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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 -
Autoren: T Canavan
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waren mit Schutt gefüllt und nicht wirklich sicher. Dieser Teil des unterirdischen Netzwerks war vom Rest abgeschnitten worden, als der König eine nahe Straße wiederhergestellt und neue Häuser errichtet hatte, wo die alten Gebäude des Elendsviertels gestanden hatten. Obwohl es nicht ganz innerhalb der Grenzen seines Territoriums lag, hatte Cery einen alten Tunnelbauer dafür bezahlt, eine neue Zugangspassage auszuheben, hatte aber die verfallenen Teile so belassen, damit niemand in Versuchung geriet, sie zu benutzen. Es war ein praktischer Ort gewesen, um Dinge zu verstecken, wie gestohlene Waren und hier und da einen Leichnam.
    Er hatte jedoch nie geplant, sich selbst hier zu verstecken. Cadia betrachtete den mit Schutt übersäten Gang mit einer Mischung aus Entsetzen und Neugier. Cery reichte ihr die Lampe und zeigte in eine Richtung.
    »Nach ungefähr hundert Schritten wirst du ein Gitter hoch oben in der linken Wand sehen. Dahinter ist eine Gasse zwischen zwei Häusern. Es werden Rillen in der Wand sein, damit du hinaufklettern kannst, und das Gitter sollte sich nach innen einklappen lassen. Geh zu einem deiner Nachbarn und sag, dass Räuber in deinem Haus sind. Wenn sie die Leichen finden, sagst du, sie seien die Räuber, und du deutest an, dass sich wohl einer gegen den anderen gewandt hat.«
    »Was ist, wenn sie sie nicht finden?«
    »Zieh sie hier in diese Gänge, und lass niemanden in deinen Keller, bis der Geruch weggeht.«
    Sie wirkte noch kränker, nickte jedoch und straffte sich. Ein Stich der Zuneigung durchzuckte ihn angesichts ihrer Tapferkeit, und er hoffte, dass sie nicht weiteren Meuchelmördern über den Weg laufen oder auf irgendeine andere Weise dafür bestraft werden würde, dass sie ihm geholfen hatte. Er trat dicht vor sie hin und küsste sie entschlossen.
    »Ich danke dir«, sagte er leise. »Es war mir ein Vergnügen.«
    Sie lächelte, und ihre Augen funkelten für einen Moment. »Sei vorsichtig«, erwiderte sie.
    »Bin ich immer. Und jetzt geh.«
    Sie eilte davon. Er konnte es nicht riskieren zu bleiben, um ihr nachzuschauen. Gol trat vor, um voranzugehen, und Anyi blieb hinter ihnen, während sie durch die zerfallenden Gänge wanderten. Nach mehreren Schritten krachte etwas hinter ihnen. Cery blieb stehen und drehte sich um.
    »Cadia?«, murmelte Gol. »Das Gitter hat sich geschlossen, als sie auf die Straße geklettert ist?«
    »Das ist sehr weit entfernt, um es so gut zu hören«, meinte Cery.
    »Das war kein Gitter auf Ziegelsteinen«, flüsterte Anyi. »Es war … etwas Hölzernes.«
    Einige hellere Laute folgten. Ziegel und Steine, die bewegt wurden. Cery überlief ein Schauer. »Geht. Schnell. Aber leise.«
    Gol hielt seine Lampe hoch, doch wegen des vielen Schutts auf dem Boden des Gangs konnten sie nur ab und zu schnell laufen. Cery unterdrückte mehr als einmal einen Fluch und bedauerte, dass er nicht ein wenig mehr aufgeräumt hatte. Dann, nachdem sie einen geraden Abschnitt des Tunnels hinter sich gebracht hatten, schimpfte Gol und kam schlitternd zum Stehen. Als Cery über die Schulter des massigen Mannes schaute, sah er, dass das Dach über ihnen vor kurzem eingestürzt war, so dass sie in eine Sackgasse geraten waren. Er fuhr herum, und sie eilten zurück zu der letzten Kreuzung, an der sie vorbeigekommen waren.
    Als sie die Biegung erreichten, seufzte Anyi. »Wir hinterlassen Spuren.«
    Cery senkte den Blick und sah Fußabdrücke im Staub. Die Hoffnung, dass ihr Verfolger den Spuren bis zu der Sackgasse hinterherlaufen würde, wurde zunichtegemacht, als er begriff, dass Gols Spur jetzt durch den Nebentunnel führte und jede Menge Beweise dafür hinterließ, dass sie den Weg zurückgegangen waren.
    Aber wenn sich eine weitere Gelegenheit bietet, falsche Spuren zu legen …
    Doch es kam keine Gelegenheit mehr. Erleichterung durchflutete ihn, als sie endlich den Verbindungsgang zu dem Hauptteil der Straße der Diebe erreichten. Einmal mehr bedauerte er, dass er diese Situation nicht vorhergeahnt hatte: Obwohl er den Eingang zu den isolierten Tunneln verborgen hatte, hatte er sich keine Mühe gemacht, den Ausgang vor jemandem zu verstecken, der den Tunnel von innen erkundete.
    Sobald die Tür hinter ihnen geschlossen war, schauten sie sich in dem saubereren, besser gewarteten Gang um, in dem sie standen. Da war nichts, was sie benutzen konnten, um die Tür zu blockieren und ihre Verfolger daran zu hindern, die alten Tunnel zu verlassen.
    »Wohin?«, fragte Gol.
    »Nach
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