Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 -
Autoren: T Canavan
Vom Netzwerk:
lautlose unsichtbare Angreifer in der Dunkelheit zugefügt hatten.
    Wo die Schleichen den Untergrund beherrschten, wurden ihnen von den Anwohnern Opfer angeboten in der Hoffnung, sie so vom Eindringen in ihre Häuser abhalten zu können. Cery, dessen Gebiet sich an einer Ecke mit dem der Schleichen überschnitt, hatte dafür gesorgt, dass jemand alle paar Tage Lebensmittel in den Tunneln deponierte, in einem Sack, der mit dem Bild seines Namensvetters, des kleinen Nagetieres Ceryni markiert war.
    Es war eine Weile her, seit er das letzte Mal überprüft hatte, ob das auch wirklich getan wurde. Wenn nicht, dann werde ich wahrscheinlich keine Chance bekommen, sie dafür zu bestrafen.
    Schon bald entdeckte er die Markierungen, die sie warnten, dass sie sich auf das Gebiet der Schleichen wagten. Dann sah er diese Markierungen nicht mehr. Er konnte Anyis schnellen Atem hinter sich hören. Hatten ihre Verfolger es gewagt, ihnen auf den Fersen zu bleiben?
    »Nicht«, stieß Anyi hervor, als er das Tempo verlangsamte, um über seine Schulter zu schauen. »Sie … sind … direkt … hinter … uns.«
    Er hatte nicht genug Atem, um einen Fluch auszustoßen. Luft schnarrte in seine Lunge und wieder heraus. Sein ganzer Körper schmerzte und seine Beine zitterten, während er sich zwang weiterzulaufen. Er rief sich die Gefahr ins Gedächtnis, in der Anyi schwebte. Sie würde die Erste sein, die ihre Verfolger töteten, wenn sie sie einholten. Das konnte er nicht zulassen.
    Etwas packte ihn an den Knöcheln, und er fiel vornüber.
    Der Boden war nicht so flach oder hart, wie er erwartet hatte, aber er bäumte sich auf und rollte unter gedämpften Flüchen weiter. Gol war in der jetzt absoluten Dunkelheit nicht mehr zu sehen. Die Lampen waren erloschen. Cery drehte sich auf die Seite.
    »Sei still«, flüsterte eine Stimme.
    »Tu es, Gol«, befahl Cery. Gol verstummte.
    Hinter ihnen im Tunnel wurden die Schritte lauter. Sich bewegende Lichter erschienen und drangen durch einen Vorhang aus grob gewebtem Stoff, an den Cery sich nicht erinnern konnte. Er muss heruntergelassen worden sein, nachdem wir ihn passiert haben. Die Schritte wurden langsamer und hielten inne. Aus einer anderen Richtung kam ein Geräusch – weitere eilige Schritte. Die Lichter entfernten sich, während ihre Träger die Verfolgung fortsetzten.
    Nach einer langen Pause durchbrachen mehrere Seufzer die Stille. Ein Schauder überlief Cery, als er begriff, dass er von mehreren Personen umringt war. Ein dünner Lichtstrahl erschien. Eine der Lampen. Ein Fremder hielt sie in der Hand.
    Cery schaute zu dem jungen Mann auf, der seinen Blick erwiderte.
    »Wer?«, fragte der Mann.
    »Ceryni von der Nordseite.«
    »Die da?«
    »Meine Leibwächter.«
    Der Mann zog die Augenbrauen hoch, dann nickte er und wandte sich den anderen zu. Cery schaute sich um und sah sechs weitere junge Männer; zwei von ihnen saßen auf Gol. Anyi hatte sich in Kampfhaltung geduckt, ein Messer in jeder Hand. Die zwei jungen Männer, die links und rechts von ihr standen, hielten sicheren Abstand, obwohl sie den Eindruck machten, als seien sie bereit, einen Schnitt zu riskieren, falls ihr Anführer ihnen befahl, Anyi zu überwältigen.
    »Steck die Messer weg, Anyi«, sagte Cery.
    Ohne den Blick von den Männern abzuwenden, gehorchte sie. Auf ein Nicken ihres Anführers hin kletterten die beiden Männer von Gol herunter, der vor Erleichterung stöhnte. Cery erhob sich auf die Füße, drehte sich wieder zu dem Anführer um und drückte die Schultern durch.
    »Wir bitten um sichere Passage.«
    Der Mund des jungen Mannes zuckte zu einem Halblächeln. »So etwas gibt es heutzutage nicht.« Er deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Wen.« Dann drehte er sich um, um mit den anderen zu sprechen. »Ich kenne den Namen. Einer, der Essen gibt. Was tun wir?«
    Sie tauschten Blicke, dann murmelten sie Worte, auf die hin er den Kopf schüttelte: »Töten?« – »Freilassen?« »Wurm?«, fragte einer, und Wen schaute nachdenklich drein. Dann nickte er. »Wurm«, sagte er entschieden. Irgendwie führte das dazu, dass die anderen nickten, obwohl Cery nicht erkennen konnte, ob sie es einfach akzeptierten oder zustimmten.
    Wen wandte sich an Cery. »Ihr kommt alle mit uns. Wir bringen euch zu Wurm.« Er gab Gol seine Lampe zurück, dann blickte er zu einem der beiden Männer, die auf Gol gesessen hatten. »Geh und sag Wurm Bescheid.«
    Der junge Mann huschte in die Dunkelheit hinter Wen davon. Als Wen sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher