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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe
Autoren: Kat Martin
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brauchst eine Frau, Kassandra braucht einen Mann. Ich glaube, ihr beide würdet sehr gut zueinander passen.«
    »Das meinst du doch nicht im Ernst«, spottete Clay. »Wir können nicht allein im gleichen Zimmer sein, ohne einander umbringen zu wollen.«
    Die Gesichtszüge des Herzogs wurden sanfter, und ein Blick wehmütiger Erinnerung trat in seine Augen. »Bei deiner Mutter und mir war es genauso. Wir konnten einander nicht ausstehen -oder wenigstens haben wir versucht, uns das einzureden. Wir haben uns gegen die gegenseitige Anziehungskraft gewehrt, gegen den unglaublichen Drang zueinander. Wir wollten es noch nicht einmal uns selbst gegenüber zugeben.« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Himmel, ich vermisse diese Frau. Ich habe sie jeden einzelnen Tag vermisst, seit sie gestorben ist.«
    Clay betrachtete das Gesicht seines Vater, das noch immer sehr attraktiv war, obwohl der Mann schon über sechzig Jahre alt war. Der Herzog sprach nur sehr selten von Rachael Harcourt, Clays Mutter, von der Frau, die mehr als zwanzig Jahre lang seine Geliebte gewesen war. Sie war vor sechzehn Jahren gestorben, als Clay gerade vierzehn war. Die Erinnerung an die einsamen Jahre, die auf ihren Tod gefolgt waren, bedrückten ihn noch immer, obwohl er sie weit in einen hinteren Winkel seines Gedächtnisses verbannt hatte.
    Seine Gedanken gingen zurück zu seinem Vater und Rachael Harcourt. War es möglich, eine Frau so sehr zu lieben? Wenn das so war, dann hatte Clay dieses Gefühl noch nie erlebt, obwohl ihm die Lust nicht fremd war. Er sah wieder zu Kassandra Wentworth und fühlte die gleiche Anziehungskraft, den sanften Drang des Verlangens, den sie immer in ihm weckte.
    Rathmores Blick folgte dem seinen. »Sie hat Temperament, dieses Mädchen. Sie würde dir kräftige, intelligente Söhne schenken.«
    »Sie ist wild und eigensinnig. Jemand muss sie unter Kontrolle halten.«
    Der Herzog zog eine seiner silbergrauen Augenbrauen hoch. »Willst du damit sagen, dass du, ein Mann mit deiner ausgedehnten Erfahrung bei Frauen, dieser Herausforderung nicht gewachsen bist?«
    Clay lachte. »Oh, ich bin ihr schon gewachsen. Wenn sie nicht noch unschuldig wäre - und nicht die Tochter deines Freundes Stockton -, dann würde sie sehr wahrscheinlich in meinem Bett enden.«
    Rathmore lachte leise. »Also findest du sie wirklich attraktiv.« Er war beinahe genauso groß wie Clay, mit den gleichen breiten Schultern und dem dunkelbraunen Haar, obwohl das Haar des Herzogs von grauen Strähnen durchzogen war.
    »Ich bin nicht blind, Vater.« Clay sah dem Herzog so ähnlich, dass dieser nicht leugnen konnte, sein Vater zu sein, dennoch hatte Rathmore ihn niemals öffentlich anerkannt oder ihn in der Öffentlichkeit seinen Sohn genannt. Als Junge hatte er es ihm übel genommen, als Mann verstand er es. Oder wenigstens redete er sich das ein. »Mit ihrem lockigen roten Haar und der Haut, die aussieht wie frische Sahne, ist dieses Mädchen bezaubernd. Hätte sie doch nur die Veranlagung, die dazu passt.«
    Rathmores Blick glitt zu dem Tisch, auf dem die Schüssel mit dem Punsch stand. Neben dem Tisch sprach Kassandra mit ihrem Gastgeber, dem untersetzten kleinen Grafen von Winston. Er lachte über etwas, das sie sagte.
    »Sie ist voller Feuer, das schwöre ich dir.«
    Kitt lächelte, ihre vollen Lippen öffneten sich und zeigten eine Reihe kleiner weißer Zähne, und eine angenehme Wärme stieg in Clays Bauch auf.
    »Persönlich«, sprach der Herzog weiter, »habe ich immer Frauen mit ein wenig Feuer bevorzugt.«
    Clay antwortete nicht. Auch ihm gefiel das. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass er Kitt so anziehend fand. Aber verdammt, er war nicht bereit, das Mädchen nur deshalb zu heiraten, um sich den Wunsch zu erfüllen, sie zu besitzen.
    Auf der anderen Seite des Raumes nahm Kassandra den Arm, den er Graf ihr bot, und schenkte ihm ein weiteres, sonniges Lächeln. Sie wandte sich um und ließ sich von ihm wegführen.
    »Sie gehen ins Spielzimmer«, erklärte Clays Vater, der die beiden über den überfüllten Raum hinweg beobachtete. »Das Mädchen liebt es, zu spielen. Deine Mutter hat das auch geliebt. Sie hätte einem weniger begüterten Mann das Genick gebrochen, obwohl sie schließlich gelernt hat, so gut zu spielen, dass sie nicht verlor.«
    Clay sah Kitt Wentworth nach, die über den Flur hinweg in Winstons Spielzimmer geführt wurde. Im Gegensatz zu seiner Mutter besaß Kitt ein natürliches Geschick für das Kartenspiel. Sie
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