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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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nur Werte und Rituale vermitteln, wenn wir bereit sind, uns selber damit auseinanderzusetzen, sie selbstverständlich vorzuleben und genau hinzuschauen. Erich Kästner spottete: »Was nützt die beste Erziehung? Kinder machen uns ja doch alles nach!« Kinder haben ein feines Gespür für Wahrhaftigkeit und registrieren, ob wir etwas aufrichtig meinen oder ihnen was vormachen. Sie merken, ob wir authentisch sind. Darum ist es so wichtig, dass Erziehende sich auf klare Werte, Regeln und Rituale einigen und diese dann gemeinsam mit Liebe, Ruhe und Bestimmtheit selber einhalten und bei den Kindern konsequent einfordern.

Rituale im Familienalltag
    Laut Erkenntnissen der Hirnforschung ist das Grundprinzip des Wertebewusstseins schon mit drei Jahren entwickelt. Kinder sollten in diesem Alter wissen, es gibt »Ja« und »Nein«. Es gibt manches, das darf man, und es gibt manches, das darf man nicht. Wer das nicht begreift, hat Defizite im sozialen Verhalten.

    Regeln und Rituale helfen, Werte besser zu verstehen und einzuhalten. Darum brauchen Kinder im normalen Alltag immer wieder Rituale, in denen Werte und Regeln ganz selbstverständlich praktiziert werden. Mit Regeln können sie sich täglich spielerisch auseinandersetzen, ihre Kräfte messen und sich an vorgegebenen Grenzen ihre »Hörner« abstoßen. »Spielregeln« sind für Kinder etwas Natürliches.
    Kinder, die in einem sozialen Umfeld mit überschaubaren Grenzen aufwachsen, haben erwiesenermaßen weniger Angst. Sie entwickeln mehr Vertrauen in sich und ihre Umwelt und werden durch die täglichen Auseinandersetzungen auf eine gute Weise konfliktfähig. Das funktioniert aber nur, wenn Eltern und Erziehende sich dieser Herausforderung gemeinsam stellen. Zeigen wir den Kindern, dass wir sie achten und lieben. Und vergessen wir nicht: Humor im Erziehungsalltag kann Wunder bewirken. Hier ein paar Anregungen für Rituale im Alltag:
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    Begrüßungsritual: Beim Begrüßungsritual schaut man sich gegenseitig in die Augen und nennt den Namen. Wer möchte, kann auch die Hand geben. All dies stärkt das Gefühl des Angenommenseins und der Achtung voreinander.
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    Morgenlied: Wenn wir den Morgen täglich mit einem Lied begrüßen, heißt das für die Kinder, sich rhythmisch und klanglich »einzustimmen« auf den Tag und die Familie. Keine Angst vor altmodischen Liedern, Altbewährtes ist für jedes Kind beim ersten Mal »neu«! Daneben singen wir heutige Ohrwürmer, Kinder lieben sie heiß und innig.
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    Geschichtentag: Mindestens einmal in der Woche ein Bilderbuch, ein Märchen oder eine biblische Geschichte erzählen oder vorlesen, zur gleichen Zeit, am selben Ort. Wir geben Kindern damit die Möglichkeit, konzentriert zuzuhören,
innere Bilder und Symbolverständnis zu entwickeln. Geschichten regen zu philosophischen Gesprächen an und fördern das Wertebewusstsein.
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    Wochenplan: Nutzen wir Rituale auch zum Planen der Woche, Verteilen von Aufgaben, das Erstellen von Stundenplänen. Kleine, immer wiederkehrende Arbeiten für die Familiengemeinschaft fördern die gegenseitige Wertschätzung und das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen.
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    Stille-Übung: Kinder, die Erfahrungen mit Stille-Übungen haben, sind ruhiger, konzentrierter, haben mehr Ausdauer und können besser zuhören. Bauen wir darum täglich kleine Momente der Stille ein. Schon drei bis fünf Minuten Stillezeit haben einen positiven Einfluss. Geben wir Kindern Zeit zum Entspannen: mit Fantasiereisen, ruhigem Atmen, ein Kerzenlicht anschauen, Mandala malen oder Musik hören. Gut bewährt haben sich auch kleine Ruhepausen auf dem Bett nach dem Mittagessen. Oder ein Gebet vor dem Einschlafen.
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    Â»An dir gefällt mir«: Lob bewirkt mehr als Schimpfen und Strafen. Leider vergessen wir das oft. Warum nicht ein tägliches Ritual daraus machen und einmal am Tag jedem Familienmitglied, wenn’s passt, ein paar Worte der Wertschätzung sagen. Das können ganz kleine Sachen sein wie: »Du hat aber den Tisch schön gedeckt, danke! - Du riechst gut nach dem Duschen! - Ich bin froh, dass wir dich in unserer Familie haben, denn dein Lachen klingt so fröhlich!« Kinder blühen durch Wertschätzung auf.
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    Unschönes in den Papierkorb werfen: Dieses Ritual ist eine wundervolle Übung, Konflikte gewaltlos zu lösen. In der Mitte
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