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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok
Autoren: James Blish
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nicht gehört.“ Kalo lachte und deutete mit der Mündung seiner Maschinenpistole die Straße hinauf. „Da geht’s lang!“
    Als sie sich in Bewegung setzten, hörte Kirk ein entferntes, aber rasch näher kommendes Knattern. Und plötzlich ein grelles Kreischen.
    „Deckung!“ brüllte Kalo und warf sich zu Boden. Auch alle anderen Menschen auf der Straße ließen sich, wo sie gerade gingen oder standen, zu Boden fallen oder suchten in Hauseingängen Deckung. Kirk warf sich in den Rinnstein.
    Ein Fahrzeug, das die Form zweier ungleich großer, auf Rädern montierte Tonnen hatte, bog mit kreischenden Bremsen um die nächste Ecke und raste auf sie zu. Zwei Männer schoben die Mündungen von Maschinenpistolen aus den Fenstern des Fahrzeugs und eröffneten das Feuer. Kalo schoß zurück, aber er hatte kein gutes Schußfeld. Glücklicherweise schien das gleiche für die beiden Männer im Wagen zu gelten.
    Dann war das Fahrzeug wieder verschwunden, und die Fußgänger standen auf und gingen weiter, als ob überhaupt nichts Außergewöhnliches geschehen wäre.
    McCoy sah sich um und kniete dann neben dem zweiten Mann des
    „Empfangskomitees“ nieder; aber dem war nicht mehr zu helfen.
    Kalo schüttelte den Kopf. „Pech gehabt! – Dieser Krako traut sich, wirklich was!“
    „Begrüßen Sie alle Ihre Gäste so?“ fragte Kirk.
    „So was kann schon mal Vorkommen, Kumpel.“
    „Aber dieser Mann ist tot“, sagte McCoy.
    „Natürlich. Auch die schießen schließlich nicht mit Knallbonbons. Macht, daß ihr wegkommt!“ schrie er plötzlich ein paar Passanten an, die sich um sie zu sammeln begannen. „Habt ihr noch nie ‘ne Leiche gesehen? Haut ab!“ Er fuchtelte mit der Maschinenpistole und trieb seine drei Gefangenen weiter, ohne sich um den Toten zu kümmern. Kirk überdachte die Situation: Ein Mann war eben erschossen worden; aber kein Mensch schien etwas dabei zu finden, als ob so etwas jeden Tag vorkommen würde. War das die zivilisatorische Vergiftung, nach der sie suchten? Aber die Mannschaft der Horizont hatte schließlich nicht aus kaltblütigen Killern bestanden, und sie hatten auch nicht von entsprechenden Vorkommnissen oder Entwicklungen auf Iota berichtet. Nun, es waren inzwischen hundert Jahre vergangen.
    Ein junges und auffallend hübsches Mädchen trat aus einem Laden und kam direkt auf sie zu. Ein zweites Mädchen folgte ihr.
    „He, Kalo“, rief sie.
    „Hau ab!“
    „Wann unternimmt der Boß endlich etwas wegen dieser lausigen Straßenbeleuchtung? Ein Mädchen kann sich nachts in dieser Gegend überhaupt nicht mehr aus dem Haus trauen.“
    „Und wie ist es mit der Müllabfuhr?“ schrie die zweite. „Hier ist seit drei Wochen nichts abgeholt worden.“
    „Du kannst dich ja beschweren.“
    „Habe ich. Der Brief ist ungeöffnet zurückgekommen. Wir zahlen unsere Prozente.
    Dafür können wir schließlich auch einen gewissen Service verlangen.“
    „Verschwindet! Ich sage es nicht noch einmal!“
    Die Mädchen blieben stehen und starrten ihnen finster nach.
    „Manche Menschen können wirklich nur immer meckern.“ Kirk blickte ihn an. Er sah jetzt wirklich komisch aus: seine Taschen waren ausgebeult von den Waffen und Geräten, die er den drei Offizieren abgenommen hatte, und unter jedem Arm baumelte eine Maschinenpistole. Aber deshalb war der Mann nicht weniger gefährlich geworden.
    „Mr. Kalo, ist es bei Ihnen üblich, daß die Bürger nur durch Petitionen zu ihrem Recht kommen?“
    „Wenn sie ihre Prozente zahlen, kümmert sich der Boß auch um sie. – Hier geht’s rein.“
    Sie standen vor einem großen Gebäude. Neben der Tür war ein blank poliertes Messingschild:
    BELA OKMYX
    NORD-TERRITORIUM
    Sie landeten in einem großen, luxuriös eingerichteten Büro. An den Wänden hingen gerahmte Bilder. Aber einer der Rahmen umgab statt eines Bildes eine Art Kanone.
    Hinter dem ausladenden Schreibtisch saß ein untersetzter, dunkelhäutiger Mann.
    „Da sind sie, Boß“, sagte Kalo. „War ganz einfach.“ Der Mann hinter dem Schreibtisch lächelte und erhob sich. „Kommen Sie, Captain Kirk. Setzen Sie sich. - Ein Drink gefällig? Gutes Zeug, ich brenne es selbst.“
    „Nein, danke. – Sie sind Mr. Okmyx, nehme ich an. Dies sind Mr. Spock, mein Erster Offizier, und Dr. McCoy.“

    „Freut mich, freut mich. Setzen Sie sich doch. Steck die Kanone weg, Kalo! Die Jungens sind meine Gäste.“ Er wandte sich an Kirk. „Sie müssen meine Leute entschuldigen. Aber man kann heutzutage gar
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