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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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hast du nötiger als ich.“
    Sie nahm den Whisky dankend an und trank. Der Alkohol brannte im Hals, löste aber auch ein warmes Gefühl in ihrem Innern aus. Fast schlagartig fühlte sie sich entspannter. „Die Details lasse ich mal aus, das ist alles nicht so interessant. Auf jeden Fall hat Craig ein windiges Geschäft mit Bauland aufgezogen, und zwar unter meinem Namen. Als der Schwindel aufflog und alles den Bach herunterging, hatte er sich längst aus dem Staub gemacht. Nur ich war noch da, und alles sah danach aus, als wäre ich die Hauptschuldige.“
    „Und wie kommt mein Vater da ins Spiel?“
    „Reginald war ein enger Freund meines Großvaters Beaulyn. Meines Großvaters mütterlicherseits, wie du dir vielleicht denken kannst. High Society und so.“
    Jack runzelte die Stirn, als ob der Name ihres Großvaters ihm bekannt vorkam. Nikki fragte sich schon, ob es ein Fehler gewesen war, den Namen zu erwähnen. Doch dann schien er nicht mehr daran zu denken und fragte stattdessen: „Dein Vater war doch – entschuldige bitte – nur ein einfacher Polizist. Es wundert mich eigentlich, dass die reichen Beaulyns nichts gegen die Verbindung zu deiner Mutter einzuwenden hatten.“
    Nikki zuckte mit den Schultern. „Meine Eltern haben sich auf dem College kennengelernt. Da spielte es keine Rolle, dass ihre soziale Herkunft so unterschiedlich war. Mom hat immer gesagt, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Als ich diese Probleme wegen Craig hatte, fühlte dein Vater sich wohl meinen Großvater verpflichtet und wurde aktiv, um mir zu helfen.“
    „Das musst du mir schon näher erklären.“
    Gerne hätte sie Jack über alles reinen Wein eingeschenkt, aber sie wusste, sie musste vorsichtig sein, um nichts Falsches zu sagen. „Grandpa war ein gewiefter Geschäftsmann, der sehr viel Geld mit Immobilien verdient hat. Obendrein war er sowieso schon von Haus aus reich. Altes Geld, wie man so schön sagt. Die Familie gehört zu Charlestons High Society.“
    Jack kniff die Augen zusammen. „Kein Wunder, dass das meinen Vater angezogen hat. Denn einer der Gründe für die Heirat mit Elizabeth war es, die Bastionen des alten Geldadels von Charleston zu stürmen. In deren Augen hat ‚neuer‘ Reichtum fast etwas Anrüchiges. Emporkömmlinge und so.“
    Bei diesen Worten musste sie an die Wohltätigkeitsauktion denken, bei der niemand auf Jack hatte bieten wollen, bis sie sich schließlich erbarmt hatte. „So unschön das ist, da muss ich dir recht geben. Auf jeden Fall hat Reginald von meiner Sache gehört, wahrscheinlich über meine Mutter. Er hat eingegriffen und meinen guten Ruf wiederhergestellt. Anschließend hat er mich für die Kincaid Group engagiert.“
    „Deshalb fühltest du dich ihm verpflichtet.“
    „Deshalb war ich ihm verpflichtet, Jack“, erwiderte Nikki mit fester Stimme. „Dein Vater hatte seine Fehler und Schattenseiten, das will ich gar nicht leugnen. Aber er hatte vor allem seine guten Seiten, von denen du übrigens die meisten geerbt hast. Und ich zweifle keine Sekunde daran, dass er seine Kinder geliebt hat – all seine Kinder.“
    „Womit wir wieder bei dem Brief wären, den er mir hinterlassen hat.“
    Sie nickte. „Interessiert dich denn gar nicht, warum dein Vater dir so einen großen Anteil von der Kincaid Group vererbt hat? Warum er die anderen fünfundvierzig Prozent zwischen RJ, Matt, Laurel, Lily und Kara aufgeteilt hat? Macht dich das gar nicht neugierig?“
    „Nein.“
    „Das ist dir wirklich egal?“, fragte sie verblüfft. „Für dich zählt nur, dass er dir die Möglichkeit gegeben hat, die Kincaid Group unter seine Kontrolle zu bringen? Damit du dich an deinen Brüdern und Schwestern rächen kannst?“
    „Diese Menschen sind nicht meine Brüder und Schwestern“, stieß er hervor.
    „Doch, natürlich sind sie das. Und sie haben dir nichts getan, Jack. Bis kurz nach dem Tod eures Vaters wussten sie ja nicht einmal, dass es dich gibt.“
    „Sie haben mich aber nicht gerade mit offenen Armen willkommen geheißen“, gab er spöttisch zurück.
    „Um Himmels willen, Jack! Wie hättest du denn an ihrer Stelle gehandelt?“
    Jack machte eine wegwerfende Handbewegung. „Warum kauen wir diese leidige Geschichte überhaupt durch? Du solltest mir deine Dossiers über mich bringen, und die müssen wir noch durchdiskutieren. Stattdessen verschwenden wir unsere Zeit mit …“
    „Ich wollte ja nur, dass du weißt, in welcher verzwickten Lage ich mich befinde. In was für einer
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