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Spuk im Hotel

Spuk im Hotel

Titel: Spuk im Hotel
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Wieder einmal konnte Bob es nicht begreifen. Kopfschüttelnd registrierte er, dass Justus bei der Wende schon klar vorn lag. Natürlich verlor er dort wieder etliches an Boden. Denn während Peter einen Überschlag hinlegte, wie er schöner nicht sein konnte, grapschte Justus nach der Wand, wälzte sich nach links und konnte sich nur noch im letzten Moment wenigstens ein bisschen mit den Zehen abstoßen.
    Auf der Hälfte des Rückwegs hatte er zu Peter aufgeschlossen. Im Ziel war er wieder eine halbe Körperlänge voraus.
    »Ich gebe auf«, ächzte Peter. »Ich habe genug. Ein für alle Mal.« Er war völlig ausgepumpt. Aber auch Justus hing keuchend am Beckenrand. Die Jungen wussten, dass seine Kondition gerade für 50 Meter reichte.
    Als sie aus dem Becken kletterten, klatschten einige Kids, die das Duell verfolgt hatten, heftig Beifall. Justus winkte großmütig ab, aber ein frecher Bengel drängte sich an ihn heran und sagte: »Normalerweise stammt ja der Mensch vom Affen ab. Du bist die Ausnahme. Bei dir muss es der Hering gewesen sein.« Es gab Gelächter, und Justus lachte notgedrungen mit. Er hatte oft hin und her überlegt, woher seine Fähigkeit kam, so schnell zu schwimmen. Aber in diesem Punkt hatten ihm seine eigenen Erklärungsversuche nicht eingeleuchtet.
    Auf der Wiese ließen sie sich auf ihre Decken fallen und genossen erst einmal die warme Sonne. Über ihnen spannte sich ein hellblauer, wolkenloser Mittagshimmel. Es war nicht so heiß wie sonst um diese Jahreszeit. Vom Pazifik fächelte ein angenehmer Wind herüber.
    »Also, wie ihr wisst, gibt es Arbeit«, sagte Justus schließlich. »Ich hab’ auch schon einen Plan.«
    »Klar hast du einen Plan.« Bob blinzelte faul in die Sonne. »Ich hab’ auch einen. Nämlich Ferien machen. Und wenn ich keine Ferien mache, dann arbeite ich bei Sax.« Sax Sendler war der Inhaber einer Musikagentur, bei der Bob jobbte und sein Taschengeld verdiente. »Und im Übrigen erwartet mein Vater, dass ich ihm helfe. Der hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass in den nächsten sechs Wochen unsere Wohnung renoviert werden muss. Und das will er selber machen. Das heißt: mit seinem Sohn.«
    Peter verschränkte die Hände hinter dem Kopf und grunzte. »Mein Programm steht auch schon ziemlich fest. Schwimmen, Joggen, Tennis spielen. Außerdem Mathe büffeln: Ganz zu schweigen von Geographie und Physik. Ihr wisst ja, was Jerry gesagt hat: Peter Shaw, bei dir steht die Ampel auf kurz vor rot.« Mr. Gerald Benson, der von allen nur Jerry genannt wurde, war ein ebenso strenger wie fürsorglicher Lehrer. Wenn der so etwas sagte, das wusste jeder an der High School von Rocky Beach, dann wurde es Zeit, die Ärmel aufzukrempeln.
    »Ich habe nichts gegen eure Pläne«, sagte der Erste Detektiv. »Aber ihr werdet sie um ein paar Tage aufschieben müssen. Ihr wollt doch wohl nicht, dass Lys vor ihrer alten Schauspiellehrerin dasteht wie eine Aufschneiderin, oder?«
    Peter und Bob brummten etwas, das Justus nicht verstand. Aber er legte es als Zustimmung aus. »Eben«, bekräftigte er. »Also, passt auf. Diesen Fall lösen wir umso schneller, je näher wir uns an den Tatort begeben. Und deshalb schlage ich Folgendes vor: Morgen gehen zwei von uns zu Amanda und bieten ihr an, im Hotel zu arbeiten. Natürlich darf kein Gast und möglichst auch niemand von ihren Mitarbeitern erfahren, wer wir sind und was wir wollen.«
    »Ein ausgezeichneter Plan«, lobte Peter grinsend. »So macht ihr es. Ihr dürft mich alle zwei Tage anrufen und mir erzählen, wie ihr vorankommt. Oder auch mal zwischendurch, wenn ihr einen Rat braucht.«
    »Das könnte dir so passen«, blieb Justus hart. »Alle oder keiner. Also alle.«
    »Und was macht der Dritte?« Peter witterte, dass Justus noch einen Trumpf im Ärmel hatte: einen Köder.
    »Der mietet sich als Gast ein. Und zwar, ohne dass Amanda davon weiß.«
    Peter und Bob schwiegen. »Und wer zahlt nachher die Rechnung?«, wollte Peter wissen. Es klang schon wesentlich interessierter.
    »Das ist das Problem«, gab Justus zu. Aber natürlich hatte er auch dafür schon eine Antwort parat. »Wir müssen uns eben beeilen. Wenn wir den oder die Übeltäter in ein paar Tagen überführt haben, dann wird Amanda wohl kaum Geld verlangen. Schließlich nehmen wir, wie immer, auch in diesem Fall kein Honorar.« Er hatte den Kopf in die eine Hand gestützt, und mit der anderen rupfte er Grashalme aus, um sie in diese angenehme blaue Sommerluft zu blasen.
    »Fabelhafte
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