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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren«
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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auf der linken Seite sehen. Sie ist jetzt auf ­Wagenhöhe Nummer 5 … Nummer 6 …« Und so weiter. Die Passagiere lachten. Zur Belohnung gab es für alle noch im Bord­bistro ein Getränk auf Kosten der Bahn. Geht doch!
    Christoph Knigge
    Morgens um 8 Uhr im vollbesetzten ICE von Köln Hauptbahnhof nach Hannover: Nach ein paar Minuten wurde der Zug immer langsamer, und mir war die Umgebung nicht mehr bekannt, obwohl ich die Strecke oft fahre. Kurz darauf hielt der ICE, und der Fahrer ging im Kies neben dem Zug nach hinten. Dann kam die Durchsage, dass man aus Versehen in den Güterumladebereich gefahren sei. Jetzt sei nicht ganz klar, wie man denn hier wieder herauskomme. Ungläubiges Staunen, Kopfschütteln und Gelächter bei den Fahrgästen. Nach circa zehn Minuten fuhr der Zug in die entgegengesetzte Richtung. Es wurde angesagt, dass man jetzt den Weg gefunden habe und darum bitte, die Verzögerung zu entschuldigen.
    Magnus Thurn, Hürth
    Ein Zug raste ungebremst durch einen kleinen Bahnhof zwischen Bremen und Bremerhaven. Die Wartenden am Bahnsteig beobachteten, wie er in weiter Ferne zum Halten kam. Eine Viertelstunde lang sahen sie nur die Rücklichter. Schließlich setzte sich der Zug wieder in Bewegung und fuhr langsam rückwärts ein. Aus der Tür des hintersten Waggons schaute der Zugbegleiter heraus, er wies den Lokführer an. Er grinste von einem Ohr zum anderen und rief den applaudierenden Leuten zu: »Nicht lachen, nicht lachen! Der ist noch ganz neu!«
    Ingo Lübken
    Wir saßen im IC auf der Fahrt durchs Münsterland, als der Zug auf freier Strecke stehen blieb. Ich hörte in Gedanken schon die Standardansage, die so etwas mit Verzögerungen im Betriebsablauf begründet. Doch es kam: »Die Weiterfahrt verzögert sich, weil … da sind … es ist eine Schafherde auf den Schienen. Der Bundesgrenzschutz ist informiert.« Alles lachte. Der Zug stand fast eine Stunde lang, und wir lauschten den Kommentaren des Zugchefs, der offensichtlich auch seinen Spaß hatte: »Der Grenzschutz ist da. Ich sehe sie.« – »Sie versuchen, die Schafe einzufangen.« – »Es sind nur noch wenige auf den Schienen.« Schließlich waren alle Tiere in Sicherheit, und auch mein Kollege war nicht allzu schlecht gelaunt, obwohl er seinen Anschlusszug verpasste.
    Sigrun Friederike Priemer, Hamburg

    Auf einer Zugfahrt im ICE-Sprinter von Berlin nach Stuttgart kam es zu einem ungeplanten Halt in Kassel. Kurz darauf hörten wir die Durchsage: »Der Lokführer wurde ausgetauscht. Da sich der zugestiegene Lokführer im Streckennetz nicht auskennt, muss die Fahrgeschwindigkeit deutlich reduziert werden.« Nach gemächlicher Fahrt und mit einer Stunde Ver­spätung erreichten wir Frankfurt, und da zeigte sich die Unkenntnis deutlich: Der Fahrer irrte rund eine halbe Stunde durch sämtliche Stadtteile Frankfurts, bis er endlich den Hauptbahnhof gefunden hatte.
    Inga Warncke, Hamburg
    Nachts auf der Fahrt von Hannover nach München Hauptbahnhof: »Meine Damen und Herren, in Kürze erreichen wir München-Pasing.« Kurz darauf hielt der Zug an. Nach fünf Minuten folgte die Durchsage: »Meine Damen und Herren, wir sind außerplanmäßig zum Stehen gekommen, es geht in wenigen Minuten weiter.« Nach kurzer Zeit: »Meine Damen und Herren, es ist doch schon recht dunkel hier vorne, wir befinden uns in München-Pasing. Ich bitte alle Passagiere, die hier aussteigen möchten, dies nun zu tun.« Kommentar meines Sitznachbarn: »Gut, dass der ICE automatisch hält, wenn die Zugführer hier schon die Bahnhöfe verschlafen.«
    Benjamin Winkler, Goslar
    In der Regionalbahn von Wuppertal nach Bonn: »Aufgrund einer vollkommen unsinnigen wie auch überflüssigen Zugüberholung werden wir erst in zehn Minuten nach Köln Hauptbahnhof weiterfahren können.«
    Arnd Tüffers, Mettmann
    Beim Verlassen des Leipziger Hauptbahnhofes fuhr mein ICE in einen Tunnel, wurde langsamer und blieb schließlich mitten in der Röhre stehen. Einige Minuten später lief ein sichtlich verwirrter Zugbegleiter durch die Waggons. Die noch gutgelaunten Fahrgäste störten sich wenig daran. Nach etwa fünf Minuten kam eine Durchsage, bei der der Schaffner sich kaum das Lachen verkneifen konnte: »Meine Damen und Herren, es tut mir sehr leid, aber wir haben uns offensichtlich verfahren. In diesem
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