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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe
Autoren: Dale Carnegie
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Beherrschung dieses Mechanismus zu lernen, das heißt in Tageseinheiten zu leben, weil dies die beste Methode ist, sicher zu reisen. Gehen Sie auf die Brücke und sorgen Sie dafür, dass wenigstens die wichtigsten Schotten richtig schließen. Drücken Sie auf den Knopf und hören Sie, wie auf jeder Ebene Ihres Lebens die eisernen Türen die Vergangenheit abschließen – das tote Gestern. Drücken Sie auf einen andern Knopf und verriegeln Sie mit einem eisernen Vorhang die Zukunft – das ungeborene Morgen. Dann sind Sie sicher – für heute sicher! Schließen Sie die Vergangenheit weg! Lassen Sie die tote Vergangenheit ihre Toten begraben … Denken Sie nicht mehr an das Gestern, das Dummköpfen den Weg allen Staubes wies … Wenn die Bürde von morgen mit der von gestern heute getragen werden muss, wankt auch der Stärkste … Verbannen Sie auch die Zukunft aus Ihrem Leben, so endgültig wie die Vergangenheit … Die Zukunft ist heute … Es gibt kein Morgen. Der Rettungsanker ist das Heute. Energieverschwendung, Depressionen, nervöse Ängste bedrängen den Menschen, der sich um seine Zukunft Sorgen macht … Schließen Sie also die Schotten vorn und achtern und gewöhnen Sie sich an, Ihr Leben in ‹Tageseinheiten› zu planen.»
Gewöhnen Sie sich an, Ihr Leben in «Tageseinheiten» zu planen.
    Wollte Dr.Osler damit sagen, dass wir uns keine Mühe machen sollten, das Morgen vorzubereiten? Nein, ganz sicher nicht. Er führte in seiner Rede vielmehr aus, dass man sich auf seine Zukunft am besten vorbereite, wenn man sich mit seiner ganzen Intelligenz und Begeisterung darauf konzentriere, die Arbeit von heute auch heute ganz vorzüglich zu leisten. Das sei die einzig mögliche Methode, sich auf die Zukunft vorzubereiten.
    Sir William Osler bat die Studenten, den Tag mit der Bitte des Vaterunsers «Und gib uns unser täglich Brot» zu beginnen.
    Vergessen Sie nicht, dass in diesem Gebet nur um das tägliche Brot gebeten wird. Es enthält keine Klage über das alte Brot, das wir gestern essen mussten. Und es heißt in ihm auch nicht: «O Gott, es hat schon lange nicht mehr geregnet, vielleicht kommt eine neue Dürre – woher werde ich im Herbst mein Brot nehmen – vielleicht verliere ich meine Arbeit – o Gott, wie kann ich dann Brot kaufen?»
    Nein, dieses Gebet lehrt uns, nur um das tägliche Brot zu bitten. Das tägliche Brot ist die einzige Art von Brot, die wir essen können.
    Vor langer Zeit wanderte ein armer Philosoph durch ein steiniges Land, wo die Menschen sich nur mühsam ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Eines Tages versammelte sich die Menge um ihn auf einem Hügel, und er hielt eine Predigt, die wahrscheinlich zu den meistzitierten Ansprachen aller Zeiten gehört. Sie enthielt siebenundzwanzig Worte, deren Klang durch alle Jahrhunderte hallte: «Darum sorget nicht für den anderen Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.»
«Darum sorget nicht für den anderen Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.»
    Viele Menschen haben diese Worte von Jesus verworfen: «Darum sorget nicht für den anderen Morgen.» Sie fanden sie zu idealistisch, zu mystisch. «Ich muss an die Zukunft denken», sagen sie. «Ich muss eine Versicherung abschließen, um meine Familie zu versorgen, ich muss Geld für mein Alter sparen, ich muss Pläne machen, um vorwärts zu kommen.»
    Natürlich stimmt das. Doch als man diese Worte von Jesus vor mehr als dreihundert Jahren übersetzte, deutete man sie anders, als man sie heute deutet. Vor dreihundert Jahren interpretierte man das Wort Sorge oft als Angst. Moderne Bibelübersetzungen zitieren Jesus genauer und sagen: «Ängstigt Euch nicht um das Morgen.»
    Selbstverständlich müssen Sie sich Gedanken über das Morgen machen, ja, ganz genaue Gedanken, und Sie müssen es planen und vorbereiten. Aber Sie dürfen keine Angst haben.
    Während des Zweiten Weltkriegs planten unsere militärischen Führer auch voraus, aber irgendwelche Ängste oder Sorgen konnten sie sich dabei nicht leisten. «Ich habe die besten Männer mit der besten Ausrüstung versorgt, die wir haben», sagte Admiral Ernest J. King, der die Marine der Vereinigten Staaten befehligte. «Und ich habe ihnen den meiner Meinung nach klügsten Einsatzbefehl gegeben. Mehr kann ich nicht tun. Und», fuhr Admiral King fort, «wenn ein Schiff versenkt wurde, kann
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