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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
Autoren: Antje Blinda
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anbei.«
    Eingegangen bei TUI
    Verzweifelt rief eine Familie aus den USA in unserem Reisebüro an: »Opa ist weg!« Ihr Großvater war ihnen in Disneyland in Florida abhandengekommen. Wir sollten den Kunden bei den Behördenformalitäten helfen. Erst zwei Tage später tauchte der alte Herr wieder auf. Er hatte sich einfach an den Tisch einer amerikanischen Familie gesetzt, die in dem Hotelbereich des Parks wohnte, und die hatte ihn für die zwei Nächte aufgenommen. Der Opa hatte wohl keine Lust mehr auf seine Sippe gehabt, denn verwirrt war er nicht. Aber auch seine Angehörigen hatten sich mit der Suche einen ganzen Tag Zeit gelassen – sie waren wohl genauso erleichtert, mal alleine unterwegs sein zu können.
    Aus einem Reisebüro
    In einem Hotelrestaurant bestellte ein Gast jeden Tag beim Abendessen drei Bier. Bedauerlicherweise lag die Menge des Bieres wohl immer einen Zentimeter unter dem Eichstrich. Nach der Reise wurden wir mit einem Erstattungsanspruch konfrontiert, für den der Gast die entgangene Biermenge haargenau am aktuellen Bierpreis ausgerechnet hatte.
    Eingegangen bei TUI
    Eine US-Jazzband rief nachts von der Grenze nach Georgien an: »Unser gesamtes Musikequipment wurde beschlagnahmt! Tun Sie was!« Das war das einzige Mal, dass ich je Grenzbeamte am Telefon bestochen habe: Für 1000 Dollar, die die Musiker dem Mann überreichen mussten, war ihre Ausrüstung 30 Minuten später wieder freigegeben.
    Aus einem Reisebüro
    Nach einer Fahrt mit einem Tauchsafari-Boot beschwerte sich ein Kunde: »Aufgrund dessen, dass der Flatscreen in meiner Kabine nicht an der richtigen Stelle angebracht war und ich von meinem Bett aus den Kopf etwas neigen musste, hatte ich Probleme mit meinem Nacken und konnte insgesamt drei Tauchgänge nicht durchführen.«
    Eingegangen bei einem Tauchsafari-Veranstalter in Ägypten
    Eine ungewöhnliche Beschwerde über »massive Lärmbelästigung« hat uns von Urlaubern auf den Malediven erreicht. Die Kunden schrieben uns eine Mail, verbunden mit der Aufforderung, dringend eine andere Unterkunft zu besorgen, da sie den Lärm in der Nacht nicht mehr aushalten würden.
    Wir waren darüber sehr verwundert, denn die Kunden waren auf einer sehr idyllischen Malediveninsel, ohne jegliche Animation oder ähnliche »Gäste-Bespaßung«. Das Motto der Insel könnte man als exklusiven Robinson-Tourismus bezeichnen.
    Wir baten um ein paar Details zur Art der Lärmbelästigung, und siehe da: Das Meer war schuld. Die Kunden hatten einen sogenannten Water-Bungalow gebucht, also eine Unterkunft, die auf Stelzen ins Meer gebaut ist. Nach der Antwort »Das Meer gluckert viel zu laut« haben wir die Kunden in ein Zimmer mit festem Untergrund auf der Insel umgebucht.
    Aus einem Reisebüro
    Ein Urlauber musste während seines Hotelaufenthaltes feststellen, dass neben der von ihm gebuchten Halbpension auch all-inclusive angeboten wurde – dies allerdings lediglich für die englischen Hotelgäste. Der Gast empörte sich darüber und erwartet nun bei seinem nächsten Urlaub im selben Hotel, dass entweder niemand all-inclusive haben darf oder er auch
    in den Genuss kommt.
    Beschwerde beim Reiseveranstalter TUI
    In der Airline- und Reisebürosprache wird vereinfacht, wann immer es geht. Besonders beliebt sind die Drei-Buchstaben-Codes – nicht nur Flughäfen werden so abgekürzt, sondern zum Beispiel auch der Status eines Kunden. So bekommt ein »normaler Frequentflyer« den Code FQT, ein besonders guter Kunde ist ein SEN, und ein Top-VIP-Kunde erlangt den seltenen Status HON. Und dann gibt es als deutschsprachige Spezialität noch den RAL, einen wenig schmeichelhaften internen Status als »Riesenarschloch«. Dieser Vermerk wird unsichtbar für den Kunden in der Buchung gespeichert, und natürlich wird niemals darüber gesprochen.
    Trotzdem musste ein extrem unangenehmer Kunde von seinem Eintrag etwas mitbekommen haben. Denn als er zu spät am Flughafen ankam, lief er zu seinem Gate, wo gerade die Maschine wegrollte, und rief laut: »Haaaalt, haltet die Maschine auf, ich bin ein RAL!!«
    Aus einem Reisebüro
    Ein Paar buchte auf Mallorca ein Hotel in unmittelbarer Nähe der sogenannten Schinkenstraße, der berühmt-berüchtigten Biergarten-Meile an der Playa de Palma. Die Nachbarschaft wird in der Hotelbeschreibung des Kataloges ausdrücklich als sehr lebhaft beschrieben. Da die Gäste ihren Hotelaufenthalt aber für den Monat Mai buchten, gingen sie von einer ruhigen Lage des Hotels aus. Nach ihrer
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