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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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Grandpa war ein sehr kluger Mann. Man hätte schon sehr genau nachforschen müssen, um es rauszukriegen.“
    „Mein Dad wollte wahrscheinlich nicht, dass die Familie ihn wegen dieser Entscheidung kritisiert.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Möglich. Auf jeden Fall hat er mich, als ich die Anteile geerbt hatte, gebeten, dass wir darüber weiterhin Stillschweigen bewahren. Und ich war einverstanden.“
    „Wobei er dich natürlich in der Hand hatte“, stellte Jack fest. „Du hättest ja wohl kaum abgelehnt, weil er gerade erst deine berufliche Karriere gerettet hatte, indem er dich einstellte.“
    „Ich hätte so oder so geschwiegen“, gab sie zu.
    Jack lehnte sich gegen das Geländer und verschränkte die Arme vor der Brust. „So, mal sehen, ob ich das alles richtig verstehe. Die ganze Zeit, in der wir zusammen sind, hast du für die Kincaid Group gearbeitet, ohne es mir zu sagen. Du hattest die fehlenden zehn Prozent der Anteile. Ebenfalls ohne es mir zu sagen. Obwohl du wusstest, dass ich diese Information unbedingt vor der Gesellschafterversammlung brauche. Mit anderen Worten: Unsere ganze Beziehung ist auf Lügen aufgebaut. Auf Lügen und Verschweigen.“
    Nikki atmete tief durch. „Dass ich für Kincaid arbeite, habe ich dir nicht gesagt, weil ich eine Beziehung mit dir führen wollte. Mir war klar: Sobald du die Wahrheit herausfinden würdest, wäre unsere Beziehung vorbei. Und du weißt auch ganz genau warum, Jack.“ Schon lange hatte sie die Erkenntnis gewonnen, dass ihm ihre Anteile immer wichtiger sein würden als ihre Liebe. „Die Anteile werden immer zwischen uns stehen, weil sie es dir ermöglichen könnten, dein großes Ziel zu erreichen: die Vernichtung der Kincaids.“
    „Wenn unsere Beziehung tatsächlich zerbricht, dann weil du dem Mann, den du angeblich liebst, so viel verheimlicht hast. Und nicht wegen deines Arbeitgebers oder irgendwelcher blöder Anteile.“
    Nikki sprang auf. „Ich liebe dich nicht angeblich, ich liebe dich wirklich. Was hätte ich denn sonst von unserer Beziehung, wenn nicht Liebe? Du hast von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass du die Kincaids verabscheust, dass du sie fertigmachen willst und im Zweifelsfall wohl mich gleich mit. Wenn ich dir von den Anteilen erzählt hätte, was hättest du dann wohl gemacht?“
    „Genau das, was ich jetzt auch vorhabe. Dich fragen, ob du mir deine Anteile verkaufst oder mir wenigstens das Stimmrecht überträgst. Genau das wird RJ auch tun.“
    „RJ will die Anteile, um die Kincaid Group zu erhalten. Du willst sie, um die Kincaids zu vernichten.“ Ihre Stimme klang vorwurfsvoll.
    „Ich hab’s dir schon mal gesagt, ich habe absolut kein Interesse daran, die Kincaid Group zu vernichten.“
    „Nur die Kincaids.“
    Ihre harsche Entgegnung verblüffte ihn. Sie nutzte seine momentane Schwäche und startete einen neuen Überzeugungsversuch. „Warum besitzt du dieses Haus, Jack? Und warum hast du das Plantagenhaus in Greenville?“
    „Was soll das jetzt? Wovon redest du?“
    „Wie viele Zimmer hast du damit insgesamt? Ein Dutzend? Zwei Dutzend? Drei?“
    „Weiß ich nicht. Hab ich nie gezählt.“
    „Wie viele Quadratmeter zusammen?“, bohrte sie weiter. „Tausend? Zehntausend? Oder noch mehr?“
    Verwirrt fuhr sich Jack mit der Hand durchs Haar. „Worauf willst du hinaus, Nikki?“
    „Du hast große Anwesen gekauft, Jack, Häuser, in denen vielköpfige Familien Platz hätten.“ Sie legte eine dramatische Pause ein. „Und doch gibt es da nur dich. Warum hast du dir nicht stattdessen ein Zwei-Zimmer-Luxusapartment mit Blick auf den Hafen gekauft? Warum so große Familienanwesen, Jack?“
    „Weil es Geldanlagen sind. Immobilien.“
    Sie seufzte auf. „Ich glaube, unbewusst steckt bei dir was anderes dahinter. Ohne dass es dir selbst klar ist, möchtest du sie insgeheim mit Verwandten füllen, vielleicht weil deine Familie immer so zerrissen war. Und jetzt … jetzt hättest du deine Chance auf eine große Familie.“
    „Die Kincaids? Die will ich nicht.“
    „Du lügst. All die Jahre über hast du dich ausgeschlossen gefühlt. Dabei hast du dich in Wirklichkeit selbst ausgeschlossen. Aber das kannst du ändern, Jack. Du musst es nur wollen.“
    „Bist du fertig?“, fragte er kalt. „Ich würde jetzt gerne unsere geschäftlichen Angelegenheiten besprechen.“
    „Ich bin noch lange nicht fertig. Aber wenn du lieber übers Geschäft reden willst, dann bitte. Willst du die Firma, das Lebenswerk deines
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