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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition)
Autoren: Sabrina Jeffries
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der East India Company mit uns Geschäfte machen würden, was sie wegen der …« – beinahe hätte sie »Unzuverlässigkeit« gesagt – »… Erkrankung meines Bruders nicht tun wollen. Und weil ich eine Frau bin. Sie trauen es uns nicht zu, und ohne sicher zu sein, dass sie uns das Bier abnehmen, wage ich nicht, es zu produzieren. Und deshalb brauche ich Sie.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Sie möchten, dass ich Ihr Bier an die Kapitäne der Reederei verkaufe.«
    Sie strahlte ihn an. »So ist es. Es könnte für uns beide ein einträgliches Geschäft sein und uns für die Verluste entschädigen, die wir machen, seit die Russen den Einfuhrzoll für englisches Bier erhöht haben.«
    »Jetzt sagen Sie es schon wieder. Wieso glauben Sie eigentlich, wir hätten Verluste erlitten?«, fragte er gedehnt.
    » Jede Brauerei hat Verlust gemacht, das wissen Sie nur zu gut.«
    Er wendete den Blick ab und rieb sich das Kinn. »Es ist ein interessanter Vorschlag.«
    »Dann werden Sie also darüber nachdenken?«
    Er sah sie voller Bedauern an. »Nein.«
    Ihr wurde das Herz schwer. Die Brauerei Plumtree war ihre einzige Hoffnung gewesen. »Warum nicht?«
    »Zum einen bin ich erst seit einer Woche hier und noch dabei, mir ein Bild von der Lage zu machen. Da werde ich mich nicht in ein verwegenes Experiment stürzen, und schon gar nicht, nur weil eine junge Bierbrauerin einen verrückten Plan –«
    »Der Plan ist nicht verrückt!« Und mit fast dreißig war sie so jung auch nicht mehr. Das war das Problem, wenn man klein war: Die Leute verschätzten sich ständig, was ihr Alter anging. »Jeder wird Ihnen Allsopps Erfolg bestätigen. Ich bin sicher, dass er anderen Londoner Brauern nicht entgangen ist. Und ich braue ein ausgezeichnetes Oktoberbräu – Sie haben es selbst gesagt.«
    »Es gehört aber noch mehr dazu«, entgegnete er in dem herablassenden Ton, den sie so gut von den Brauereibesitzern in Burton kannte.
    Sie schob das Kinn vor. »Sie misstrauen mir, weil ich eine Frau bin.«
    »Nein, weil Sie Brauerin sind. Brauer schauen nicht über den eigenen Tellerrand hinaus. Sie produzieren ein ausgezeichnetes Bräu und denken, mehr sei nicht erforderlich, um Erfolg zu haben. Doch außer der Qualität des Bieres sind noch viele andere Faktoren zu berücksichtigen. Ihrem Bruder ist dies sicherlich bewusst, und deshalb ist er nicht selbst gekommen.«
    »Er ist nicht gekommen, weil er krank ist!«, rief sie.
    »Dann hat er Ihnen gewiss ein Empfehlungsschreiben mitgegeben, um Sie als seine Vertreterin vorzustellen.«
    Sie schluckte. Das hatte er natürlich nicht getan. Hugh dachte, sie und Sissy seien in London, um sich nach einer geeigneten Schule für Geordie umzusehen. »Dazu ging es ihm zu schlecht.«
    Lord Jarret zog eine Augenbraue hoch.
    Verärgert änderte sie ihre Taktik. »Für einen Spieler sind Sie in geschäftlichen Dingen aber sehr vorsichtig.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Wie ich sehe, eilt mir mein Ruf voraus.«
    »Wenn Sie ständig die Gesellschaft schockieren, müssen Sie damit rechnen, dass die Leute über Sie reden. Obwohl ich nicht verstehe warum. Wenn Sie vor einer derart sicheren Investition zurückschrecken, können Sie als Spieler doch gar nicht so leichtsinnig und waghalsig sein.«
    Zu ihrem Verdruss breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus, und er bekam Grübchen in den Wangen. »Meine liebe Miss Lake, eine solche Strategie mag bei Ihrem unglückseligen Bruder funktionieren, aber ich habe zwei Schwestern. So leicht lasse ich mich nicht provozieren. Wie heißt es noch so schön? Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte bringen keine Pein.«
    Sie hätte ihn dafür verfluchen können, dass er solch ein … dass er ein Mann war. »Ihre Großmutter würde erkennen, wie viel Gewinn mein Vorschlag abwerfen könnte. Ihre Großmutter würde es verstehen.«
    Sein Lächeln schwand. Er trat näher, um sich mit seinen gut eins achtzig vor ihr aufzubauen. »Meine Großmutter leitet dieses Unternehmen derzeit nicht. Und ich bezweifle, dass sie Ihren Vorschlag gutheißen würde.«
    Sie wollte sich von seiner Größe nicht einschüchtern lassen. »Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie sie nicht fragen?«
    »Ich brauche sie nicht zu fragen.«
    »Sie haben gerade gesagt, dass Sie erst seit einer Woche hier sind und sich noch einarbeiten.« Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu ihm aufzusehen, obwohl sie in diesem Moment viel lieber auf ihn herabgesehen hätte. »Sie könnten sich irren, wissen Sie? Ich
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