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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
Autoren: Alex Seinfriend
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es nicht vor den anderen gerettet hätte. Nun ja, es war eine Spendenauktion, da ist es üblich, dass solche Werke über Wert verkauft werden. Allerdings gibt es einige Interessenten, die meinen Käufen besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ein Schloss solltest du jedoch nicht erwarten.«
    Mit einem Mal fühlte sich Tom ganz leicht. Die Aussicht, nur irgendwas mit der eigenen Kunst einzunehmen, beflügelte ihn regelrecht. Dann fiel ihm aber die Information ein, die ihn gleich wieder erdete. »Du sagtest, Luca war schon mal verheiratet … Was ist denn mit seinem Mann passiert?«
    Marie lächelte schmerzlich. »Bernd ist bei einem Autounfall gestorben. Das war Weihnachten vor vier Jahren.«
    Tom hielt sich an den Wühltischen fest. Natürlich, etwas musste da geschehen sein, sonst könnten Gianluca und Marie nicht verlobt sein. Aber …
    »Er liebt die Kunst und sonst niemanden. Und darum hoffe ich auf dich. Du bist ganz anders als Bernd. Es ist Zeit, dass er loslassen kann und … Tom? Geht's dir nicht gut?«
    Tom riss sich den Bart vom Gesicht. Das Kostüm war plötzlich viel zu heiß, während ihm gleichzeitig alles total kalt vorkam. Hart setzte er sich auf den Boden.
    »Alles okay?« Maries Stimme klang leicht panisch.
    »Ja – ja, geht schon …« Er wischte sich über die Stirn. Dann stellte er verdutzt fest, dass Marie sich ebenfalls hinsetzte. Gianlucas Aussage schoss ihm durch den Kopf, dass man diese Frau nicht unterschätzen sollte. Unerwartet spürte er ihre Hand auf seiner.
    »Tut mir leid, dass ich dich damit so überfallen hab. Gianni wäre sicher auch ziemlich stinkig, wenn er davon wüsste …«
    »Ich erzähl's ihm nicht.«
    »Aber jetzt weißt du, weshalb er wieder Schlossbesitzer ist und sein Vater Hoffnungen hegt. Ich erspare dir die schrecklichen Einzelheiten. Ich will nur, dass du verstehst, wieso ihm dieses Erbe so wichtig ist.«
    »Und ich war so ein Arsch!« Tom atmete tief durch. Er dachte an seine Vermutung, dass Gianluca in seiner Nobelbude Orgien feierte. Verdammt, dass dem Kerl die Kohle gar nicht wirklich was bedeutete, das hatte er doch die ganze Zeit über gemerkt! Welcher reiche Typ stellte sich selbst in die Küche und kochte – oder backte Kekse, selbst wenn es recht eigenwillige Kreationen waren?
    »Ich will dich gar nicht überreden. Ich will nur, dass du ihm eine Chance gibst. Du hast bereits unter die Oberfläche geschaut, das weiß ich. Und ich hab eure Blicke gesehen!«
    »Wie war er so, sein Mann?«
    Marie seufzte traurig. »Bernd war Lehrer. Da habe ich am Anfang ebenfalls gedacht, dass das niemals gutgeht. Gianni war mit fünfundzwanzig noch sowas von unreif.« Sie lachte auf. »Schlimmer als jetzt, kannst du dir das vorstellen? Und Bernd mit zehn Jahren Vorsprung war ein richtiger Mann. Also nicht so ein Verrückter, wie Gianni heute. Aber irgendwie hat es gepasst. Vielleicht hat er in ihm auch eine Art Vaterfigur gefunden. Und nach seinem Tod … Gianni hat fast ein Jahr lang das Haus nicht verlassen. Zwei Mal habe ich es geschafft, ihn dazu zu bewegen, sich nach netten Männern umzuschauen. Das letzte Mal vor über einem Jahr. Allerdings hat er sich immer welche ausgesucht, die Bernd so furchtbar ähnlich waren, dass es selbst mir wehtat … Und in der Akademie hat er plötzlich von deinen Bildern geschwärmt, von wegen, dass er dich unbedingt kennenlernen müsse. Ja, er hat eine absolut verschrobene Art, an die Dinge heranzugehen. Sei ihm deshalb nicht böse …«
    »Also kannte er mich schon, bevor er …«
    »Ja.« Marie räusperte sich. »Und als ich mitbekommen habe, dass du ausgerechnet für meinen Vater den Weihnachtsmann machst … Na ja, den Rest der Geschichte kennst du ja.«
    »Oh Gott!« Tom hielt sich die Hand vor den Mund. Ihm fiel ein, dass er den Job von einem Dozenten empfohlen bekommen hatte. Das war sicherlich kein Zufall gewesen. Im selben Moment fing wieder Last Christmas an. »Oh Gott!«, wiederholte er lauter.
    »Tom, bitte! Nimm dir etwas Zeit und denk drüber nach. Ich glaube, dass du der Richtige für ihn bist. Du bist nicht Bernd und du bist – vielleicht – ein bisschen so verrückt und wild wie er. Möglicherweise ist das die Gelegenheit, dass er doch noch erwachsen wird.«
    Tom schluckte. »Ich bin keine Puppe!«
    »Das sagt auch niemand. Wir haben aber alle unsere Geschichten und Bedürfnisse. Und ich bin in meinem Job so gut, dass ich ganz genau weiß, dass du ihn brauchst!«
    Tom runzelte die Stirn.
    »Guck nicht so. Ich kenne
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