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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis
Autoren: Sandra Todorovic
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einwandfrei frisiert. Sie sah wirklich hübsch aus. Es war so klar - sie wollte jemanden beeindrucken.
Und dieser jemand war Michael Wagner. Groß, wie die meistern in der Mannschaft, blond, blaue Augen und äußerst interessiert an Ruby. Sie sahen so witzig aus neben ihm. Da Ruby höchstens 1.65 m groß war.
Wir liefen in Richtung Turnhalle.
„Ich muss euch noch was erzählen. Mir ist gestern Nacht etwas echt Merkwürdiges passiert.“
„Und was?“, fragte Ruby
„Gestern Nacht ist jemand in unserm Wohnheim herumgeschlichen, und zwar um zwei Uhr morgens.“
Sie sahen mich alle ein wenig verwirrt an.
„Um zwei Uhr morgens?“, fragte Alexis.
„Ja, er trug einen komischen Kapuzenumhang - total abstrus.“
„Woher weißt du, dass es ein Junge war?“ Lisa sah mich neugierig an.
„Er war groß und machte große, schwere Schritte, ich glaub kaum, dass eines unserer Mädchen in Frage kommt.“
„Bist du ihm etwa gefolgt?“, fragte Alexis mit leichtem Entsetzen in der Stimme.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Spinnst du? Das hätte wer weiß sein können“, schimpfte sie.
„Ich wollte wissen, wer es ist. Aber bevor ich sehen konnte, wer unser nächtlicher Besucher ist, verschwand er in einem der Zimmer.“
„In welchem den?“, fragte Ruby.
„Keine Ahnung. Er bog um die Ecke und war schon weg, als ich ankam.“
„Ich wette es war Megans Zimmer“, scherzte Lisa, als wir vor der Turnhalle ankamen.
Lachend gingen wir hinein. Die Turnhalle war schon bis zum Bersten voll mit aufgeregten Fans. Schnell waren meine Gedanken an letzte Nacht verschwunden. Gelächter, Stimmengewirr und Jubel für die Cheerleader der Magics erfüllten den großen Raum. Unter ihnen Erin Walsburg, vorzeige Schülerin mit immer sitzender Frisur, sogar wenn sie einen stink normalen Pferdeschwanz trug. Wenn es nach ihr ginge, müsste jeder nach ihrer Pfeife tanzen, so wie die Pompons in ihren Händen. Diese verbitterte Kuh. Sie war arrogant, überheblich, selbstverliebt und störrisch. Sie verkörperte alles, was ich nicht ausstehen konnte. Sie mochte mich nicht und ich sie genauso wenig. Wenn ich Superman wäre, dann wäre Erin ganz bestimmt Lex Luther. Kaum zu glauben, aber ich hatte es ernsthaft geschafft, mir innerhalb von vier Wochen eine Erzfeindin zu machen. Und ich wusste nicht einmal wie. Ich hatte einfach von Natur aus eine Abneigung gegen sie. Wir erblickten Megan, die uns zu sich winkte. Sie verteidigte standhaft unsere Plätze.
„Na endlich, lange hätte ich die Plätze nicht frei halten können, die haben mich schon fast geköpft“, sagte sie, als wir uns zu ihr setzten.
Wir saßen ganz unten, gleich am Spielrand, wo wir eine super Aussicht auf die Jungs hatten, die gleich die Halle betreten würden. Und wie aufs Stichwort kamen die Spieler auf das Spielfeld.
Ich hatte nicht wirklich Ahnung von Handball, deshalb hatte Alexis mir dir Regeln kurz erklärt, die ich nicht mehr alle genau wusste, aber solange der Ball im Netz landete, war ja alles bestens.
Viktor strahlte mich an. Er sah echt gut aus in dem weißen Trikot. Wie ein Engel, aber ob er auch einer war, da war ich mir nicht so sicher. Ich verstand mich wirklich wahnsinnig gut mit ihm. In kürzester Zeit war eine innige Freundschaft zwischen uns entstanden. Doch Viktor zeigte viel tiefere Zuneigung, als für einen Freund üblich. Was im Grunde genommen super wäre, wenn mir da nicht noch ein anderer Junge im Kopf herumschwirren würde. Der im Moment nicht anwesend war, aber es bald wieder sein würde. Auch wenn es nur ein paar Sätze waren, die wir ausgetauscht hatten, dachte ich oft an Jayden. Er hatte sich in meinen Kopf gebrannt. Sein Gesicht, seine Augen, die Art wie er sprach sowie die Berührung seiner Hand. Und immer noch beschäftigte mich die Frage, warum er überhaupt mit mir gesprochen hatte, bevor er abgereist war.
Das Spiel begann und holte mich aus meinen Gedanken.
Die Gegner trugen blau. Der Kapitän schien mir ein regelrechter Riese zu sein. Er sah aus wie ein Stier und war bestimmt über zwei Meter groß. Er hatte längliche, schwarze Haare, die er mit einem Stirnband daran hinderte, ihm ins Gesicht zu fallen. Er ähnelte so gar nicht einem Sechszehnjährigen.
„Wenn er einen Ball nach einem wirft und deinen Kopf trifft, fällt man gleich in Ohnmacht“, scherzte Megan.
Wir lachten los, weil sie ein so ernstes Gesicht machte, als wolle er gleich auf sie losgehen.
Viktor rannte gekonnt an der Nummer 9 vorbei, drehte sich und passte den Ball zu Carlos,
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