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Spatz mit Familienanschluß

Spatz mit Familienanschluß

Titel: Spatz mit Familienanschluß
Autoren: Othmar Franz Lang
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riesige blaue Beule auf der Stirn hat.«
    »Und woher stammt die?« Vater begann sich zu amüsieren.
    »Vom Kofferraumdeckel. Miß Tolpatsch hatte nicht bemerkt, daß ihr Vater noch den Kopf im Kofferraum hatte, als sie den Deckel zuwarf.« Anne winkte und lief rasch zum Tisch ihrer Eltern zurück.
    »Anne hat sich sehr entwickelt«, stellte Mutter fest und sah ihr nach.
    »Eine richtige junge Dame ist sie geworden«, pflichtete ihr Vater bei.
    »Gerade recht für Markus«, fand Stefanie.
    Da, keiner hatte ihn kommen sehen, da saß plötzlich ein Spatz auf der Lehne des leeren Stuhles. Er keuchte und rang nach Luft und sah auch sonst sehr heruntergekommen aus. Ihm fehlte sichtlich das elegante Äußere eines Terrassenspatzen. Er hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Altamura.
    Markus streifte den Vogel mit einem flüchtigen Blick und richtete sein Augenmerk auf Renato, der gerade die Spaghetti carbonara an den Tisch brachte.
    »Legst du mir eine auf den Tellerrand?« hörte da Markus eine Stimme fragen, die er sofort als die Stimme Altamuras erkannte.
    »Aber selbstverständlich«, sagte er laut, und Kathrin rief: »Was sagt ihr? Er spricht schon wieder mit einem Spatzen!«
    Markus hörte nicht auf seine Schwester, sondern rief, nachdem er den Spatzen auf der Stuhllehne genau betrachtet hatte: »Ja, Lucas, wie siehst denn du aus? Ich habe dich gar nicht wiedererkannt. Früher warst du kugelrund, jetzt bist du nur noch Haut und Federn.«
    »Du weißt nicht, in welchem Streß ich stecke«, seufzte Altamura. »Was glaubst du, welche Katastrophen ich schon mit dieser Miß Tolpatsch erlebt habe! Aber mindestens doppelt so viele habe ich verhindert. Darum komme ich auch jetzt erst zu dir und deinen Leuten.«
    »Hauptsache, du bist gekommen. Wenn du nur da bist, das genügt schon, Lucas.«
    »Ja, aber leider kann ich nur kurz bleiben. Ich muß wieder zurück zu dem anderen Tisch, Miß Tolpatsch braucht mich nämlich noch mehr als du im vorigen Jahr. Du ahnst nicht, was schon alles geschehen ist. Du hast ein Zahnputzglas kaputtgemacht, sie eine ganze Waschschüssel. Sie sagt, sie weiß nicht wie. Plötzlich lag sie, klirr, klirr, auf den hübschen Bodenkacheln. Und als sie ankamen, wollte sie unbedingt durch die Glastür gehen, das hat ihr die Tür sehr übelgenommen, zum Glück hat sie sich dabei nicht verletzt.«
    »Wau!« rief Markus. »Da hast du aber eine Menge zu tun. Da, nimm deine Spaghetti, damit du dich stärkst« Er war sehr froh, seinen alten Freund getroffen zu haben.
    »Einen Augenblick noch. Ich überlege gerade.«
    »Hast du keinen Hunger?«
    »Doch, aber ich überlege, ob du mir nicht helfen könntest.«
    »Und wie?«
    »Du sagst Cosima, so heißt Miß Tolpatsch, du sagst ihr, daß ihr eine Brille gut stehen würde. Sie würde damit so interessant aussehen und ungeheuer intelligent Tust du das für mich?«
    »Mach ich«, versprach Markus. »Mach ich ganz bestimmt.« Er freute sich, Altamura endlich einmal behilflich sein zu können.
    »Da fällt mir ein Stein vom Herzen«, seufzte Lucas. »Und jetzt nichts wie ran an die Spaghetti.«
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