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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok
Autoren: James Blish
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das Feuer!“
    „Aber…“
    „Und schießen Sie bis zur Vernichtung des Gegners!“ Uhura hatte zwar sofort die Verbindung unterbrochen; aber nicht schnell genug.
    Doch das war ein Risiko, das man nicht vermeiden konnte.
    „Beeilen Sie sich, Scotty! Wir haben nicht mehr viel Zeit!“
    „Ich tue, was ich kann, Captain.“
    „Sie sehen, Captain“, sagte die Frau lächelnd, „daß alle Ihre Mühe vergebens war.“
    „Mr. Spock. Entfernung von den romulischen Schiffen?“
    „Einhundertfünfzigtausend Kilometer. Gegner kommt rasch näher.“
    „Feuerbereitschaft für alle Phasengeschütze! – Sie haben doch nichts dagegen, daß wir uns wehren, nicht wahr?“ fragte er die Kommandantin.

    „Ich habe nichts anderes erwartet.“
    „Einhunderttausend Kilometer“, sagte Spock. „Reichweite in sechs Sekunden…
    fünf… vier…“
    „Scott! Schalten Sie ein.“
    „Wahrscheinlich ist die Ladung zu stark, aber…“
    „…zwei… eins…“
    „Es funktioniert, Sir!“ jubelte Scott.
    „Mr. Chekov, Kurswechsel auf 318 Grad. Geschwindigkeit Warp Neun!“
    „Neun, Sir? – Ausgeführt.“
    Spock wandte sich an Kirk. „Sie haben das Feuer auf die Stelle eröffnet, wo wir jetzt ohne Kursänderung stehen müßten, Sir. Die Tarnabschirmung scheint wirklich sehr wirksam zu sein. Und ich habe Von der Kommandantin erfahren, daß selbst ihre eigenen Sensoren ein damit ausgerüstetes Schiff nicht auffassen können.“
    „Ich danke Ihnen, Mr. Spock“, sagte Kirk herzlich. Er wandte sich an die Kommandantin. „Wir werden Sie auf der nächsten Basis der Föderation absetzen.“
    „Sie sind sehr großzügig, Captain. Darf ich Sie jetzt bitten, mich in die Arrestzelle bringen zu lassen? Meine weitere Anwesenheit hier auf der Brücke wäre mir mehr als peinlich.“
    Kirk verneigte sich förmlich. „Mr. Spock, Ihnen fällt die Ehre zu, die Kommandantin in ihre Kabine zu geleiten.“
    Die beiden gegnerischen Kommandanten verneigten sich steif voreinander, dann brachte Spock die Frau zum Lift. Hinter sich hörte er die Meldung Sulus: „Wir sind jetzt wieder tief in der neutralen Zone, Captain.“
    „Es tut mir leid, daß Sie als unfreiwilliger Passagier an Bord kommen mußten“, sagte Spock. „Das war nicht beabsichtigt. Sie wollten nur die Tarn-Abschirmung haben.“
    „Sie? – Und was wollten Sie selbst?“
    „Auch ich wollte nur das, als ich an Bord Ihres Schiffes kam.“
    „Und mehr haben Sie auch nicht bekommen.“
    „Sie unterschätzen sich, Madame.“
    Sie tat so, als hörte sie die Untertöne nicht. „Wir werden sehr bald eine Möglichkeit finden, die Tarn-Abschirmung unwirksam zu machen. Immerhin haben wir sie erfunden.“
    „Ich weiß, daß es nichts Vergänglicheres gibt als militärische Geheimnisse“, sagte er. „Ich hoffe, daß wir sie bald gegen etwas Dauerhafteres eintauschen können.“ Sie trat in den Aufzug. Als er ihr folgen wollte, vertrat sie ihm den Weg.
    „Sie haben Ihre Wahl getroffen“, sagte sie leise.
    „Es war die einzig mögliche. Sie hätten mich andernfalls doch überhaupt nicht mehr respektiert.“
    Sie blickte ihn lange an. Dann lächelte sie, verhalten und ein wenig traurig. „Das wird unser Geheimnis bleiben. Und jetzt gehen Sie zurück auf Ihren Posten. Es ist besser, wenn die Wachen von hier an meine Begleitung übernehmen.“ Spock winkte zwei Männer heran. Wahrscheinlich hätte sie beide ohne große Schwierigkeiten überwältigen können. Aber die Enterprise befand sich bereits weit außerhalb Transmitter-Reichweite der romulischen Schiffe – und ihre jetzige Stimmung schien nicht dazu angetan zu sein, sie zu unlogischem Handeln zu verleiten. Es war – in gewisser Weise – bedauerlich, daß sie nichts von dem zyklisch ausbrechenden Brunfttrieb der Vulkaner wußte – und von ihrer völligen Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen Geschlecht außerhalb dieser Periode. Oder hatte sie sich in diesem Punkt auf sein menschliches Erbe verlassen? Und – hatte sie damit etwa richtig gefolgert?
    „Bordlazarett an Captain Kirk. Wenn die Vorstellung da oben vorbei ist, möchte ich Sie hier unten sehen.“
    „Warum denn, Doc?“
    „Sie müssen noch einmal unters Messer, Captain. Oder wollen Sie noch länger wie ein Esel herumlaufen? Einer an Bord genügt. Zur Strafe für das Theater, das Sie mir vorgespielt haben, werde ich Ihnen die Ohren stutzen,“ Kirk grinste und fuhr mit der Hand über seine spitz zulaufenden Ohren, die er in der Hitze des Gefechts völlig
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