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Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln
Autoren: Monica Belle
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Kopf fest, bis ich alles geschluckt hatte, obwohl das eigentlich unnötig war. Ich hätte es auch freiwillig getan.
    Anschließend schaffte ich es gerade noch, ihm zu sagen, er sei ein Schwein, doch das war nicht ernst gemeint. Er grinste bloß.
    Im Bad war es das Gleiche. Ich kam mir ein bisschen verarscht vor, denn beim Sex behalte ich gern die Kontrolle. Ich sagte mir, er sei zu grob gewesen, zu schnell, zu dominant. Leider war es nicht so. Er hatte es genau richtig gemacht.
    Als ich Platz nahm, um den frisch eingeschenkten Portwein zu trinken, fragte ich mich, wie ich Chrissy beibringen sollte, dass Michael und ich Lover seien.

    KAPITEL ZWEI

    Michael rief die ganze Woche nicht an. Nicht dass ich es von ihm erwartet hätte, aber meinem Gefühl nach lag es im Bereich des Möglichen. , oder vielleicht auch: hätte gereicht.
    Ich rechnete nicht damit, weil ich ihn nicht für den Typ Mann hielt, der wegen einer Frau den Verstand verlor. Ganz im Gegenteil. Er war der Typ Mann, der Frauen um den Verstand brachte. Er machte den Eindruck, als ginge er das Leben auf seine Art an, entschlossen, locker und gelassen. Bei ihm gab es keine Gefühlskrisen, keine Grübeleien über Dinge, über die ich mir stundenlang den Kopf zermartern kann. So wie er vom Weingeschäft, dem Sport, seinen Freunden und so weiter in Anspruch genommen war, konnte ich mir gut vorstellen, dass er nie auf die Idee kommen würde, mich anzurufen.
    Das Problem dabei war, ich wusste nicht, wie es mit uns stand, hätte es aber gern gewusst. Er mochte damit zufrieden sein, den Dingen ihren Lauf zu lassen, ich war es nicht. Mir mangelte es an Selbstbewusstsein. Ich wollte Gewissheit haben. Je mehr Zeit verstrich, ohne dass der schicksalsträchtige Telefonanruf kam, desto unsicherer wurde ich. Ich wollte, dass es mit uns weiterging, jedoch ohne aufdringlich zu wirken oder mich zum Narren zu machen. Am schlimmsten dabei war, dass ich vor Val
    –Verzeihung, Valentina –, die ebenfalls zur Weinprobe erscheinen würde, auf keinen Fall schlecht dastehen wollte.
    Über die Veranstaltung wusste ich nichts. Sie sollte in einem
     genannten Etablissement stattfinden, offenbar ein alter Club am St. James's, was spießig und förmlich klang. Von mir wurde zweifellos entsprechende Kleidung und ein angemessenes Verhalten erwartet. Außerdem wusste ich nicht, wie ich mich bei einer offiziellen Weinprobe verhalten sollte. Michael anzurufen kam nicht infrage, denn dann hätte ich nicht nur aufdringlich gewirkt, sondern mich auch zum Narren gemacht. Deshalb rief ich die einzige Person an, die alle meine Fragen würde beantworten können: Valentina.
    Sie zeigte sich in höchstem Maße belustigt über die Lage, in die ich mich hineinmanövriert hatte, und wollte selbstverständlich ebenfalls zu der Weinprobe gehen. Anstatt meine Fragen am Telefon zu beantworten, schlug sie vor, shoppen zu gehen, damit ich auch ja die richtigen Sachen kaufte. Auf dem Weg wollte sie mich über die Etikette aufklären. Ich wusste, das würde bedeuten, dass ich zahlen musste, aber schließlich erwies sie mir ja einen Gefallen und nicht umgekehrt. Und obwohl es so aussieht, als wäre sie im Begriff, in ihrer Firma Karriere zu machen, scheint ihr neben den Fixkosten doch nicht allzu viel übrig zu bleiben.
    Eines jedenfalls ist gewiss: Valentina sagt mir immer die Wahrheit. Die meisten meiner Freundinnen meinen, ich solle mir wegen meines Pos keine Sorgen machen, ich sähe gut aus und brauchte nicht zu befürchten, unangenehm damit auf-zufallen. Ganz anders Valentina mit ihrem vollkommenen, flachen, festen und ausgesprochen weiblichen Po. Sie meint, meiner sei groß und wabblig. Da ich nicht irgendwann völlig aus dem Leim gehen wollte, war ich darauf angewiesen, die Wahrheit zu erfahren.
    Es kam genau so, wie ich erwartet hatte. Wir trafen uns an der U-Bahn-Station Knightsbridge und tigerten den ganzen Nachmittag lang auf der Suche nach dem passenden Outfit von einem Geschäft zum anderen. Wie gewöhnlich waren ihr all die Designermarken wie auf den Leib geschneidert, während sie mir auch nicht annähernd passten. Nach zwei Stunden hatte sie so viele Klamotten gekauft, dass meine Spendierlaune bereits merklich nachließ. Wie immer spürte sie genau, wann es Zeit war aufzuhören, und wandte mir ihre Aufmerksamkeit zu.
    Sie hatte zwei
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