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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe
Autoren: Kat Martin
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Schultern. Er war auch einer der bekanntesten Schwerenöter in London, ein Mann mit der einzigen Absicht, jede Frau in sein Bett zu bekommen, die ihm über den Weg lief.
    Kitt schüttelte den Kopf, insgeheim verbannte sie das Bild dieses viel zu gut aussehenden Mannes aus ihrem Kopf. Sie ging über die Terrasse und atmete tief die sanfte Frühlingsluft ein, es duftete nach Narzissen und weichem Moos, nach feuchter Erde und frischen grünen Blättern. Sie legte die Hand auf die Balustrade, die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf, und sie begann, ihre Impulsivität zu bedauern, und fürchtete, dass sie später darunter leiden würde.
    Es war dunkel hier draußen. Nur ein schwaches Licht von den Fackeln, die entlang der Wege im Garten aufgestellt waren, erreichte sie. Ein leichter Nebel lag in der Luft, und hinter sich hörte sie die Musik des Orchesters durch die großen unterteilten Fenster. Ab und zu erklang Lachen aus dem Haus.
    »Sie sollten nicht hier draußen sein.«
    Beim Klang der ihr so wohl bekannten Stimme wandte sich Kitt um.
    »Es ist nicht gut für Ihren Ruf«, meinte Harcourt, »auch wenn Sie sich vorhin keine Gedanken darüber gemacht haben.« Er war mehr als dreißig Zentimeter größer als sie, die nur ein wenig mehr als einen Meter fünfzig zählte, aber hier draußen schien er noch größer zu sein, schienen seine Schultern noch breiter zu sein, noch bedrohlicher.
    Bis zu diesem Augenblick hatte sie sich noch nie vor ihm gefürchtet, auch wenn er um so vieles größer war. Er war ein Freund von Ariel, ihrer liebsten Freundin auf dieser Welt, und irgendwie gab ihr das in seiner Nähe ein Gefühl der Sicherheit.
    Aber sie waren ja auch noch nie miteinander allein gewesen.
    Sie reckte sich, unbewusst machte sie ein paar Schritte von ihm weg, in den schwachen Lichtkreis, der von oben auf die Terrasse fiel. »Sie haben Recht, natürlich - es ist Zeit, dass ich wieder ins Haus gehe. Ich wollte nur schnell ein wenig frische Luft schnappen.«
    Sie musste ins Haus zurück, wo sie in Sicherheit war, zurück dorthin, wo sie lächeln und tanzen und so tun konnte, als würde sie sich amüsieren. Aber irgendwas hielt sie zurück. Er sah sie an, so wie er es manchmal tat, wenn er glaubte, sie würde es nicht bemerken, seine Augen blickten glutvoll und waren dunkler als sonst. Es machte ihr Angst, weckte in ihr den Wunsch, wegzulaufen, doch gleichzeitig zwang es sie, zu bleiben.
    »Sie haben gut gespielt heute Abend«, sagte er. »Sie werden zu einem sehr guten Spieler.«
    Das Kompliment überraschte sie. »Finden Sie?« Warum ihr seine Meinung so viel bedeutete, konnte sie nicht sagen, sie wusste nur, dass es so war.
    »Ja, das finde ich. Natürlich hätten Sie überhaupt nicht spielen dürfen ... nicht in einem Spiel mit einem so hohen Einsatz ... nicht, wenn so viel Geld auf dem Spiel steht.«
    Sie hob das Kinn ein wenig. Warum musste er die Dinge immer wieder verderben? »Hätte ich nicht gespielt, dann würden Ihre Taschen jetzt nicht überfließen mit so viel Geld. Außerdem geht Sie das, was ich tue, verdammt noch mal, gar nichts an.«
    Er lachte leise. Es war ein sanftes Rumpeln in seiner Brust, die so breit war wie ein Fass Bier. »Solch ein kleiner Feuer speiender Drache. Hat Ihnen denn noch nie jemand gesagt, dass es sich für eine Lady nicht ziemt, zu fluchen?«
    Sie hasste die Art, wie er sie mit so wenigen Worten herausfordern konnte. »Ich versichere Ihnen, eine Lady zu sein ist gar nicht so toll. Aber das verstehen Sie sicher nicht, denn immerhin sind Sie ja ein Mann. Für Sie gelten nicht die gleichen Gesetze, die gleichen Einschränkungen. Sie brauchen sich keine Sorgen darum zu machen, was jemand über Sie denkt, wenn Sie zufällig >verdammt< sagen.«
    Er kam ein Stück näher, nur ein wenig, aber das schien ihn noch größer werden zu lassen. »Brechen Sie deshalb die Regeln ? Weil Sie wünschen, Sie wären als Mann geboren worden?«
    Der Blick seiner Augen machte sie vorsichtig. »Vielleicht sind die Regeln, nach denen ich lebe, ein wenig anders. Und ich wünsche mir nicht, dass ich als Mann geboren wäre. Ich wünsche mir nur, ich hätte die gleichen Freiheiten wie ein Mann.«
    Er betrachtete sie auf eine Art, die sie beunruhigte, und ein Anflug von Furcht erfasste sie. Was dachte er? Wollte er das, was die meisten Männer von einer Frau wollten? Und wie weit würde er gehen, um es zu bekommen? Sie wollte sich abwenden, wollte zurück zum Licht, zurück in die Sicherheit des Hauses, doch Harcourt
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