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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
Autoren: Antje Blinda
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Rückkehr beschwerten sie sich über nächtliche Lärmbelästigung und wollten eine finanzielle Entschädigung wegen des Schlafmangels.
    Eingegangen beim Reiseveranstalter TUI
    Ein Ehepaar hatte sich explizit einen Urlaub in einem »clean und puristisch designten« Hotel gewünscht. Das schließlich gebuchte Ziel lag in den Emiraten und gehört zu den weltweit besten Design-Hotels. Vom Garten und der gesamten Hotelanlage haben die Kunden geschwärmt, aber das Deluxe-Zimmer hat ihnen leider nicht gefallen: Es fehlte die »typische opulente orientalische Einrichtung, wie üppige Kissen, schwere Vorhänge und so weiter«. Offensichtlich gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen von »cleanem« Design.
    Aus einem Reisebüro
    Bei einem Tauchreisen-Veranstalter erkundigte sich eine Interessentin nach einem Angebot am Roten Meer in Ägypten: »Stimmt es, dass Zabargad eine Insel ist? Ich habe das Problem, dass ich beim Tauchen immer wieder unter Wasser pinkeln muss (muss ich einfach sagen) und dann nicht einfach loslassen kann. Ich muss die Möglichkeit haben, mich auf den Sand zu knien oder mich irgendwo festzuhalten, damit ich mich entspannen kann. Oder ohne Druck auf der Stelle schweben geht auch. Also, wie ist das möglich im Tauchgebiet? Ich möchte kein Strömungstauchen, sondern ruhiges Wasser mit klarer Sicht, Fischen und Korallen. Tauchtiefe bis 15 Meter reicht vollkommen aus.«
    Nachfrage bei einem Tauchreisen-Veranstalter
    Ein Kunde wollte Schadenersatz, weil sich die Buchung aus der Warteliste nicht realisieren ließ. »Können Sie sich vorstellen, was ich die 14 Tage mit meiner Frau aushalten musste? Ich möchte Ihrem Hause nicht feindlich gegenüberstehen und hätte gerne 20 Prozent vom geplanten Reisepreis«, forderte er.
    Eingegangen bei TUI
    An einem Sonntagnachmittag mitten in der Hochsaison betrat ein Chinese, Mitte dreißig, das Mietwagenareal des Züricher Flughafens. Ihm folgte eine seltsame Entourage: seine Frau, vier Kinder, ein Assistent sowie ein Mitarbeiter einer großen Fluglinie, der einen vollbeladenen Gepäckwagen, wie man sie vom Vorfeld kennt, hinter sich herzog. Der Mann trug ein edles Hemd mit Weste, die aussah, als ob sie Goldfäden enthielt. Er hielt schnurstracks auf unseren Schalter zu, nannte seinen Namen und bat in gebrochenem Englisch um das für ihn reservierte Fahrzeug.
    Mein Kollege und ich schauten uns erstaunt an. Denn auf diesen Namen war zwar ein Fahrzeug reserviert, es handelte sich jedoch um das kleinste von uns angebotene Modell: einen Renault Twingo. Aufgrund der Sprachbarriere dauerte es einige Zeit, bis der Asiate das Malheur zu begreifen schien – immer wieder zeigte er auf einen luxuriös ausgestatteten Mercedes-Van in unserem Prospekt. Da wir uns mitten in der Hochsaison befanden, hatten aber weder wir noch einer unserer Mitbewerber einen Van vorrätig. Da lief der Mann wutentbrannt schimpfend auf seinen Assistenten zu, der sich immer weiter hinter seine Aktenmappe duckte und eine Entschuldigung nach der anderen stammelte.
    Wir konnten ihm dann für die ersten Tage mit einem Kombi weiterhelfen. Darin war jedoch nur Platz für fünf Personen und nicht für das komplette Gepäck, so dass der Assistent mitsamt drei großen Koffern die weitere Reise allein antreten musste. Leider hatte er keine Kreditkarte, und sein Chef weigerte sich standhaft, die Kosten für ein zweites Fahrzeug zu übernehmen. So musste der arme Tropf sich allein mit den drei sperrigsten Gepäckstücken im Zug auf den Weg in das mehrere Hundert Kilometer entfernte Feriendomizil machen.
    Daniel Villa Ramirez, Mitarbeiter einer Autovermietung
    Ein älteres Ehepaar beschwerte sich zunächst über eine Verspätung auf dem Hinflug, schrieb jedoch im gleichen Satz, der Pilot sei zu schnell geflogen. Das starke Absenken habe bei der Landung zu Ohrendruck geführt. Darüber hinaus bemängelten die beiden, dass einmal pro Tag der Kinderclub am Ruhepool vorbeigelaufen sei und die Kinder dabei »einige Sätze laut riefen«. Zu guter Letzt habe die Abendunterhaltung »nicht der Tatsache« entsprochen. Was die Reiserückkehrer damit genau meinten, konnten wir nicht erraten.
    Beschwerde beim Reiseveranstalter TUI
    »Ich finde meinen Reisepass nicht und möchte bei Ihnen einen neuen bestellen«, erklärte ein Kunde in unserem Reisebüro. Den Hinweis, dass dafür allein die entsprechenden Behörden zuständig seien, kommentierte der Mann als »nicht besonders kundenorientiert und unflexibel«.
    Aus einem
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