Sophies Kurs

Inzwischen hat Miss Halshaw, hingerissen von dem bewegenden Moment, ihre versprochene Darbietung vorzeitig begonnen. Sie versucht, den widerstrebenden Captain Andreas von der
Giaconda
auf die Bühne zu holen, um sie mit seiner zerbeulten und verbogenen Flöte bei einer Auswahl spanischer Shanties zu begleiten. In der Zwischenzeit pirscht sich ihr Begleiter Captain Estranguaro unter unübersehbarem Zucken seines Stummelschwanzes an die Kellnerinnen heran.
    Doch ehe der Steward einschreiten kann, um zu stark aufwallende Gefühle zu dämpfen, wird er durch ein trillerndes Pfeifen in der Ophiq-Sprache, das so viel bedeutet wie ›Beeil dich, komm schnell‹, abberufen. Sein Landsmann mit dem breiten Hut schickt ihn zum Dach, wo ein ganzer Schwarm Engelsvolk, der gerade vom Mars eingetroffen ist, landet. Die sechs Engel schleppen bizarre Hochzeitsgeschenke heran: eine Tasche voller Edelsteine und ein Kranz zerzauster Federn für Braut und Bräutigam. Sie gehören zu den wilden Wüstenengeln aus dem Süden. Keiner weiß, wie sie hierher-kamen. Einige von ihnen sind nackt oder fast nackt. Die Klauen an ihren Füßen sind hart und braun, wie mit Lack überzogen. Sie stinken zum Himmel, grinsen wie Katzen und rempeln sich dauernd gegenseitig an.
    Aber wie herrlich doch ihre Schwingen leuchten! Sie schimmern wie Gold im Sonnenlicht ...