios-Gürtel von hier aus auch aussieht, könnten wir unser Gespräch bitte drinnen fortsetzen?«
    »Welches Gespräch? Ich habe gearbeitet, bis du mich gestört hast.«
    »Mein Fehler von vorhin tut mir leid. Es war keine Absicht …«
    »Halb so wild. Wie gesagt, ich hatte zu tun. Hohlräume in der ablativen Panzerung.«
    »Die können ernste Folgen haben. Ist die
Defiant
noch flugtauglich?«
    »Jetzt und noch für etwa …« Sie hielt inne, schluckte und kam sich bescheuert vor. »… etwa sechs Monate.«
    »Gut, dass du dich heute darum kümmern konntest. Es war ja ganz offensichtlich dringend.«
    Prynn biss die Zähne zusammen und atmete tief durch. »Spar dir den Sarkasmus bitte. Ich werd Nog sagen, dass du ihn beherrschst und dich jetzt anderen Studien widmen kannst. Zum Beispiel vermeintlicher Ehrlichkeit.«
    Er zögerte.
    Prynn wusste, dass er sie musterte und – ein Hoch dem Raumanzug! – vergeblich zu deuten versuchte. Ihr Blick wanderte zum Trikorder. Sie prüfte die Messungen, übertrug die Daten an den Maschinenraum der
Defiant
und bedauerte, keine blinkenden Lampen um Senkowskis Konsole errichtet zu haben und nicht in riesigen Lettern ein
Siehste!
auf seine Displays zaubern zu können.
    »Zhavey
kontaktierte mich heute Abend via Subraum. Sie bat mich, heim nach Andor zu kommen.«
    Prynn sah auf. Shar war nähergetreten. Ihre Blicke trafen sich. Sie studierte sein Gesicht. »Im Ernst?« Ein Monat war seit Bajors Föderationsbeitritt und Charivretha zh’Thanes Aufbruch aus dem System vergangen, und seitdem hatten
Zhavey
und Kind keinerlei Kontakt gehabt. Ganz zu schweigen davon, dass Shar keinen Zweifel daran gelassen hatte, alle Brücken nach Andor hinter sich verbrannt zu haben. »Du wirst nicht gehen, richtig?«
    »Ich würde das gern besprechen.«
Er machte eine lange Pause.
»Mit jemandem, dem ich traue.«
    Sie errötete vor Scham, Erleichterung und Freude gleichzeitig. »Oh. Okay.«
    »Der Shuttlehangar ist gerade leer. Kommst du mit?«
    Ihr war, als höre sie ein Lächeln in seiner Stimme.
    Als Prynn die Arme aus dem Raumanzug schälte, glitt ihr ein Träger ihres Tank-Tops von der nun nackten Schulter, und sie wusste, dass Shar, der bislang nur den Helm ausgezogen hatte, sie ansah. Einen Moment lang hielt sie inne, genoss seine Aufmerksamkeit und seinen Blick auf ihrem Körper. Er wird dir das Herz brechen, wenn du ihn lässt. Sie zog den Träger wieder hoch, kämpfte sich aus dem Rest des Anzugs und hängte ihn in den in die Wand des Hangars eingelassenen Ausrüstungsschrank.
    »Also«, sagte sie dann und drehte sich um. »Was läuft da mit deiner Mutter?«
    Shar atmete tief durch. Seine Antennen bogen sich und zitterten leicht vor Anspannung, ansonsten verriet seine Haltung nichts. »Die Andorianische Visionistenpartei, die vehementeste Opposition zu
Zhaveys
Modernen Progressiven, steht kurz davor, genug Stimmen in den planetaren Bezirken zu erhalten, um die Progressiven aus dem Kabinett zu vertreiben – und
Zhavey
von ihrem Sitz im Föderationsrat.«
    »Das ist übel. Ich weiß, wie viel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher