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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)
Autoren: Christine Feehan
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dass es hart ist, die Videos von dem Mädchen anzuschauen«, nahm Tucker ihre frühere Bemerkung auf, »aber auf diesem hier scheint es ihr richtig gutzugehen.«
    Lily nickte. »Die Aufzeichnungen, die ihr Agenten-Training dokumentieren, gingen mir sehr nahe. Das Video, das ihr anschließend seht, zeigt ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, aber auch, wie gefährlich sie sein kann – und den Preis, den sie für ihre Gaben zahlen muss.
    Der Flur, der jetzt auf dem Bildschirm erschien, war sehr schmal und offenbar Teil eines Labyrinths, das ein Haus darstellen sollte. Ein Dutzend anderer Räume sah man als kleine Bilder am linken Bildschirmrand. Eine
kleine, schwarzhaarige Frau kam ins Bild, die schweigend an der Wand entlangschlich. Sie machte ein paar Schritte in das Labyrinth hinein und blieb dann stehen. Schien zu lauschen oder sich innerlich zu konzentrieren. Die Zuschauer konnten einen großen Mann sehen, der sich in einem der Räume hinter einem Vorhang versteckte, und einen zweiten oben im Deckengebälk, der dort beinahe direkt über dem ersten wie in einem Hinterhalt verharrte.
    Die Frau war sehr klein, ihr schwarzes, glänzendes Haar lässig zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Sie trug dunkle Kleidung und bewegte sich mit graziösen, schleichenden Schritten, denen etwas von einer Raubkatze anhaftete. Kaum war sie stehen geblieben, schien sie augenblicklich mit den Schatten zu verschmelzen, eine vage, verschwommene Silhouette, die kaum von der Wand zu unterscheiden war. Die Zusehenden blinzelten angestrengt, um sie im Blick zu behalten.
    »Sie ist in der Lage, ihre Erscheinung so verschwimmen zu lassen, dass sie jeden, der sie beobachtet, täuschen kann«, bemerkte Ryland sichtlich beeindruckt.
    »Die dazu notwendige Sammlung und Konzentration sind unfassbar«, ergänzte Lily. »Aber sie leidet. Sie hat sich zweimal die Schläfen gerieben, und wenn ihr ihr Gesicht genau beobachtet, könnt ihr sehen, dass sie bereits schwitzt. Sie spürt ganz offenbar die Emotionen der beiden wartenden Angreifer. Ich habe sie beim Kampfsporttraining beobachtet. Sie ist imstande, die Gedanken ihres Gegners zu lesen, jede seiner Aktionen vorauszusehen, ehe er noch dazu ansetzt. Sie benutzt ihre mentalen Fähigkeiten ebenso wie ihre körperlichen.«
    »Sie ist nicht bewaffnet«, betonte Nicolas.
    »Nein, aber das ist auch nicht nötig«, versicherte Lily.

    Mit gespannter Erwartung verfolgten sie die Frau namens Novelty, wie sie geradewegs auf den richtigen Raum zusteuerte, ohne sich damit aufzuhalten, die verschiedenen leeren Räume auf dem Weg zu den beiden Männern zu überprüfen, die im Hinterhalt auf sie lauerten. Sie verließ sich allein auf ihre Instinkte und ihre hoch entwickelten übersinnlichen Fähigkeiten.
    »Sie ist so verdammt klein«, staunte Gator. »Beinahe wie ein Kind. Sie bringt doch bestimmt keine fünfzig Kilo auf die Waage.«
    »Gut möglich«, sagte Lily, »aber sieh sie dir genau an. Sie ist tödlich.«
    Völlig selbstsicher bewegte sich die Frau weiter, bis sie zu der Stelle der Wand kam, die den Raum abtrennte, in dem sich der Mann hinter dem Vorhang versteckt hatte, der einen begehbaren Kleiderschrank kaschierte. »Seht nur, sie legt ihre Hand an die Wand, wie, um etwas zu erspüren«, fuhr Lily fort. »Energie vielleicht? Kann sie so sensibel sein? Ist es möglich, dass ein Mensch so viel Energie abstrahlt, dass diese Frau die Anwesenheit des Mannes durch eine Wand hindurch fühlen kann, oder nimmt sie telepathisch Verbindung zu ihm auf?«
    In absoluter Stille trat Novelty einen Schritt von der Wand zurück, starrte diese aber noch eine Weile an und ließ ihren Blick dann langsam in die Höhe wandern, so als könnte sie die Zimmerdecke des abgetrennten Raums ebenfalls sehen. Allmählich wurde die Wand schwarz. Rauch quoll in den Flur. Hell auflodernde Flammen fraßen sich durch die Trennwand ins Innere des dahinter liegenden Raums, züngelten die Wände hinauf zur Decke und reckten sich gierig den beiden Männern entgegen. Unversehens stand der ganze Raum in Flammen, was ein
Sprinklersystem in Gang setzte, das die beiden in ihrem Versteck vor einem qualvollen Flammentod bewahrte.
    »Sie erzeugt Hitze«, stellte Ian McGillicuddy fest. Er war ein Hüne von einem Mann, mit breiten Schultern und einem muskelbepackten Körper. Seine dunkelbraunen Augen waren wie gebannt auf den Bildschirm gerichtet und beobachteten fasziniert das Geschehen. »Gegen dieses spezielle Talent hätte ich nichts
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