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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe
Autoren: Dale Carnegie
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ging. Auch wenn es hin und wieder Tage gab, an denen mich die alte Niedergeschlagenheit beschlich, besonders, wenn ich sehr müde war, so konnte ich mir dann doch sagen, dass es das Klügste war, jetzt nicht über sich nachzudenken und mit sich ins Gericht zu gehen. Und langsam und allmählich wurden diese Momente immer seltener und verschwanden schließlich ganz.
    Heute, ein Jahr später, habe ich einen sehr glücklichen und erfolgreichen Mann, ein schönes Haus, in dem ich mich sechzehn Stunden am Tag beschäftigen kann, und drei gesunde, fröhliche Kinder – und mit mir selbst habe ich Frieden geschlossen.

Wie Benjamin Franklin seine Sorgen bekämpfte
    Diesen Brief schrieb der Staatsmann an Joseph Priestley, als Letzterer das Angebot erhielt, Bibliothekar des Earl of Shelburne zu werden, und Franklins Rat erbat.

    London, 19.September 1772
    Sehr geehrter Herr!
    In der Sache, zu der Sie meinen Rat hören möchten und die von so großer Bedeutung für Sie ist, kann ich Ihnen aus Mangel an ausreichender Kenntnis der Lage nicht empfehlen, was Sie tun sollen, doch wenn Sie gestatten, erzähle ich Ihnen etwas über das Wie . Geraten wir in eine schwierige Situation, so erscheint sie uns hauptsächlich deshalb schwierig, weil wir während unserer Überlegungen nicht alle Gründe pro und contra gleichzeitig im Kopf gegenwärtig haben. Manchmal präsentiert sich dieser Gedanke allein, und zu anderer Zeit jener, und der erste gerät aus dem Blickfeld. Daher die unterschiedlichen Ziele oder Vorlieben, die abwechselnd vorherrschen, und auch die Unsicherheit, die uns verwirrt.
    Um dieses Hindernis zu überwinden, habe ich mir folgende Methode angewöhnt: Ich teile ein Blatt Papier durch einen senkrechten Strich in zwei Felder. Über das eine schreibe ich Pro, über das andere Contra. Während der nächsten drei oder vier Tage denke ich über das Problem nach und notiere in der jeweiligen Sparte kurz die Gedanken, die mir zu verschiedenen Zeiten zu dem Thema einfallen, die dafür und die dagegen. Wenn ich dann alle auf einen Blick zusammenhabe, bemühe ich mich, ihre jeweilige Wichtigkeit abzuschätzen. Finde ich zwei gleichwertige Punkte – einen in jeder Spalte –, streiche ich beide aus. Wenn ich merke, dass ein Pro zwei Contra aufwiegt, streiche ich die drei aus. Sprechen zwei Gründe dafür und drei dagegen, verfahre ich ebenso. Dank dieser Methode finde ich schließlich heraus, wo die Mitte liegt. Und sollten nach ein oder zwei Tagen weiteren Nachdenkens keine neuen Argumente von Bedeutung auftauchen, treffe ich meine demgemäße Entscheidung. Und obwohl die Gewichtigkeit der Gründe nicht mit der Präzision von algebraischen Mengenangaben messbar ist, so glaube ich doch, dass, wenn alle Punkte getrennt und im Verhältnis zueinander betrachtet werden und der ganze Fall vor meinen Augen offen daliegt, ich dann zu einem besseren Urteil gelange und die Wahrscheinlichkeit, einen übereilten Schritt zu tun, geringer ist. Und tatsächlich habe ich großen Vorteil gezogen aus dieser Art des Abwägens, die man Algebra der Moral oder der Vernunft nennen könnte.
    Ihnen von ganzem Herzen wünschend, dass Sie zur bestmöglichen Entscheidung gelangen mögen, bin ich wie immer, mein lieber Freund, Ihr sehr ergebener
    Ben Franklin

Von Kathryne Holcombe Farmer
Ich machte mir so viele Sorgen, dass ich achtzehn Tage
keinen Bissen essen konnte
    Vor drei Monaten hatte ich so viele Sorgen, dass ich vier Tage und Nächte nicht schlief. Und drei Wochen konnte ich keinen Bissen hinunterbringen. Schon der Geruch nach Essen machte mich ganz elend. Es lässt sich nicht mit Worten beschreiben, was für Qualen ich litt. Manchmal dachte ich, dass alle Foltern der Hölle nicht schlimmer sein konnten. Ich hatte das Gefühl, dass ich verrückt würde oder sterben müsste. So konnte es nicht mehr lange weitergehen.
    Der Wendepunkt in meinem Leben war der Tag, an dem ich ein Vorausexemplar dieses Buches erhielt. In den letzten drei Monaten habe ich praktisch mit diesem Buch gelebt und jede Seite genau studiert, auf der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, mein Leben neu zu leben. Die Veränderung meiner geistigen Einstellung und meiner Gefühle ist verblüffend, fast unglaublich. Ich bin jetzt in der Lage, im täglichen Lebenskampf zu bestehen. Mir wurde bewusst, dass ich mich nicht über Probleme von heute halb verrückt machte, sondern aus Empörung oder Angst über Dinge, die gestern geschehen waren oder morgen geschehen konnten.
    Wenn
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