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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition)
Autoren: Helen Christopher
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einzigen Nicht-Mediziner waren. Philipp hat mich mitgeschleppt, weil er alleine nicht los wollte und seine große Liebe Ramos ihn ein paar Tage vorher sitzen gelassen hatte. Ich habe ihm den Gefallen getan. Genau wie ich, wirkte Maja dort fehl am Platz und so kamen wir ins Gespräch. Sie ist von ihrer Freundin und Mitbewohnerin Kathi mitgebracht worden und konnte ebenso wenig wie ich mit den Mediziner-Storys etwas anfangen. Wir verzogen uns in eine Ecke und begannen zu reden. Es hat gefunkt und seitdem bin ich wieder glücklich.
    Irgendwann meinte sie, dass sie mit mir gerne mal eine Reise in die Ferne machen möchte. Sie beneide mich dafür, wo ich schon überall war. Es sei an der Zeit, ihren Horizont zu erweitern und das am besten mit mir. Da ging mir das Herz auf.
    Ich hoffe, diese Reise schweißt uns richtig zusammen. Ich wollte schon immer mal nach Indien. Maja war sofort von meinem Vorschlag begeistert. Doch ein wenig habe ich Angst vor dem, was kommen mag. Dabei erinnere ich mich an den Urlaub mit meiner Ex-Freundin Simone. Vor zwei Jahren waren wir gemeinsam auf La Gomera. Aber mit dem Urlaub begann unsere Entfremdung. Sie wollte einen Kuschelurlaub, ich langweilte mich schnell und gierte danach ein paar Leute kennenzulernen. Ihre Eifersucht war unerträglich. Wir waren nicht mehr lange ein Paar.
     Was hatte ich nicht alles mit Simone für die Zeit nach dem Urlaub geplant. Und jetzt sitze ich mit ihrer Nachfolgerin in einem Bett, irgendwo in der Ferne. Mit Maja ist nichts geplant, nur der Urlaub. Trotzdem hoffe ich, dass sie mich danach nicht abserviert. Gleich irgendwann wird sie aufwachen und ich werde »Guten Morgen« sagen und mit ihr das Abenteuer beginnen.
     

Kapitel 1
Wo ist die Exotik? Vermisst!
     

Essen, Shoppen, Touri sein
Maja
    Der erste Urlaubstag beginnt und ich bin völlig erschlagen. Der Typ an der Rezeption hatte die ganze Nacht den Fernseher laufen, wohl Cricket, wie Paul meint. Zusätzlich hat er mit seinem Handy gespielt und Klingeltöne ausprobiert. Es war zum verrückt werden. Und wegen der Schlafsäcke konnte ich mich nicht einmal richtig an Paul herankuscheln. Gegen sieben Uhr bin ich gerädert aus dem Bett gekrochen und habe mein Gesicht unter kaltes Wasser gehalten. Paul war bereits wach und bemühte sich gleich unser Zimmer zu tauschen. Denn einen weiteren Tag, oder besser noch eine solche Nacht, hätte ich nicht überstanden. Nach einer kleinen Diskussion zwischen Paul und dem Rezeptionskerl haben wir ein recht annehmbares Zimmer mit Blick in die düstere Gasse bekommen.
    Jetzt sitzen wir müde aber zufrieden in Sam`s Café auf dem Dach. Ich wähle das „French Breakfast“, denn das ist das Einzige mit Kakao statt Kaffee. Warum gerade das französische Frühstück keinen Milchkaffee beinhaltet, bleibt mir ein Rätsel. Zu essen bekomme ich ein Brötchen in Croissantform mit einer komischen roten Marmelade, dessen Geschmacksrichtung sich mir nicht erschließt. Ich bin unsicher, ob in dem Aufstrich überhaupt irgendeine Frucht enthalten ist. Zusätzlich finden sich auf meinem Teller scharfe Kartoffeln mit riesigen Zwiebeln.
    Paul plant die erste Erkundungstour unserer neuen Umgebung. Zu dieser brechen wir auf, als immer mehr Europäer aufs Dach zum Frühstücken strömen. Wir gehen hinunter auf den Main Basar. Zu meinem Erstaunen haben sich die verriegelten Wellblechhütten in bunte Läden verwandelt, die hauptsächlich Kram für uns Touristen verkaufen. Gerne würde ich mich in Ruhe umsehen, doch stehen bleiben ist ausgeschlossen. Sofort werden wir angequatscht: »Hi my friend, look at my shop.« So lege ich die hübsche rote Bluse mit goldenen Stickereien schnell wieder weg. Ich lächle abwehrend und gehe zügig weiter, meinen Blick auf den Rücken von Paul geheftet. Auf diese Weise schieben wir uns zwischen zahllosen Obst- und Gemüseständen, Kühen und anderen Touristen durch die Straße.
    Jetzt am Tag ist der Main Basar laut und anstrengend, kein Vergleich zur verlassen wirkenden Gegend unserer Ankunft. Ich kämpfe mit meiner Gelassenheit und versuche auf jegliches Angelabere und Angezische von der Seite nicht zu reagieren. Schließlich habe ich genug damit zu tun, auf meine Schritte zu achten. Der Boden ist uneben und ich habe Mühe den Hinterlassenschaften der Kühe auszuweichen. So bin ich froh, als wir endlich in eine größere Straße abbiegen.
    Paul führt mich sicher durch Paharganj zum Connaught Place. Auf dem Fußmarsch dorthin bewundere ich die vielen kleinen
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