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Soul Screamers: Todd (German Edition)

Soul Screamers: Todd (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Todd (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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Vorgesetzten sprechen.“
    Ich bekam gute Lust, ihm doch einen Klaps zu verpassen, als er mir frech ins Gesicht lachte. „Nicht einmal ich möchte mit meinem Vorgesetzten sprechen.“ Sein Lächeln wirkte jetzt echt, aber so ganz traute ich ihm noch immer nicht über den Weg. „Bevor wir weitermachen: Ich heiße übrigens Levi.“
    „Ist mir egal, wie du heißt.“ Aber jetzt wusste ich wenigstens, über wen ich mich bei seinem Boss beschweren konnte.
    „Entspann dich. Dein Bruder lebt – er ist vor drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Und du bist mausetot.“ Der Reaper rutschte auf dem Stuhl hin und her. „Das sind die Sachen, in denen du begraben worden bist.“ Er deutete auf das Hemd und die fremde schwarze Bügelfaltenhose, die ich trug.
    Ich sah aus wie ein Kellner.
    „Wenn ich tot bin, was mache ich dann im Krankenhaus?“
    „Das ist ein Altersheim.“ Er hüpfte von der Stuhlkante auf den Boden, kaum einen Meter zwanzig groß. „Genauer gesagt das Colonial Manor, Zimmer 118. Dir wurde eine Art befristeter Besucherausweis ausgestellt. Niemand kann dich sehen oder hören.“
    „Ich besuche ein Altersheim in meinem Begräbnisoutfit, und niemand kann mich sehen oder hören. Das ist das Verrückteste, was ich je gehört habe.“
    „Setz dich, ich erklär dir alles.“ Widerwillig setzte ich mich aufs Bett und zupfte an dem furchtbaren Hemd herum. „Du bist zu Besuch im Leben , nicht im Altersheim. Wir sind nur hier, weil das momentan einer meiner Arbeitsplätze ist. Und du bist – im weitesten Sinne – hier, damit ich dich rekrutieren kann.“
    „Mich rekrutieren?“
    „Ja.“ In einer allumfassenden Geste breitete er die Arme aus. „Es gibt in diesem Bezirk neun Altersheime, und uns fehlt ein Mann – genauer gesagt haben wir den Mann verloren, der die Nachtschicht hatte und zwischen den Einrichtungen hin und her gependelt ist. Je schneller ich die Stelle wieder besetze, desto eher komme ich wieder auf meine Managerposition zurück, die ich mir verdammt hart erarbeitet habe.“
    „Du hast mich zurückgeholt …“ An sich schon ein echt absurder Gedanke. „… damit ich in einem Altenheim arbeite? Was soll ich machen, die Bettpfannen säubern?“ War ich tot oder verflucht? „Jetzt verstehe ich so langsam, was mit ,die Hölle auf Erden’ gemeint ist.“
    „Du wirst als Reaper angeheuert“, erklärte Levi stirnrunzelnd. „Ich dachte, das wäre klar.“
    „Klar? Das Ganze ist eher rätselhaft und verwirrend.“ Auf einmal war ich froh zu sitzen. „Gib mir eine Minute. Ich muss das erst mal verdauen.“
    Levi zuckte seine schmalen Schultern. „Du kommst damit besser klar als alle anderen, die ich bisher angeheuert habe. Das liegt wohl daran, dass du schon Vorwissen mitbringst, weil du ein Banshee bist. Genau deshalb möchte ich dich auch für diese Stelle haben. Mit etwas Glück dauern Ausbildung und Einarbeitungszeit bei dir nur halb so lange wie bei den anderen. Und je kürzer es dauert, dich auszubilden …“
    „… desto früher kannst du wieder auf deine Managerposition zurück, die du dir so verdammt hart erarbeitet hast. Das hab ich inzwischen begriffen.“ Wenn es im Jenseits Manager gibt, wie sieht es dann mit Kundenservice aus?
    Diesmal lächelte Levis aufrichtig, was umso unheimlicher war. „Ich wusste, dass du schnell von Begriff bist.“
    Meine Gedanken überschlugen sich. „Bisher habe ich nur begriffen, dass du mich von den Toten zurückgeholt hast, um einen Reaper aus mir zu machen.“
    „Ich habe dich nicht zurückgeholt. Das hat die Wiederbelebungsabteilung übernommen. Und weil du ein Banshee bist, wollten sie dich gleich behalten. Aber ich habe darauf bestanden, dass die Reaper ein Vorrecht auf dich haben.“
    „Ja, klar, das klingt natürlich kein bisschen verrückt“, murmelte ich. „Habe ich auch ein Wörtchen mitzureden?“
    „Natürlich. Es ist deine Entscheidung. Aber überlege dir genau, wofür du dich entscheidest. Denn dein Besucherausweis gilt nur vierundzwanzig Stunden, und das mit der Wiederbelebung funktioniert nur ein einziges Mal. Zögerst du zu lange mit der Entscheidung, bist du für immer tot. Schlägst du das Angebot aus, bist du auch für immer tot. Wenn du den Job annimmst und der Chefetage einen Grund lieferst, dich zu feuern, bist du auch für immer tot. Kapiert?“
    Ich nickte bedächtig. „Wenn ich es vermassele, bin ich mausetot. So viel ist klar.“
    „Noch irgendwelche Fragen?“
    „Da kannst du Gift drauf
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