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Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman

Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman

Titel: Spur ins Nichts - Ein Jack-Irish-Roman
Autoren: Peter Temple
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sehen, zwei Geländewagen und ein Mercedes Benz, dessen Stern auf der Kühlerhaube noch stolz herausragte.
    Das dritte Foto war in den Überresten eines riesigen Wintergartens gemacht worden, der ein Schwimmbad beherbergt hatte. Die ganze Struktur schien mit Lötlampen angegriffen worden zu sein. Im Pool konnte man, schwimmend oder am Grund liegend, Fernseher, Videoplayer, Stereodecks und Verstärker, zwei große Mikrowellengeräte, Computermonitore und Gehäuse und viele andere unidentifizierbare Gegenstände sehen.
    Brendan O'Grady hatte seine Arbeit ganz offensichtlich genossen, den Job wirklich gründlich erledigt. Ich gab die Fotos zurück.
    »Jeff Dingell und seine Jungs sind zurück nach Queensland gegangen«, erklärte Cam. »Haben zwei Autos bei Budget geliehen und sind einfach weggefahren. Das nenn ich mal impulsiv.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Harry. »Das muss das Wetter sein. Entweder man kommt damit zurecht oder man kommt nicht damit zurecht. Ist halt nicht jeder diesem Reizklima gewachsen, das wir hier haben.«
    Cam holte seinen Laptop heraus, um die Gewinne auszurechnen.
    »Schöner Renntag«, sagte Harry. »Schöner Tag mit ehrlichem Rennsport. Hart aber fair. Mehr wollen wir doch gar nicht, oder?«
    Ich sagte: »Ich bin sowieso für Ehrlichkeit. Und Fairness.«
    Cam schaute sich um. »Tisch für sechs heute Abend. Stimmt's?«
    »Wenn ihr zu viert seid, stimmt's«, sagte ich und machte die Tür auf.
    »Leg diesen Willie Nelson ein«, sagte Harry. »Egal welchen.«

raußen vor Des Connors Haus in Northcote sagte ich zu Lyall: »Dauert keine Minute.« Des kam im Overall an die Tür. »Jack, mein Junge«, sagte er. »Hab hinten ein bisschen gearbeitet.«
    »Blitzbesuch«, sagte ich. »Hab das ganze Geld zurückgekriegt. Fünfundsechzigtausend. Keine Sorge mehr wegen dem Haus.«
    Er zupfte sich an einem großen Ohrläppchen, schüttelte den Kopf, lächelte.
    »Mann, das hätte ich nie«, sagte er. »Nie hätt ich das. Obwohl ich's dir schon zugetraut hab. Hab's in den Knochen gespürt. Gary?«
    »Immer noch verschwunden«, sagte ich.
    Er nickte. »Wie hoch ist die Rechnung dann? Was ist das Honorar?«
    Ich runzelte die Stirn, rechnete im Kopf zusammen. »Läuft auf 'nen Hunderter raus, Des.«
    »Ich sag dir was, Jack«, sagte er und tätschelte meinen Arm. »Hast so 'n guten Job gemacht, da mach ich hundertfünfzig draus.«
    »Danke. Ich komm demnächst vorbei, nehm Sie mit zur Bank, damit Sie das Geld einzahlen können.«
    Er begleitete mich zum Wagen, und ich stellte ihm Lyall vor. Sie schüttelten einander die Hände. »Auf diesen Jungen hier können Sie sich verlassen«, sagte Des zu ihr. »Je länger ich ihn anguck, umso mehr erinnert er mich an Bill.«
    »Wer ist Bill?«, fragte Lyall, als wir wegfuhren.
    »Nur jemand, mit dem ich oft verglichen werde«, antwortete ich. »Meistens nicht zu meinem Vorteil.«
    Sie beugte sich zu mir herüber, küsste mich auf die Wange und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel: »Das kann nicht der Teil sein, den ich am besten kenne.«
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