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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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Geschenkeladen hinüber. Dort zeigte ihr die Tante das Verpacken und dekorative Schleifenbinden. Die neue Beschäftigung tat Sarah gut. Sie fand am kreativen Schaffen Spaß und half auch an den darauf folgenden Tagen eifrig im Laden.
    Tamara dagegen war nach ihrer Rückkehr froh, nicht helfen zu müssen. Es sei ihr ohnehin ein Gräuel, verkündete sie, gelangweilt im Laden herumstehen und sich mit »komischen Kunden« abgeben zu müssen.

3 DER BEGINN EINER FREUNDSCHAFT
    Die dritte Ferienwoche war schon fast vorüber und Sarah hatte sich bereits ein wenig im neuen Zuhause eingelebt. Sie lag gerade auf ihrem Bett und las ein Buch, als sie Tante Betty nach oben rufen hörte, ob sie so nett wäre, zu ihr hinunterzukommen.
    »Ja, ich bin schon unterwegs!«
    Gleich darauf hüpfte Sarah in einem luftigen Sommerkleid die Treppe hinunter.
    »Ich habe heute Nachmittag einen wichtigen Termin beim Arzt. Wärest du vielleicht wieder so nett, mich solange im Geschäft zu vertreten?«, fragte ihre Tante.
    »Aber natürlich.«
    Nach dem Mittagessen klemmte Sarah sich für den Zeitvertreib ihr Buch unter den Arm und ging in den Laden.
    Es war ziemlich ruhig an diesem Nachmittag und zwei ältere Damen schienen die einzigen Kundinnen zu bleiben. Aber als Sarah gerade damit beschäftigt war, in der hinteren Ecke einige Spieluhren und Figuren wieder an ihre Plätze zu stellen, hörte sie, wie die Glocke der Ladentür bimmelte.
    »Ich komme gleich!«, rief sie nach vorne, und wollte noch rasch ihre Arbeit zu Ende bringen. Doch in der Eile stieß sie versehentlich mit dem Ellenbogen gegen eine Vase, die zu Boden fiel und zerbrach.
    »Auweia!«, sagte sie erschrocken, »da wird sich Tante Betty aber ärgern!«
    Als Sarah sich bückte, um die Scherben aufzuheben, kam ein Junge in ihrem Alter um das Regal herum. Er schaute sie einen Augenblick verwundert an und meinte dann: »Hallo! Es klirrte so laut, da wollte ich nur mal nachsehen. Kann ich dir vielleicht helfen?«
    »Ach, es geht schon.« Sarah spürte, wie ihr vor Aufregung das Blut in die Wangen schoss, aber der Junge bückte sich geschwind und half ihr, die Scherben einzusammeln. Sie legten die Bruchstücke auf das Kassen-pult, denn schließlich musste Sarah später ihrer Tante das Missgeschick zeigen.
    »Hilfst du hier im Geschäft aus?«, fragte der Junge.
    »Ja, seit ein paar Tagen vertrete ich meine Tante hier, solange sie Besorgungen macht.«
    »Ach so, du bist die Nichte von Frau Merten! Dann wirst du wohl nur in den Ferien hier sein?«
    »Nein«, sagte Sarah mit bedrückter Stimme, »ich bleibe für immer bei meiner Tante.«
    »Wieso denn das? Wollen dich deine Eltern nicht mehr haben?«
    »Meine Eltern sind tot«, stieß sie kläglich hervor. »Sie kamen an meinem letzten Schultag bei einem Autounfall ums Leben.« Sarah schossen wieder die Tränen in die Augen und sie sah alles nur noch verschwommen.
    »Oh – das, das tut mir wirklich sehr leid. Ich hätte wohl lieber nicht fragen sollen!« Der Junge kratzte sich verlegen hinter dem rechten Ohr. Eine Weile schwiegen beide.
    »Hast du denn schon Freunde in der Stadt?«, räusperte sich der Junge schließlich, »ich meine außer deiner Cousine?«
    »Nein, leider noch nicht, und mit meiner Cousine wird das wohl ohnehin nichts werden!« Sarah blickte traurig zu Boden.
    »Das kann man sich ja denken, denn mit diesem zickigen Huhn kommt fast keiner gut aus. Jedenfalls ist das in der Schule so«, erwiderte der Junge. »Was hältst du denn davon, einmal mit an den Badesee zu fahren? Er liegt nicht weit außerhalb der Stadt, und man erreicht ihn mit dem Fahrrad von hier aus in circa fünfzehn Minuten. Dort ist jetzt in den Ferien ganz schön was los. Wenn du Lust hast, kannst du aber auch gerne einmal mit auf unseren Hof kommen. Ich könnte dir die Pferdekoppel zeigen und dir mein Lieblingspferd und meinen Schäferhund vorstellen!«
    »Ja, das wäre schön.«, sagte Sarah, deren Traurigkeit momentan besiegt war. »Aber ich muss zuerst mit meiner Tante darüber sprechen«.
    Der Junge schien über ihre Antwort sehr glücklich zu sein, denn seine Augen strahlten vor Freude. »Dann werde ich morgen kurz nach Mittag einfach mal bei dir vorbeischauen und nachfragen, ob du mitkommen darfst!«
    »Ja, das ist okay. Ich werde draußen vor dem Ladenauf dich warten«, versprach Sarah. »Übrigens, wie heißt du eigentlich?«
    »Ich bin Tim. Tschüüß!« Er lächelte sie nett an, winkte kurz und ging zur Tür hinaus.
    Sarah starrte ihm durch die
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