Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)

Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)

Titel: Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
noch dämlicher wirken? Du solltest lieber gehen, Carter, bevor du noch größeren Schaden anrichtest und es zu spät ist … »Wir sollten umkehren. Es schneit immer stärker.«
    »Willst du mir nicht sagen, nach welchen Vögeln ich Ausschau halten soll? Emma und ich füllen das Futter in den Vogelhäuschen nach, weil sie zwischen ihrer und meiner Wohnung liegen.«

    »Ihrer Wohnung?«
    »Ja, schau.« Mac deutete auf das prachtvolle zweistöckige Haus. »Das alte Gästehaus, und sie nutzt auch die Gewächshäuser dahinter. Ich habe das Poolhaus genommen, Laurel und Parker die dritte Etage im Haupthaus, den Ostund Westflügel, damit jeder seinen eigenen Bereich hat. Es ist Parkers Haus, zum großen Teil. Aber Laurel braucht die Küche. Ich brauche Platz für mein Studio, und Emma braucht die Gewächshäuser. Deshalb war diese Aufteilung am sinnvollsten. Wir halten uns oft im Haupthaus auf, aber jede von uns hat ihr eigenes Reich.«
    »Ihr seid schon lange befreundet.«
    »Schon ewig.«
    »Das ist deine Familie, oder? Eine, die nicht so ätzend ist.«
    Mac lachte kurz auf. »Du bist ja ein ganz Schlauer. Aber um nochmal auf die Vögel zurückzukommen …«
    »Um diese Jahreszeit kannst du leicht Kardinäle entdecken.«
    »Okay, wie ein Kardinal aussieht, weiß jeder. Einem Kardinal hast du übrigens auch den Anblick meiner Brüste zu verdanken.«
    »Verzeih … Was?«
    »Er ist gegen das Küchenfenster geflogen, und da habe ich mir Cola über die Bluse geschüttet. So. Vögel. Außer den roten, die gegen Fensterscheiben fliegen. Ich denke zum Beispiel an den Bauchschopf-Pfeifer.«
    »Der Bauchschopf-Pfeifer ist leider ausgestorben. Aber in dieser Gegend könntest du im Winter Exemplare aus der Gattung der Strandammern sehen.«

    »Exemplare aus der Gattung der Strandammern. Ich habe es geschafft, das, ohne zu stocken, zu wiederholen; also bin ich wohl nicht mehr ganz so betrunken.«
    Im Schein der Laternen und in der Dunkelheit gingen sie den Weg entlang, während der Schnee in dicken, bühnenreifen Flocken herabfiel. Schöner kann ein Januarabend gar nicht sein, dachte Mac. Und das hätte sie versäumt, wenn Carter nicht vorbeigekommen wäre und in seiner unaufdringlichen Art darauf bestanden hätte, dass sie spazieren gingen.
    »Ich glaube, ich sollte mal klarstellen, dass es keine Angewohnheit von mir ist, vor Sonnenuntergang mehrere Glas Wein runterzukippen. Normalerweise hätte ich meinen Frust abgearbeitet, oder ich wäre rübergegangen und hätte ihn bei Parker und Co. abgeladen. Aber für beides war ich heute zu wütend. Und nach Eisessen war mir auch nicht, ein weiterer Trick, der mir oft über schwere Zeiten hinweghilft.«
    »Das habe ich mir schon so ungefähr gedacht, nur nicht das mit dem Eisessen. Meine Mutter kocht Suppe, wenn sie sich aufgeregt hat oder richtig sauer ist. Riesentöpfe voll Suppe. Ich habe in meinem Leben schon viel Suppe gegessen.«
    »Bei uns kocht eigentlich niemand richtig, außer Laurel und Mrs G.«
    »Mrs G.? Mrs Grady? Ist sie immer noch hier? Ich habe sie heute nicht gesehen.«
    »Ja, sie ist immer noch hier. Hält den Laden samt allen, die hier wohnen, in Schwung. Gott sei Dank. Sie ist gerade im Winterurlaub, wie jedes Jahr. Pünktlich am 1. Januar
fährt sie nach St. Martin’s, danach kann man die Uhr stellen. Dort bleibt sie bis April. Wie immer hat sie vorher den Eisschrank mit Aufläufen, Suppen, Eintöpfen und so weiter vollgestopft, damit keiner von uns verhungert, falls ein Schneesturm kommt oder ein Atomkrieg.«
    Mac blieb vor ihrer Haustür stehen und sah Carter erneut mit schräg gelegtem Kopf an. »Was für ein Tag. Sie haben sich tapfer geschlagen, Professor.«
    »War doch zum Teil ganz interessant. Ach, Sherry nimmt übrigens die Nummer drei, mit Büffet.«
    »Gute Wahl. Danke für den Spaziergang und fürs Zuhören.«
    »Ich gehe gern spazieren.« Carter steckte die Hände in die Taschen, weil er nicht wusste, was er sonst damit tun sollte. »Ich fahre besser mal. Die Rückfahrt ist ein bisschen schwieriger, und … morgen ist Schule.«
    »Schule«, wiederholte Mac lächelnd.
    Dann legte sie ihm ihre taschengewärmten Hände an die Wangen und streifte seinen Mund mit den Lippen, ganz leicht, freundlich, in einer Art schwesterlichem Kuss.
    Da setzte bei ihm alles aus.
     
     
     
     
     
     
    Lesen Sie weiter in Nora Roberts: Frühlingsträume

Die Originalausgabe BED OF ROSES erschien 2009
bei Berkley Books, New
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher